Notizen zum Vortrag von Frau Professor Dr. Claudia Kemfert

    • Offizieller Beitrag

    Um die Chancen der Energiewende, speziell um die Mythen darum, ging es bei diesem interessanten Vortrag von Frau Prof. Dr. Kemfert am 5. März in Herzogenaurach.
    Nachstehend ein paar Stichworte aus ihrem Referat:

    • Umfrage zu Beginn: Ist die Energiewende auf einem guten Weg? 10 % sagen ja, 90 % meinen nein.
      Ursache für diese Aussage sind eben Mythen wie, es wird zu wenig Strom für die Industrie geben, der Strom wird zu teuer oder es gehen Arbeitsplätze verloren.
    • Die Energiewende hat ein Imageproblem, das ganz bewusst negativ geschürt wird.
    • Heute gibt es zu viel Strom. Deshalb besteht kein Interesse, irgendwelche Aktionen zu starten.
    • Auch Investitionskapital für Erneuerbare ist genug vorhanden, aber es ist kein Markt da.
    • Ab einem Zertifikatspreis von ca. 50,- € pro Tonne CO2 stirbt die Kohle. Das war auch mal der ursprüngliche Preis. Jetzt gibt es weltweit einfach zu viele. Preis z. Zt. 7,- US $ = ca. 6,- €. Deshalb hat die klimaschädliche Braunkohle Vorrang vor dem umweltfreundlichen Gas.
    • Oft geforderte Kapazitätsmärkte sind nicht sinnvoll. Dann werden wieder die Gewinne für die Großkonzerne festgeschrieben und der Wettbewerb verbogen.
    • Die Industrie wird nicht abwandern, da der Stromkostenanteil in Deutschland viel zu gering ist.
    • Das Gegenteil stimmt. Der Strompreis ist für unverständlich viele Betriebe viel zu niedrig.
    • Die Arbeitsplätze in der Atom- und Kohlewirtschaft werden so oder so abnehmen. Z. Zt. noch ca. 43.000 mit sinkender Tendenz und 230.000 bei den Erneuerbaren mit steigender Tendenz.
    • Eine Lüge ist die Aussage, dass die Preise steigen werden. Die Stromkosten bei privaten Haushalten liegen bei ca. 2,5 %, für den privaten Konsum werden über 35 % ausgegeben.

    Wem gehören die heutigen EE-Erzeugungsanlagen?
    In Bürgerhand 47 % = 34 GW
    Institutionelle Anleger 41% = 30 GW (z. B. Stadtwerke)
    4 Großkonzerne 12 % = 9 GW

    Diese Argumente kennen wir zwar schon, aber es war gut, sie wieder mal von kompetenter Stelle zu hören.