e-mail an Dr. Hofreiter von den Grünen

  • Hier ist meine Antwort auf Dr. Hofreiters Kommentar:

    Sehr geehrter Herr Dr. Hofreiter,

    also ehrlich gesagt bin ich schockiert über unsere Politiker speziell über
    Sie. Sie wissen nicht einmal das wir hier ausschließlich über die Süd Ost
    Passage reden und das die Trasse zu einem Braunkohlekraftwerk in Sachsen-Anhalt
    führt. Ein Braunkohlekraftwerk, dass neu aufgetan wird. Noch eine Kleinigkeit,
    Sachsen-Anhalt liegt nicht am Meer, sieht man auch auf der Karte, in der die
    Trassen eingezeichnet sind und da haben Sie doch bestimmt mal ein Auge drauf
    geworfen. Es wird sogar gemunkelt, dass auch Atomstrom aus Tschechien dabei ist.
    Ich kann nicht glauben, dass ich Sie darüber informieren muss, müsste das nicht
    eigentlich umgekehrt sein? Da stellt sich einem doch die Frage, was einem denn
    noch so aufgetischt wird. Sieht so Ihre Energiewende aus? Von den Grünen hätte
    ich mehr erwartet. Also Sie und Ihre Partei kann man auf jeden Fall wählen, Sie
    sind top informiert. Und nochmals zu Ihrer Information. Wir sind inzwischen gut
    vernetzt. Dieser Artikel wird viele erreichen, damit alle sehen, wie schlau unsere
    Politiker sind.

    Mit freundlichen Grüßen

  • Man sieht an der ganzen Sache ganz deutlich, was unsere Politiker vom Volk halten, das sie gewählt hat!

    Wie kann es sein, dass man von Strom aus Windkraft spricht, den man vom Norden in den Süden transportieren muss - die Trasse geht aber in ein Braunkohlekraftwerk im Osten?
    Wie kann man (Seehofer) mal' eben dafür sein und dann ganz plötzlich nicht mehr (Wahlen oder Wendehals?)
    Erdverkabelung zu teuer - die Gesundheit der paar Anwohner ist ja wohl doch zu verschmerzen - Hauptsache der Profit stimmt - die Lobbyisten der Industrie sorgen schon dafür.

    Wackersdorf wurde auch nicht gebaut - hier muss geballter Widerstand her!

  • Sehr geehrte Damen (und weitere Interessierte),

    vorab, um den Shitstorm ein wenig wärmer zu gestalten, ich bin weder von einer Stromtrasse dieses Ausmaßes begeistert noch Anhänger der Grünen Kriegerpartei.
    Eines jedoch fällt mir an dem geballten Widerstand wie auch der Argumentation der Vorschreiberinnen auf: es wird versucht Behauptungen in Tatsachen zu transformieren, in dem alles, was irgendwer in die Welt gesetzt hat, nachgeplappert wird.
    Ein Beispiel, weil's hier so inbrünstig und immer wieder wiederholt wird: die Trasse gehe zu einem BKW, welches gleichzeitig mit der Trasse fertiggestellt würde. Kann irgendwer mal genau darlegen, um welches Kraftwerk von welchem Betreiber es sich handelt? Wenn man sich die Mühe macht, nachzuforschen, stößt man lediglich auf ein Kraftwerk in Profen (Sachsen-Anhalt - http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gep…_in_Deutschland ), welches in der Quelle als "in Planung" (was heißt das? Gedankenspiel? Planfeststellungsverfahren? aber sicher noch nicht genehmigt!) beschrieben wird. Hierzu noch etwas interessantes: http://gruppen.greenpeace.de/leipzig/mibrag.html . Auf alle Fälle geht die geplante Trasse aber nicht dorthin (und kommt im übrigen auch nicht "dort her"). Also alles nur Dampfgeplauder? Bitte dringend um Aufklärung.
    Des weiteren zur ständig wiederholten Behauptung wir würden betrogen, da "Sachsen-Anhalt nicht am Meer" liege. Auch hierzu eine Richtigstellung. Bis auf die Tatsache, daß Sachsen-Anhalt kein Nordsee-Anrainerstaat ist, steckt hier auch wieder viel Irreführung drin. Man betrachte die Karte aus folgender Quelle: http://media1.faz.net/ppmedia/aktuel…deutschland.jpg (Sachsen-Anhalt ist das Bundesland in der Mitte mit dem viertgrößten Bollern unter dem großen WIndrad). Diese, nicht mehr ganz aktuelle, aber doch in der Tendenz gültige Auflistung zeigt die Verteilung der erzeugten Windleistung in Deutschland. Da steht Sachsen-Anhalt nunmal an vorderderster Front. Wer sich mal die Mühe macht, die Autobahn bei Halle (wo die Trasse beginnen soll) zu befahren, kann endlose Windparks mit zahllosen Windrädern bestaunen.
    So, fürs erste genug. Vielleicht kommt noch ein Beitrag zu den Aussagen über die unermesslichen Gesundheitsrisiken durch Gleichstromtechnik. Auch da sehe ich Bedarf nach differenzierter und vor allem informierter Betrachtung. Wobei Information m.E. nicht das Wiedergeben von Thesen aus Fernsehbeiträgen bedeutet.
    Nochmal abschließend: dieser Beitrag soll kein Plädoyer für die Trasse sein. Ich denke lediglich, daß ein Widerstand, der ernstgenommen werden möchte, seine tatsächliche Motivation preisgeben und in seiner Argumentation wenigstens ansatzweise auf Seriosität achten sollte. Ich bin, was das Thema betrifft, genausowenig Experte wie sicher die meisten hier. Das vorstehend geschriebene entspringt lediglich aus Neugier und einem Abend Recherche.
    Und jetzt noch ein abschließender Abschlussatz: ich wünschte mir eine Bürgerbewegung, die Ihre Ziele formuliert und an den Herausforderungen der Energiewende aktiv mitarbeitet. Was ich in den vergangenen Jahren gesehen habe, waren Initiativen gegen Windräder in Bayern. Wenn die Sache mal beginnt konstruktiv zu werden, schließe ich mich sofort an!

