„Der geplante Netzausbau ist überflüssig und überdimensioniert!“

Die Behauptung, die geplanten Gleichstromtrassen dienen überwiegend dazu, überschüssigen Windstrom vom Norden in den verbrauchsstarken Süden zu transportieren, ist ein unverschämtes Greenwashing-Märchen von Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Damit werden zu erwartende Milliardengewinne schöngeredet, die zu Lasten der Verbraucher gehen.

Diese Leitungen dienen nicht dem Gemeinwohl. Sie werden nahezu ausschließlich für den europaweiten Handel mit fossilem Strom benötigt.

Strom soll auch an sogenannten Starkwindtagen ungehindert in den Süden fließen können, obwohl Windstrom übers Jahr gesehen laut Netzentwicklungsplan nicht mal zur Hälfte für den nördlichen Teil Deutschlands (Bereich Nordrhein Westfalen bis Brandenburg) reicht.

Auch im Norden gibt es windstille Zeiten. Wer stellt dann die Stromversorgung im Süden sicher? Es gibt für diese Fälle gute Lösungen und genügend Strom für Bayern.

Deutschland hat trotz des Ausstiegs aus der Atomkraft ausreichend Energie, weil wir uns massive Überkapazitäten bei der Stromversorgung leisten. 2015 wurden 13 Prozent unserer Erzeugung in Nachbarländer exportiert, mit steigender Tendenz, ohne dass HGÜ-Trassen zur Verfügung stehen. Das soll noch wesentlich ausgeweitet werden. Bereits heute kämpfen umweltfreundliche Gaskraftwerke in den Niederlanden und in Italien wegen des billigen Kohlestroms an der Leipziger Börse ums Überleben.

Der massive Ausbau des europäischen Netzes hat außerdem zur Folge, dass Wechselstromtrassen für das Höchstspannungsnetz verstärkt werden. Die sogenannte P44 mod (Strecke: Altenfeld–Würgau–Ludersheim) ist nur eine von vielen Leitungen, die als sogenannte „Ausfallversicherung“ für HGÜ-Trassen auf 380 Kilovolt (kV) hochgerüstet werden soll. Ohne die Gleichstromleitungen wären diese Aufrüstungen nicht erforderlich.

Der Bedarf für die Trassen wurde nie nachgewiesen. Dagegen wurde von zahlreichen neutralen Instituten belegt, dass sie nicht benötigt werden, sondern stattdessen die Energiewende massiv ausbremsen. Investitionen in erneuerbare Energien rechnen sich dann nicht mehr.

Weiterführende Links:

Wann fallen die Lügengebäude der Stromkonzerne zusammen? BI-Infobrief-Lügengebäude-Update201604.pdf

Bundesnetzagentur genehmigt Netzentwicklungsplan 2019-2030

zurück zur Startseite