Stromtrassenkonflikt – Professor von Hirschhausen kommt am 3. Juli 2015 nach Berg

    • Offizieller Beitrag

    Die Bürgerinitiativen in Bayern haben ihren Widerstand gegen die drohende HGÜ Süd-Ost wieder verstärkt im Wissen, daß nach Abschluss des sog. Konsultationsverfahrens die Bundesnetzagentur Vorschläge für die
    Bedarfsnotwendigkeit neuer Stromtrassen vorlegen wird und Bundestag sowie Bundesrat das Gesetzgebungsverfahren durchführen werden.
    Bürgermeister Helmut Himmler hat stets darauf hingewiesen, dass die Entscheidung über den sog. Korridor D, der durch den Landkreis Neumarkt und Ober- und Mittelfranken und Schwaben führen könnte, bereits in den
    Koalitionsgesprächen fallen wird. Was dort zwischen den Koalitionsparteien CDU/CSU und SPD vereinbart werde, sei anschließend auch bald Gesetz, denn Union und SPD haben sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat die eindeutige Mehrheit.

    Jetzt hat Prof. Christian von Hirschhausen (Berlin University of Technology (TU Berlin), School of Economics & Management (Fak. VII), WIP Workgroup for Economic and Infrastructure Policy)
    dem Berger Bürgermeister zugesagt, am

    Freitag, 3. Juli 2015 um 19:00 Uhr
    in der SCO-Sporthalle am Barstenweg 3 in Unterölsbach

    über die Energiewende und seine Berechnungen zur behaupteten Notwendigkeit neuer Stromtrassen zu referieren bzw. seine Forschungsergebnisse zu erläutern.

    Hirschhausen: „Im hypothetischen Fall des Baus der HGÜ-Süd-Ost Passage, würden in Ostdeutschland 2,5 Terawattstunden mehr Braunkohlestrom erzeugt; dies entspricht immerhin 10% des für Bayern vermuteten „Deckungslücke“ bzw. der Produktion eines großen Braunkohlekraftwerkblocks. Darüber hinaus führt allein die Ankündigung von großräumigem Netzausbau zu Anpassungsreaktionen in den betroffenen Braunkohleregionen, wie z.B. die Vorbereitung des Baus von Braunkohlekraftwerken bzw. den Aufschluss neuer Tagebaue in Mitteldeutschland (Pödelwitz) und der Lausitz (Welzow-Süd II, Nochten II). Der Bezug von zusätzlichem Braunkohlestrom aus Mittel- und Ostdeutschland ist nicht mit den Zielen der Energiestrategie Bayerns vereinbar.
    Die Süd-Ost HGÜ Passage wird nicht aus Gründen der Versorgungssicherheit benötigt, sondern dient der Aufnahme zusätzlicher Braunkohlestromüberschüsse in Starkwindperioden; daher ist sie nicht nur energiewirtschaftlich nicht notwendig, sondern sie schadet den energiepolitischen Zielen Bayerns.“

    Die Veranstaltung findet unter Federführung der BI´s „Schwarzachtal“ und „Trassenwahn 17.01“ statt. Alle Bürgerinitiativen und interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zur Informationsveranstaltung eingeladen.

    Vor der Veranstaltung wird sich Prof. von Hirschhausen am Nachmittag den möglichen Trassenverlauf auf dem Gebiet der Gemeinde Berg bei einer Rundfahrt im Bereich Hagenhausen-Ölsbach-Ludwigskanal- Kettenbach-Hausheim-Dillberg zeigen lassen.