    Einen schönen Abend allerseits.

  • Und auch ein hallo,
    keine Angst für Meinungen gibt es keinen Shitstorm. :) Nur ein paar kleine Anmerkungen zwecks Braunkohlestroms.
    Es gibt einige Videos, auch auf dieser Homepage zu finden, bei denen Experten sich äußern. Amprion hat es übrigens bestätigt, dass Strom aus Braunkohlegewinnung durch die Leitungen fließt u.a. auch auf der Veranstaltung in Donauwörth. Prof. Jarass hat Unterlagen von Amprion gefordert, in denen dies bestätigt wird (Ist auf dem Video zu sehen). Und als Dr. Hofreiter sich im Fernsehen geäußert hat, ging es bei den Demonstrationen um die Süd Ost Passage, er redete aber ausschließlich von der Nord Süd Passage und meinte, dass durch die Leitungen kein Kohle- und Atomstrom kommen soll. Was soll man denn hier noch glauben? Übrigens auch bei der Trasse, die durch NRW geht, schießen Kohlekraftwerke wie Pilze aus dem Boden.
    Warum ist das so? Wenn dies Fachleute beantworten können, ist bestimmt jeder dafür offen.

  • Hm. Befriedigt mich nicht. Prinzipiell fließt Storm aus allen Gewinnungsarten durch die Leitungen. Man kann die Elektronen nicht nach gut oder böse filtern. Da unser Strommix immer noch zur Hälfte aus Kohlestrom besteht (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…Deutschland.svg) ist die Aussage, daß selbiger auch durch diese Leitungen als Teil des geplanten zukünftigen Netzes fließt, banal. Genauso übrigens wie die gegenteilige Aussage des Herrn von den Grünen. Na gut, das mag technische Erbsenzählerei sein.
    Vorsicht mit dem Pilzvergleich: ich bitte nochmal die Links aus meinem ersten Beitrag zu betrachten. Vorausgesetzt die Daten stimmen, kein Anhaltspunkt für Deine Behauptung. Drei erwähnte Kraftwerkserweiterungen in NRW, kein Neubau. Davon eines im Bau mit widerrufener Baugenehmigung, eines dessen Planung ruht und eines mit unsicherem Planungsverlauf, weil lt. Quelle unwirtschaftlich.
    Zu den Experten: da in unserer Medienlandschaft heute jeder, der fehlerfrei einen gestelzt klingenden Satz zu einem Thema in eine Kamera sagen kann, als Experte zählt, ist meine Hoffnung auf Erleuchtung beim Betrachten erwähnter Videos auch eher gering. Ich werde mich trotzdem gewissenhaft mit dem erwähnten auseinandersetzen.
    Vielleicht noch eine Anregung, falls jemand einen kurzfristig kleinen Schritt zum wirklich was Verändern tun will: kündigt Euren Stromanbietern (ich hoffe es gibt unter den Engagierten sowieso nur Leute, die nicht den billigen, womöglich sogar gelben Strom beziehen!) und wechselt zu einem reinen Ökostromanbieter. (http://www.atomausstieg-selber-machen.de/)

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrter Herr und offensichtlich an unserer BI Interessierter,

    bei dem einleitenden Satz „Hm. Befriedigt mich nicht“ sehe ich einen Mann vor mir, wie er gedankenschwer sich das Kinn reibend, den Blick in die Ferne gerichtet auf der Suche nach dem Sinn des Lebens oder vielleicht auch nur nach dem Sinn der Stromtrassen ist. Auch ich bin jemand, die sich eine Sache gern gründlich durchdenkt (wurde mir jedenfalls vorgestern so in der Süddeutschen Zeitung bestätigt ;)). In den letzten Wochen jedoch bin ich – sind wir alle – zu Menschen geworden, die nicht nur recherchieren, sondern versuchen, daraus die einzig sinnvolle Schlussfolgerung zu ziehen: es ist Zeit zu handeln, und das schnell. Im Augenblick bedeutet das nicht, dass man mal geschwind innerhalb der BI das Problem der Energiewende löst, sondern dass man erkennt, dass in diesen Tagen Pläne für die Zerstörung unseres Lebensraumes und unserer Lebensplanung zur Entscheidung gebracht werden. Mag sein, dass manchem der bisweilen emotionale Stil einiger Beiträge nicht behagt. Diese Seite ist jedoch ein vor wenigen Wochen neu entstandenes Forum, im dem Beiträge tatsächlich nicht den Kriterien einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit mit Literatur- und Quellenangaben entsprechen müssen. Warum sollten Informationen nicht auch aus Fernsehsendungen gezogen werden (Monitor vom 20.02.2014 kann ich nur empfehlen)?

