Mit Karacho in die energiepolitische Sackgasse?
ENERGIEWENDE BESCHLEUNIGEN
statt Beschleunigung Höchstspannungsnetze
Online-Informationsabend vom Aktionsbündnis Trassengegner
am Donnerstag, 23. März um 19:30 Uhr
Keine Anmeldung erforderlich.
mit
Rainer Kleedörfer
Leiter Zentralbereich Unternehmensentwicklung / Beteiligungen,
Prokurist der N‑ERGIE Aktiengesellschaft Nürnberg
‘Verteilnetz ist Grundpfeiler der Energiewende‘
und
Dr. Werner Neumann
Sprecher des Bundesarbeitskreises Energie
- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
‘Energiewende braucht Flexibilität und Dezentralität‘
Zoom-Zugang zur Veranstaltung:
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Energiewende,
liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
weil wir den kommenden Generationen ein lebenswertes Klima hinterlassen wollen, setzen wir vom Aktionsbündnis Trassengegner uns für die Energiewende ein. Nach jahrelangem politischen Bremsen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien können wir aktuell eine Aufbruchsstimmung erkennen.
Dabei ergibt sich aber die Frage, ob die Weichen richtig gestellt werden. Trittbrettfahrer aus der fossil-atomaren Energiebranche setzten sich auf den fahrenden Zug und versuchen, der Öffentlichkeit ihre Projekte als grün und nachhaltig zu verkaufen. Es gab in den vergangenen Monaten zahlreiche neue Gesetze, durch die der Stromnetzausbau beschleunigt werden soll. Viele Infrastrukturvorhaben - wie der Neubau von Übertragungstrassen - sind ganz einfach nicht hilfreich für Energiewende und Klimaschutz, sondern führen in eine energiepolitische Sackgasse.
Was aber ist notwendig, um möglichst schnell Bedingungen zu schaffen, mit denen der Ausbau von Erneuerbaren Energien und der Erhalt der Versorgungssicherheit in Krisenzeiten gelingt?
Um dieser Frage weiter nachzugehen, möchten wir unsere Online-Veranstaltungsreihe auch in diesem Jahr fortsetzen, um passende Antworten zu finden und gemeinsam mit Euch/Ihnen zu diskutieren.
Darum wird es
gehen:
Übertragungsnetzausbau:
Vorfahrt für fossil-atomare Trittbrettfahrer
Nach
jahrelangem politischen Bremsen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ist
aktuell eine Aufbruchsstimmung zu erkennen. Dabei ergibt sich aber die
Frage, ob die Weichen richtig gestellt werden. Trittbrettfahrer aus der
fossil-atomaren Energiebranche setzten sich auf den fahrenden Zug und
versuchen, der Öffentlichkeit ihre Projekte als grün und nachhaltig zu
verkaufen – ganz vorne dabei sind die vier Übertragungsnetzbetreiber Tennet,
Amprion, 50Hertz und TransnetBW. In den vergangenen Monaten wurden zahlreiche
neue Gesetze im Bundestag durchgewinkt, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit,
durch die ausgerechnet der Ausbau der großen Übertragungstrassen beschleunigt
werden soll. Diese Infrastrukturvorhaben führen aber erkennbar nicht zu einem
energiewendetauglichen System, sondern in eine energiepolitische Sackgasse.
Europäischer
Übertragungsnetzausbau: Atomarer Lock-in-EffektLeitungen
wie Südlink, Südostlink, Ultranet, aber auch zahlreiche Wechselstromleitungen
wie Ostbayernring oder Juraleitung müssen im europäischen Kontext gesehen
werden. Diese Leitungen dienen nicht der regionalen Versorgungssicherheit,
sondern dem weiträumigen Stromhandel. Das Bekenntnis der Bundesregierung zu
einem europäischen „Supergrid“ ist gleichzeitig das Bekenntnis zur unbegrenzten
Weiternutzung und zum Ausbau der Atomkraft, wie aktuelle Pläne erneut
bestätigen: Atomkraft soll durch den Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zur Reform des EU-Strommarktes gefördert und damit den
Erneuerbaren Energien gleichgestellt werden.
Pläne für
den Übertragungsnetzausbau: Unbezahlbar!Dass der
Verteilnetzausbau für das Stromsystem der Zukunft dringend vorangebracht werden
muss, scheint durch die neue Bundesregierung erkannt worden zu sein. Trotzdem
wollen sich vor allem die vier Übertragungsnetzbetreiber ein besonders großes
Stück vom Kuchen sichern, indem sie ihre überdimensionierten Pläne für den
Übertragungsnetzausbau mit aller Macht durchsetzen, zum Nachteil der Energiewende.
Nach dem Motto
„Wir brauchen beides!“ werben regelmäßig auch Mitglieder der Ampelkoalition
dafür, in ein EU-weites Stromnetz zu investieren, während der Verteilnetzausbau
und damit die Energiewende vor Ort nur schleppend vorankommt. Vor allem die
Frage nach den vollkommen ausufernden Übertragungsnetzausbau-Kosten von
voraussichtlich mehreren hundert Milliarden Euro wird dabei vollkommen
ausgeklammert.
Eine Antwort, wie
gleichzeitig zwei widerstreitende Systeme nebeneinander - ein zentralistisches
und ein dezentrales - finanziert werden sollen, fehlt. Eine für alle
Stromkunden bezahlbare, sozial gerechte Energieversorgung wird, wenn kein
Umdenken stattfindet, unerreichbar. Das Aktionsbündnis Trassengegner fordert
deshalb die Bundesregierung und die Landesregierungen dazu auf, den Weg für
eine realistisch finanzierbare Energiepolitik zu ebnen. Das gelingt nur mit
einem klaren Vorrang für ein flexibles Stromsystem mit einem verstärkt
dezentralen Ausbau von Erneuerbaren Energien, Verteilnetzen und Speichern.
Anstelle eines massiven Neu-Ausbaus fordern die Bürgerinitiativen die Nutzung
und gegebenenfalls die Höherauslastung des bereits vorhandenen, gut ausgebauten
Übertragungsnetzes.