Zeitungsartikel vom 06.05.14 „Gabriel lehnt Geheimgespräche ab“
Sehr geehrter Gabriel,
sigmar.gabriel@bundestag.de
wenn das Ganze nicht uns alle betreffen würde und das alles so wichtige Themen wären, würde ich mich über die Art und Weise, wie hier mit Ihnen und Ihres Gleichen umgegangen wird, ja man kann sagen, doch Schadenfreude empfinden. Aber leider geht es um zu viel.
Ich schwenke jetzt mal gleich zu unserem Thema Stromtrasse und vergleiche. Ihrer Aussage nach kann und darf es keine Geheimverhandlungen in Demokratien geben. Da bin ich ganz bei Ihnen Herr Gabriel, das sehe ich eins zu eins genauso.
Aber… uns geht es hier mit dem Trassenbau ganz genauso. Wir leben zwar angeblich in einer Demokratie, aber wir haben hier keine Möglichkeit mitzureden. Es wird uns zwar suggeriert, es wäre anders, aber rufen Sie, Sie natürlich nicht, aber unsereins, mal bei Amprion an oder fragen schriftlich an und möchten sich nach etwaiges erkundigen, Sie bekommen keine Antwort.
Hier wurden Gesetzte geschaffen, die mit Demokratie nichts mehr zu tun haben, genauso wie für Sie beim Freihandeslabkommen. Sehen Sie die Parallelen? Sprichwort: Was Du nicht willst was man Dir tut, das… oder im Amerikanischen, weil die mögen Sie ja so gerne: what goes around, comes around. Dass dies so schnell für Sie spürbar wird, hätte ich nicht gedacht. Ja die höhere Gerechtigkeit, gegen die können auch Sie sich nicht wehren. Blöd nur, das uns das alle angeht.
Zweiter Artikel, sie mögen keine Geheimniskrämerei. Herr Gabriel, ich hätte nicht gedacht, das ich das mal sage, das sehe ich genau wie Sie, ich mag das auch nicht. Beim Stromtrassenbau sind Gesetzte erlassen worden, die „Notstandsgesetzte“ sind. Wussten Sie das? Bestimmt. Genauso klar ist es, dass die Trasse in einem Braunkohlerevier anfängt, die Geschichte haben Sie ja jetzt schon oft genug präsentiert bekommen. Ich habe nicht den Eindruck, dass uns zugehört wird. Schon wieder Parallele: Ihnen wird auch nicht zugehört (TTIP). Sie hören übrigens allgemein nicht zu. Keiner möchte Gen- Hormon-Fleisch oder überhaupt gentechnisch veränderte Lebensmittel, aber Sie hören nicht zu. Ich könnte noch so viel mehr aufzählen, aber ich schreib hier wegen der Stromtrasse, ich möchte Sie in Ihrer Aufnahmefähigkeit nicht überfordern und auch noch Themen wie Fracking, Gasleitung usw. anschneiden. Das wäre dann doch zu viel, immer eins nach dem anderen. Fazit: Uns wird nicht zugehört und Ihnen wird nicht zugehört, hätte nicht gedacht, dass sich mal Gemeinsamkeiten entwickeln.
Übrigens wenn Sie mal unabhängige Informationen brauchen, hier sind eine Menge Leute, die sich bestens auskennen (was für Gesetze bei der Trasse erlassen wurden, was es für Renditen gibt, natürlich für die Erbauer, was für Strom dort fließen wird, was dafür alles geopfert wird usw.), wir stehen gerne zur Verfügung. Noch eine kleine Sache, wenn Sie mal Infos darüber haben möchten, wie es sein kann, dass es immer mehr Protestwähler oder noch schlimmer, gar keine Wähler gibt, wenden Sie sich vertrauensvoll an mich, ich kann Ihnen das alles erklären.
Mit freundlich Grüßen
Birgit S.