    Ich bin oft genug an den Windparks nahe der Autobahn nach Berlin entlang gefahren. Ich habe mir sogar die Mühe gemacht (und das schon zu Zeiten vor und nach der Wende in der DDR) bei Merseburg, Schkopau und Halle die Autobahn zu verlassen (erinnert sich noch jemand an den tollen Spruch „Plaste und Elaste aus Schkopau“?), hinein ins mitteldeutsche Braunkohlerevier. Ab einem bestimmten Punkt konnte man dort schon immer den bemerkenswert intensiven Geruch von Braunkohle einatmen. Dass Sachsen-Anhalt Braunkohle im großen Stil abbaut und Kohlekraftwerke betreibt, ist eine Binsenweisheit. Dass neue Kraftwerke geplant sind, z. B. Profen, kann man schnell nachlesen. Dass Braunkohlestrom durch die Trasse Süd-Ost geleitet und bei zu erwartenden Überschüssen weiter ins Ausland verkauft werden soll, das hat die Betreiberfirma Amprion uns bestätigt. Dass dies der Energiewende komplett zuwiderläuft, ist logisch. Man kann Elektronen nicht nach gut und böse filtern, und genau das ist ja das Problem, wenn man Amprion freie Hand bei der Energieeinspeisung lässt. Man kann die eingespeiste Energie aber sehr wohl in umweltfreundlich und umweltschädigend unterteilen.

    Auch wir sehen Bedarf nach informierter Betrachtung von Gesundheitsrisiken. Blöd nur, dass niemand der für den Trassenbau Verantwortlichen unabhängige wissenschaftliche Studien zu diesem Thema in Auftrag gegeben hat. Diese sind auch schwer zu erstellen, da es bis jetzt noch wenig Gleichstromtrassen über eng bebautem Gebiet gibt und es sich hier um eine Pilotprojekt handelt. Beweise uns doch lieber, dass es nicht gesundheitsschädigend ist, eine 75 bis 100 Meter hohe Stromtrasse ohne gesetzliche Mindestabstände vor dem Haus stehen zu haben, die (laut Amprion) Geräusche verursacht, deren Kabel hin und her schwingen und unter der sich schon mal die Haare aufstellen können (was ich mir speziell für Tiere als extrem unangenehm vorstelle).

    Und ich gebe auch gerne noch weitere Gründe für meine Motivation preis, warum wir eine BI gegründet haben: Ich halte die Oligopol-Stellung der Netzbetreiber für moralisch fragwürdig und wirtschaftlich ungesund. Planung und Ausführung eines solch riesigen Projekts müssen voneinander getrennt werden. Wir sind zur Zeit täglich dabei, differenziert über die Energiewende nachzudenken, die wir alle wollen. Aber eine diesbezüglich gut arbeitende Initiative zu alternativer und dezentraler Energiepolitik gibt es bereits seit der Fukushima-Katastrophe in Altdorf (https://www.stromtrasse1601.de/www.energiestadt-altdorf.de bzw. Initiative Mahnwache Altdorf), die wir nicht ersetzen können und wollen.

    Ich halte es für eine äußerst konstruktive Angelegenheit, Lebensraum und den nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor „Landschaft“ für uns und die nächsten Generationen zu erhalten. Somit kann man tatsächlich durch „Nein“-Sagen etwas Positives bewirken. Wir treffen uns das nächste Mal am Dienstag, den 25.2.14 um 19.30 Uhr im Lindenhof in Weißenbrunn, um weiter aktiv gegen die Trasse zu kämpfen.
    „Neues schaffen heißt Widerstand leisten.Widerstand leisten heißt Neues schaffen.“ (Stéphane Hessel, „Empört Euch!“)
    Herzlich Willkommen also!
    D. Hamann

  • Sehr geehrte(r) Frau bzw. Herr,

    ich sehe es ähnlich wie D.Hamann, vielleicht noch einen Tick emotionaler, bzw. schärfer in der Argumentation, aber das ist meine persönliche Haltung zu dem Thema, und jeder kann seinen eigenen Stil haben. Überzeugen Sie mich doch, dass die Stromtrasse gebraucht wird. Es werden doch hier mit der Stromtrasse einschneidende Maßnahmen geplant, mit erheblichen Auswirkungen auf Menschen und Tiere, auf unsere Landschaft, unsere Gesundheit und unsere Zukunft, und dazu zähle ich auch unseren Wert unserer Grundstücke und Immobilien z.B. für die Altersvorsorge. Das ist nicht verwerflich. Moralisch fragwürdig halte ich allerdings schon die Haltung von Amprion und den unterstützenden Politikern. Mir ist es zu wenig was da kommt. Es wird nicht einmal ernsthaft der Dialog gesucht. Ausser dem verkündeten Moratorium hört man aus München nichts. Amprion plant keine weiteren Infoveranstaltungen und zieht sich ins Schneckenhaus zurück (und plant überheblich weiter den Plan der Stromtrasse). Was ist denn hier mutiger, das couragierte Verhalten der BIs, der regionalen Bürgermeister und Landräte oder die kommunikative Verweigerung der "Umsetzer" und "Entscheider"? Mut wird belohnt, beruhigt auch ungemein das Gewissen, befreit den Geist und tut gut. Ich möchte später nicht sagen, ich habe nichts dagegen getan, die Argumente der BIs haben mich "nicht befriedigt". Vielleicht grübeln Sie noch in ein paar Jahren, wenn Sie die Trasse betrachten oder Sie fangen an, ausser fragwürdigen Stellungnahmen auf einer BI Seite, etwas JETZT zu tun bevor es zu spät ist.

