Bericht zur Demo von Gegnern und Befürwortern der Energiewende bei der Landesversammlung des Bund Naturschutz am 28.04.2018 in Eichstätt

    • Offizieller Beitrag

    in Eichstätt: Energiewende jetzt – 32 Jahre Tschernobyl

    Am 28.04.2018 kam in Eichstätt ein starkes Bündnis von Befürwortern der dezentralen Energiewende zusammen. Bemerkenswert war, dass die Demo von sehr vielen Trassengegnern gestützt wurde, auch vielen, die nicht mehr aktuell vom Verlauf einer Megatrasse betroffen sind - Respekt, diese Solidarität und das fortlaufende Engagement sind toll!
    Die Energiewende-Gegner hatten ebenfalls zum Protest aufgerufen. Hier waren es deutlich weniger Teilnehmer, geschätztes Verhältnis der Veranstalter: 60 Windkraft-Gegner vs. 200 Energiewende-Befürworter.

    Das Thema Netzausbau und Dezentralität wurde in fast allen Ansprachen thematisiert; auch von Hubert Weiger, der sich völlig ungerührt von den Protesten einiger Windkraftgegner zeigte, die vor allem auch gegen seine Person gerichtet waren.

    Auf Seiten der Energiewende-Befürworter dabei waren Vertreter von Parteien wie der LINKEN (Dominik Eigner), den Piraten (Reinhold Deuter), MUT (Christine Deutschmann), SPD (Sven John, ein erklärter Trassengegner, leider nicht selbstverständlich bei der SPD), den Grünen (mit Ludwig Hartmann, der wohl ein wenig verwundert war, dass der überdimensionierte Netzausbau doch nicht der Energiewende nützt), dem SFV, dem BAAK (Raimund Kamm, beim Energiedialog lieber auf Seiten der Großkonzerne mit seiner Zustimmung zu Südlink und Südostlink) und Greenpeace. Professionell organisiert wurde die Veranstaltung vom Energiebündel Eichstätt e.V.

    Im Eichstätter Kurier gibt es einen kurzen Bericht zur Demo. Interessant ist vor allem die Fotostrecke. "Anstand verlangt Abstand", haben die Windkraftgegner auf einem Transparent gefordert. Diese Forderung entbehrt nicht einer gewissen Komik - wie so einiges andere auch in der Argumentation - , denn sie selbst ließen diesen Anstand leider vermissen. Mit unglaublicher Penetranz rückten sie den Delegierten des BN auf die Pelle, indem sie sich direkt vor dem Eingangsbereich des Alten Stadttheaters aufpflanzten. Dass dies von den Behörden tatsächlich so geplant und zugelassen wurde, ist absolut unverständlich. Im Gegensatz zu den Energiewende-Befürwortern waren die Vertreter der Wirrkraft recht schnell mit ihren Argumenten am Ende, Reden gab es dort wenig, die Zeit vertrieb man sich dann mit Pfeifen. Was die Energiewende-Demo nicht weiter beeinträchtigte, unsere Beschallung war professionell und durchschlagend.
    Deutlich erkennbar ist die absolute Egozentrik der Energiewende-Gegner: Keine Windräder, vor allem nicht vor der eigenen Haustür, aber Kohle weiter verstromen, in den Kohleregionen weiterbaggern und den Strom mit großen Trassen hin und her transportieren ist ok, befand ein Teilnehmer nach der Demo, mit dem wir ins Gespräch kamen. Unser Vorschlag an ihn und alle anderen Ewiggestrigen: Eine baldige Teilnahme bei Ende Gelände, und sich mal anschauen, wie Menschen in den Braunkohle-Tagebau-Regionen leben. Das Problem Klimawandel und Luftverschmutzung durch fossile Kraftwerke scheint dann doch noch nicht bei den Windkraftgegnern angekommen zu sein.

    Hier ein Bericht in der BR Rundschau und ein Film mit der Rede von Hubert Weiger vor seiner Verabschiedung.
    Auch in Facebook.





    Ludwig Hartmann von den Grünen merkt gerade, dass er auf einer von Trassengegnern dominierten Demo ist [Blockierte Grafik: https://static.xx.fbcdn.net/images/emoji.php/v9/f57/1/16/1f609.png];). Noch weigert er sich, ein Schild vom Aktionsbündnis zu halten.