Aufklapptext zu „Der überdimensionierte Netzausbau erhöht die Stromkosten für die Verbraucher und verschleudert Volksvermögen“

Die gesetzlich garantierte Super-Rendite von 9,05 Prozent für den Neubau von Trassen macht den Bau dieser Stromkorridore für Investoren schmackhaft. Wo sonst bekommt man heute diese risikolosen Prozentsätze? Neben dem lukrativen europaweiten Stromhandel liegt hier ein weiterer wesentlicher Grund, warum diese HGÜ-Trassen mit aller Macht durchgedrückt werden sollen.

Für den HGÜ-Trassenbau in Freiluftbauweise wurden 22 Milliarden Euro veranschlagt. Bei Vollerdverkabelung rechnen die Verantwortlichen (Netzbetreiber und Bundesnetzagentur) mit einer Spanne von einem drei- bis achtfachen dieser Milliardensumme. Hinzu kommen eine Aufrüstung von mehreren tausend Kilometern von 110-kV- oder 220-kV-Wechselstromleitungen auf 380 kV, die als Ausfallsicherung zu den neuen HGÜ-Leitungen im Falle eines „Staus“ oder Defekts der HGÜ-Leitung über Wechselstromleitungen umgeleitet werden müssen. Hierzu sind wiederum große Konverteranlagen notwendig, die Gleichstrom in Wechselstrom und wieder zurück umwandeln müssen. Man sieht also, dass es mit dem Bau der drei beschlossenen HGÜ-Leitungen nicht getan ist.

Die Kosten werden über das Netzentgelt als Bestandteil des Strompreises von den Bürgern sowie von Klein- und Mittelbetrieben getragen. Großverbraucher sind von den Kosten nahezu befreit.

Diese Verschiebung der Kosten ist ein Betrug an den Stromkunden. Auch die Kosten für die Leitungsverluste werden über das Netzentgelt abgerechnet, ebenso beim Export. Die Konzerne verdienen, während die kleinen Stromverbraucher zahlen.

Es ist dringend notwendig, die Zusammensetzung des Netzentgelts transparent und öffentlich zu machen. Die Netzentgelte sind heute schon höher als die EEG Umlage, wobei die Trassenanwohner in den dazugehörigen Netzgebieten (Regelzonen) deutlich mehr zahlen müssen, als Bewohner von Regionen, in denen keine neuen Leitungen gebaut werden.

Nicht zuletzt mindert der Bau unnötiger Trassen den Wert von anliegenden Grundstücken immens.

Weiterführende Links:

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