    MfG

    Hubert

  • Hallo Zusammen,

    na da kommt doch langsam was zusammen. Die Motivation arbeitet sich auch langsam in den Vordergrund.
    Nochmal zur Erinnerung: ich suche keine Gründe pro Stromtrasse, sondern hatte lediglich nach fundierten Informationen gefragt. Und um Birgit S.' Punkt aufzugreifen: ich engagiere mich auch, jedoch eher da, wo es eher um Menschlichkeit als Grundstückswerte geht.
    Ungeachtet dessen finde ich es interessant, wie einer der Vorschreiber erwähnt, daß plötzlich allen klar geworden ist, daß es fast zu spät und nun Zeit zum Handeln sei. Interessante Erkenntnis.
    Achtung! Provokation!
    Das, Leute, ist genau Euer Problem: ihr sitzt vor Eurem Rechner auf der Suche nach dem billigsten Stromanbieter und fackelt zu Weihnachten gigawattweise dämliche Leuchtrenntiere in Euren Vorgärten ab. Der schon jahrelang andauernde Kampf der Menschen im Gebiet des für den (geplanten) Kraftwerksbau Profen zu erschließenden Tagebaus Lützen um Ihre Existenz (deren Häuser werden weggebaggert!) interessierte Euch bisher eher nicht (ok, Unterstellung. aber ist es nicht so?). Na gut, wie schon im o.g. Beitrag erwähnt, stinkt es dort sowieso. Die sollen froh sein, wenn sie weg dürfen.
    Im Gegenzug lese ich von Initiativen, die wie Pilze aus dem Boden sprießen, sobald sich ein Planer erdreistet, unsere ach so schöne Landschaft zum Aufstellen eines Windrades o.ä. zu mißbrauchen. Einer der hier oft aufgerufenen Gurus, Herr Lorenz Jarass, spricht in seinen Interwievs und Publikationen nicht von der Notwendigkeit zur Schaffung weiterer Stromerzeuger aus regenerativen Quellen sondern von "schnell regelbaren Gaskraftwerken", die als Ersatz für die AKWs, deren wir im Süden einige haben, gebaut werden müssten. Sagt mir, was passiert, wenn einer zu Euch käme und verkündet, in einer der stromtrassenprotestierenden Gemeinden würde jetzt ein Gaskraftwerk gebaut und die Leitung zu dessen Versorgung geht durch alle anderen Dörfchen (ja, auch Gas ist ein fossilier Brennstoff und fällt nicht vom Himmel, ausser möglicherweise in einer wie auch immer gearteten esoterischen Betrachtungsweise). Alle jubeln, oder? Wem übrigens ist dieser Jarass verpflichtet? Freund von Gasprom-Schröder? Oder wollen wir in Zukunft kräftig Fracking betreiben? Anderes Thema.
    Ich bin mir einfach ziemlich sicher, daß es den meisten eher nicht um einen vernünftigen Umgang mit Ressourcen und Natur geht, sondern tiefer Egoismus gepaart mit Bigotterie die treibende Kraft ist. Ich habe vor zwei Wochen in irgendeiner Zeitschrift die Schlagzeile "Erlanger sind zufrieden mit dem Trassenverlauf" gelesen. Nachdem ich meinen Stuhl wieder erklommen hatte von dessen Sitzfläche ich lachkrampfend gestürzt war, habe ich wieder kinnreibend nachdenkend die Worte auf mich wirken lassen und bin zu dem Schluss gekommen: ja, so ist der Mensch.
    Der Herr "Hubert" hat ja ausgesprochen, was ihn treibt: der "...Wert unserer Grundstücke und Immobilien z.B. für die Altersvorsorge." Das ist tatsächlich nicht verwerflich. Worin besteht der Wert einer Immobilie als Altersvorsorge? Darin zu wohnen? Das wird durch eine Stromtrasse nicht unmöglich. Falls Bedenken hinsichtlich der Magnetfelder oder gar Strahlung bestehen, empfehle ich vorher das Haus innen vom immer weiter ausufernden Ansammeln elektronischer Geräte zu reinigen. Das senkt die elektromagnetische Belastung des Körpers (Kopf gehört auch dazu) und hat noch stromsparenden Effekt, der weitere oder auch die diskutierte Trasse unnötiger als möglicherweise jetzt schon machen. Weiterhin werden wir jetzt alle unsere Mobiltelefone aus den Taschen nehmen und in einer Blechschachtel wegsperren.
    Wer jedoch eine Steigerung des monetären Wertes seiner Immobilie im Auge hat, ist ein Spekulant. Wohin dieser Geist die Menschheit führt, wurde in den vergangenen Jahren allen, die bis dato noch glaubten, Geld "arbeite", gewahr. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
    Das Thema Gesundheit ist für alle wichtig. Es gibt schon Trassen, auch über belebtem Gebiet. Von haargesträubten Vierbeinern habe ich noch nichts gefunden, die Vorstellung ist jedoch gruselig. Ich kann nur von solchen Effekten an Menschen bei Gewittern berichten. Aber auch hier kann man, wenn man mag, sich erstmal prinzipiell die Auswirkungen anlesen und auch mal vergleichen mit dem, was über die hier in der Gegend ja auch nicht so seltenen Drehstromtrassen zu lesen ist. Ich stand gestern nach dem Laufen unter einer solchen (möglicherweise kinnreibend) und habe andächtig dem Knistern gelauscht. Zumindest Koronaentladungen sollen ja an HGÜ-Trassen gegenüber spannungsmäßig gleichen HWÜ-Trassen geringer sein. usw usf
    Zum Motivationsgrund "Kampf dem Stromoligarchen": finde ich gut, solange die Energie über den Zeitpunkt, wo man sich persönlich in seiner kleinen räumlichen Welt bedroht sieht, hinausgeht.
    Wie geschrieben, bin auch gegen diese Entwicklungen und für eine Initiative für dezentrale Versorgung sogar zu haben. Was mich immer stört, ist das schon oben beschriebene Agieren nach dem St.-Florians-Prinzip. Wir wollen uns alle selbst nicht ändern oder "einschränken", die Konsequenz unseres Verhaltens aber nicht sehen. Damit möchte ich nicht die Berechtigung der geplanten Trasse bewerten, dafür reichen meine Informatinoen bei Weitem nicht aus. Bestes Beispiel jedoch zum vorstehend geschriebenen (selbst erlebt): einer der Vorturner der BI gegen die damals geplante Deponie auf der Dörlbacher Au brauchte jede Woche neben seiner regulären Mülltonne einen der damals noch erhältlichen schwarzen Müllsäcke, um die Wegwerfwindeln seines Kindes zu entsorgen. Was soll man dazu noch sagen...

    Viele Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr aarsar,

    jetzt wird's wirklich niedlich, wir haben einen Mann , dem es um nichts als um Menschlichkeit geht, in unseren Reihen. Ich finde es absolut menschlich, wenn man sagt, dass man ganz gerne das Haus, in dem man wohnt, bei Gelegenheit auch verkaufen können muss, wenn man zum Beispiel gezwungen ist, beruflich woanders anzufangen. Bitte sei nicht traurig, wenn uns teilweise auch monitäre Gründe umtreiben. Ganz verstanden habe ich es nicht: in welchen konkreten Handlungen deinerseits zeigt sich die Philantropie nun?

  • Lieber "arsaar"!
    Aus Ihren Zeilen höre ich einen gewissen sarkastischen Unterton, ebenfalls lese ich einige Unterstellungen, die ich doch als nahezu dreist bezeichnen würde. Dies allerdings ist meine rein subjektive Meinung. Sie reißen viele Themen an, von blinkenden Rentieren, über die Grundstückswerte bis hin zu Wegwerfwindeln.
    Es macht sich in mir das Gefühl breit, dass Sie dieses Forum nutzen wollen, um den kleinen BI- Bürgern hier ein bisschen Contra zu bieten. Aber auch das ist wieder lediglich meine rein subjektive Empfindung.
    Erstaunlich finde ich, dass Sie noch in der Lage sind, lachkrampfgeschüttelt von irgendwelchen Stühlen zu fallen, mir ist das Lachen bei diesem Thema gänzlich vergangen.
    Ich meine bemerkt zu haben, dass Sie natürlich nicht alles ganz so ernst meinen in Ihrem Beitrag, dennoch erlaube ich mir Ihnen rückzumelden, dass ich (aus meiner rein subjektiven :) Sichtweise) nicht nur Ihren "Ton", sondern auch Ihre Unterstellungen und Ihre Formulierungen gänzlich unangebracht finde. Ebenso Ihren Sarkasmus.
    Zum Thema Motivation: Ja, ich engagiere mich tatsächlich, weil es mich persönlich betrifft, weil die Trasse direkt vor meiner Türe vorbei führen wird und weil es selbstverständlich den Wert unseres Grundstückes drastisch senkt. Ich bin hier an den Moritzberg gezogen, um in der Natur zu wohnen und zu leben. Da möchte ich keine Stromtrasse vor meiner Türe haben, schon gleich gar nicht, wenn drei unabhängige Experten (ich empfehle den Bericht von Monitor anzuschauen) offensichtlich bestätigen, dass der Bau dieser Trasse nicht im Sinne der Energiewende und auch für Bayerns Stromversorgung nicht notwendig ist. Und wenn noch so viele Menschen sich leuchtende Rentiere in ihren Vorgarten stellen... Aber auch ich bin kein Experte, ich stelle nur fest, dass da gewaltig was stinkt und versuche herauszufinden, warum diese Trasse unbedingt gebaut werden soll....
    Ich kann Ihnen aber versichern, dass ich mich nicht erst seit dieser Nachricht engagiere oder darauf achte, wieviel Strom und welchen ich verwende. Ich finde da Ihre pauschalen Unterstellungen wie gesagt schon etwas dreist! Ich kann Ihnen ebenfalls versichern, dass andere Dinge, die auf dieser Welt passieren, mich auch nicht kalt lassen. Ich engagiere mich für Target und war während meines Studiums in Afrika unterwegs, um Kindern in Not eine Chance auf Bildung zu geben.Aber das nur nebenbei. Selbst wenn mein Engagement und evtl. das vieler anderer hier aus rein egoistischer Motivation entspringt, ist es völlig legitim. Das sagen Sie zwar auch, aber das Gefühl, dass sie das so nicht meinen, lässt mich irgendwie nicht los. Ich empfehle Ihnen einfach, die Motivation derer, die sich hier engagieren, erstens nicht zu bewerten und zweitens sie mit Ihren Beiträgen nicht zu schwächen und sich Ihr Mitleid, das sich laut Ihrer Aussage ja sowieso in Grenzen hält, für Leute aufzusparen, die es noch dringender nötig haben.
    Herzliche Grüße,
    Christin

  • Was hier bei aarsar auffällt, ist seine menschenverachtende Art und Weise. Er behauptet, er würde sich engagieren. Ganz ehrlich, das tue ich und mit Sicherheit viele Andere auch und zwar nicht erst seit gestern sondern schon lange Zeit. Seit langer Zeit sehe ich, was hier für Machenschaften in Gang sind und unterstütze diejenigen, die sich im Großen einsetzten. Einer allein kann nur in seiner Welt aufräumen. Die Masse kann bewegen.
    Übrigens Gscheiterle, ich habe von Anfang an eine Freischaltung ins Haus legen lassen.

    Zum Thema in Rhode, Schleife etc. wird ein Dorf von ca. 1700 Menschen für den Braunkohleabbau umgesiedelt. Ich habe mit jemanden aus Rhode gesprochen, ich glaube nicht, dass er namentlich genannt werden möchte. Er meinte, nicht alle möchten im Dorf bleiben von diesen ca. 1700 Menschen sind nur 200 Menschen in einer BI. Der Rest möchte weg. Sie bekommen 5 km weiter nagelneue Häuser (seine Aussage) hingestellt, so wird ihnen jedenfalls versprochen. Er steht auch ihrer sardischen Tradition nicht sehr verbunden gegenüber. Ich kann nur sagen, die Menschen, die so reagieren, haben schon ganz viel mitgemacht und sind sehr viel schlimmer dran als wir, ja das stimmt. Ich kann mich jetzt hinsetzten und gar nichts tun, da es ja vielen in dieser Welt sehr viel schlechter geht oder ich nutze die Chance und wir können ein paar Machenschaften der Großen, die schon lange über uns schalten und walten, aufdecken und evtl. ein klein wenig verändern. Und dazu brauchen wir jede Unterstützung.
    Und es geht auch noch um mehr, aber hier ist nun mal eben ein Forum zwecks Stromtrasse. Anderes Thema, anderes Forum. So und jetzt kannst wieder fleißig zerlegen. Oder vielleicht gibst Dich einfach mal zu erkennen, das wäre bei weitem mutiger, als sich zu verstecken.

  • Meine Meinung zu Stromtrassen im Grundsätzlichen und hier in Bayern

    Die Erneuerung bzw. Erweiterung der veralteten Netze ist dringend notwendig. Nach der Liberalisierung und Privatisierung des Strommarktes 1998 wurde kaum Geld in die Netze gesteckt und das Investitionsvolumen hier beträgt erst in den letzten Jahren wieder eine Größenordnung von
    Ca. 3,5 Milliarden EURO pro Jahr, ähnlich der Aufwendungen vor 1998.
    Da Bayern in den vergangenen 30-40 Jahren vom Agrarstaat zum Industriestaat wächst und dadurch in den Randbezirken der großen Städte und an den Autobahnen entlang Industriegebiete mit hohem
    Stromverbrauch liegen ist es trotz großer Erfolge bei den Erneuerbaren Energien nicht möglich dies hiermit darzustellen. Selbst die vielzahl an Biogasanlagen bzw. Photovoltaik oder die paar Windräder können das Aufkommen, welches bisher mit einigen AKW´s gewährleistet war nicht ersetzen. Von Vorteil für dezentrale Erzeugung und deren Verteilung sind ebenfalls solide Netze mit den entsprechenden Lastkapazitäten. Die Unmenge an Einspeisestellen muss auch vernetzt , stabilisiert und ins Mittelspannungsnetz geführt werden. Jeder dieser Produzenten will seinen Vertrag erfüllt sehen und max. einspeisen. Ein weiterer Fakt ist , dass eine vielzahl von Windkraftanlagen hier in Bayern auch nicht gewollt ist und die Errichtung von Kohlekraftwerken erst recht nicht. Also bleibt nur die konfortable Vernetzung um alle Verbraucherarten zu erreichen. Ich spreche der geplanten Trasse nicht das Wort, aber aus besagten Gründen ist die Notwendigkeit vorhanden und man weiß nicht was kommt wenn dieses niedergebügelt würde. Den Herrschenden würde schon etwas einfallen, um den breiten Schultern Last abzunehmen und es der vielzahl der schmalen Schultern aufzubürden. Genau genommen sind es diese, die diese Trasse auch politisch schon abgezeichnet haben.

    Gruss fischmik

  • Kann kaum folgen, bei den letzten 4 Sätzen bin ich komplett draußen.

    Also Amprion ist bestimmt nicht daran gelegen aus technisch, notwendigen Belangen die bestehenden Leitungen zu sichern, bzw. neue zu bauen. Das können die Herren von Commerz Real, Münchener Rück, Ergo, Talanx gar nicht beurteilen. Sind ja keine Techniker wie fischmik, sondern Banker, Investoren oder auch so genannte "Heuschrecken", die für Ihre Milliarden derzeit keine vernünftigen Renditen am Anleihemarkt erhalten. Da sucht man sich die im Umgang mit Steuergeldern laxe Bundesnetzagentur und kassiert dann für den Bau neuer, unnötiger Trassen, mal so 9,05% Rendite vom Steuerzahler. Noch Fragen?

    • Offizieller Beitrag

    Man muss es offensichtlich immer wieder betonen, da es vielen, gerade den technisch interessierten Menschen noch immer nicht bewusst ist:
    Es ist sicherlich nicht ganz unsinnig, auch von der Seite her die Frage nach der Notwendigkeit der Stromtrasse zu beleuchten, wie man denn in Zukunft die Energieversorgung in Bayern sichern will.
    Warum aber die Süd-Ost-Trasse gebaut wird, hat leider in der Hauptargumentation mit Sicherheit weniger mit ihrer technischen Notwendigkeit zu tun als vielmehr damit, dass sie von der Bundesnetzagentur ganz bewusst für die Netzbetreiber finanziell lukrativ gestaltet wurde:

    "Wir brauchen Anreize, die den Netzausbau auch bei der Finanzierung beschleunigen"

    http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pre…nsStromGas.html

    So funktioniert Forschung im Allgemeinen, es ist immer zuerst eine Frage der Finanzierung und der Renditen, bevor die Frage nach Notwendigkeit gestellt wird.

    Weitere Infos:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/ser…e-a-861915.html
    http://www.welt.de/wirtschaft/ene…rsorger-ab.html
    http://www.erneuerbareenergien.de/buerger-beteil…/150/490/68621/

  • Hallo Zusammen,

    soviel Aufmerksamkeit, da werde ich glatt rot.
    Bitte die Abschweifung vom Sachbezug zu entschuldigen, obwohl ich der
    Meinung bin, eingangs sachliche Fragen und Anregungen eingetragen zu
    haben. Dass mir die Antworten keine rechte Erleuchtung brachten, hätte
    wohl unerwähnt bleiben sollen. Erstmal zu den Einzelnen:
    @ DHamann:
    Zuerst (ist mir im ersten Beitrag gar nicht aufgefallen) - Mann? Habe
    ich was verpasst? Ich bitte doch um Behandlung als androgynes Wesen. So
    eine Art Engel... Die Philantropie meinerseits hinsichtlich der hier
    Beteiligten sehe ich im standhaften Hochhalten des Spiegels, in dem sich
    jeder anschauen, sich angesichts dieses Bildes nach seiner eignen Rolle
    im Entstehen des Bedarfes nach Verteilungsanlagen des hier diskutierten
    Ausmaßes fragen, seinen Beitrag dazu prüfen und sein Verhalten in
    Konsequenz gut finden oder vielleicht ändern darf. Ich stimme wiederum
    zu: wenn man seine eignen Belange zum Maßstab macht, ist das nicht
    verwerflich. Nur wenn diese als Sorge um die Allgemeinheit ("Stromtrasse
    verhindert die Energiewende) getarnt daherkommen, finde ich das
    unangenehm. Ehrlichkeit wäre hier angesagt. Ich gebe zu, daß das
    Argument "Wertverlust der eigenen Immobilie" die Allgemeinheit
    wahrscheinlich weniger emotionalisiert.
    @christinS: Sorry, kein
    Sarkasmus - eher Verzweiflung. Unterstellungen und Provokationen waren
    als solche gekennzeichnet; hoffe keine vergessen zu haben. Zur
    Ausdrucksweise sei gesagt, daß manchmal (um bei dem Bild zu bleiben) der
    Spiegel, den man dem Gegenüber hinhält, ein wenig poliert werden muss,
    um diesem das sich Erkennen zu erleichtern. Ich habe jedoch
    festgestellt, daß keiner kam und alles von sich weisen konnte oder
    wollte... Daher sehe ich es auch nicht als unangebracht, sonder eher
    notwendig an, diese Punkte mal anzusprechen. Auch bei Ihnen kommt das
    Argument der Immobilien-Wertminderung hervor. Dazu sei gesagt, daß es
    kein Recht auf stabile oder gar steigende Immobilienpreise bzw. -werte
    gibt. Wenn eine Immobilie im Wert steigt, hat nur der Eigentümer, nicht
    jedoch die Allgemeinheit was davon. Genauso ist es umgekehrt. So
    funktioniert Kapitalismus.
    Wenn einige der Punkte, die ich zu
    Bedenken gegeben habe, Sie nicht betreffen, dürfen Sie darüber
    hinweglesen. Ich habe vielleicht nicht deutlich genug gemacht, was mich
    dazu getrieben hat: der Eindruck, daß sehr viele gedankenlos in unserer
    bequemen Welt vor sich hin leben, den Überfluss (auch an Energie)
    genießen und sich nicht dafür interessieren, solange der Dreck vor
    anderen Türen landet. Wenn Sie nicht dazu gehören, haben Sie meinen
    Respekt und meine Achtung. Und das meine ich, wie auch das oben
    geschriebene, so wie ich es sage (äh, schreibe). Die Anregung, den
    Monitor-Bericht anzuschauen, werde ich gern aufgreifen. Dazu fällt mir
    ein: die Befürworter der Trasse haben auch "Experten". Welche von denen
    allen sind nun experter?
    @ BirgitS: Ich verachte nicht die Menschen.
    Vor wem mir die Achtung fehlt, habe ich wohl in den vorstehenden
    Beiträgen und hier im ersten Absatz wohl deutlich gemacht. Das
    Mittelstück überspringe ich, zumal ich den Satz mit der "sardischen
    Tradition" nicht verstehe. Ich wäre um einen mich erhellenden Beitrag
    sehr dankbar, auch hinischtlich der gelegten "Freischaltung". Sagt mir
    auch nichts.
    Ja und dann. Die "Machenschaften der Großen"...Es ist
    sicher einfach, große diffuse Mächte für alles verantwortlich zu machen.
    Daß wir alle mit unserem Verhalten, sei es im Verbrauch der Ressource
    Strom oder im reflexhaften Verhindern von Alternativen zur Misere
    beitragen will keiner hören. Es spielt auch keine Rolle, daß sich nicht
    alle dazuzählen müssen. Es geht um die Mehrheit in der Gesellschaft.
    Deren Bedürnisse sind nun mal nur mit starken Netzverbunden
    und stabiler Einspeisung zu befriedigen. Jemand da, der sich nicht
    erkennt? Und dazu profitieren viele unter uns auch noch von den
    gegeiselten Renditen für den Trassenbau. Dazu später.
    Zu erkennen
    geben. Was soll das bringen? So ein Forum ist doch gerade dazu da, in
    Ruhe seine Worte zu formulieren, selbst wenn man nicht so schnell im
    Denken ist. Falls es einen vernünftigen Grund gibt, verschließe ich mich
    diesem nicht. Wenn nur "Mut" bewiesen werden soll, kann ich nicht
    dienen. Das klingt mir zu drohend.
    @fischmik: Ich finde in den Ausführungen einen interessanten Gedankenanstoss zum Thema Dezentralisierung der Stromerzeugung bei gleichzeitiger Stabilisierung der Versorgung durch Vernetzung und Schaffung von redundanten Übertragungswegen. Wo finde ich dazu konkrete Ausarbeitungen/Konzepte, die die technischen Aspekte genauer untersuchen?
    Hubert: Amprion ist ein Wirtschaftsunternehmen mit dem Ziel Überschüsse zu erzielen. Soviel zum Prinzip eines Unternehmens in der kapitalistischen Produktionsweise. Der Eigentümer einer auf technischem Gebiet operierenden Firma muß nicht selbst Techniker sein. Sie sind im Gegenteil recht häufig in den von Ihnen beschriebenen Kreisen anzutreffen. Und verwalten nicht zuletzt das Geld Ihrer Kunden, die nicht nur auf die Steigerung des Wertes Ihrer Immobilie, sondern auch auf das Anwachsen Ihrer Spareinlagen, Versicherungen, Rentenpapiere setzen. Haben Sie zufällig auch sowas? Damit sind wir auch schon wieder am Anfang angekommen bei
    @DHamann: Wir haben nun der Reihe der Argumente contra Stromtrasse ein neues hinzugefügt. Wo vorhin noch das Interesse am Immobilienwert bzw. dessen Steigerung ganz in Ordnung war, ja geradezu dessen Sicherung eingeforderd wurde, ist der Gewinnerzielungsgedanke bei Industrieinvestitionen nun schlecht? Bin bisschen verwirrt. Können wir uns auf irgend etwas einigen? Gut oder schlecht? Oder bei uns gut und bei den anderen schlecht? Dann aber schnell nachgeschaut, ob nicht eine Lebensversicherung o.ä. im Schrank rumliegt, die genau in die genannten Unternehmen oder Produkte Geld steckt. Was dann? Wir verdienen am Ende unsere Rente selbst mit dem Trassenbau? Oder durch die in einer Dekade mit Hilfe des allerorten mitlerweile so geschmähten EEG refinanzierten Solaranlage auf dem Dach?

    Gruss
    aarsar

    • Offizieller Beitrag

    @ aarsar:
    Ganz klar, Gewinnerzielung bei mir gut, bei Amprion schlecht.
    Denke gerade darüber nach, mich an der Finanzierung der Stromtrasse zu beteiligen. Man hat mir 5% Rendite versprochen. Das sollte für die Altersvorsorge genügen. Wenn ich in meinem Haus an der Stromtrasse dann strahle, kann ich mir das Licht sparen und habe sogar noch mehr Knete für die Rente übrig.

  • Ich habe heute für 1 Mio Euro Amprion Anleihen gekauft. An mir soll die Energiewende schließlich nicht scheitern, wie an euch egoistischen Neinsagern. Bei 5% bekomme ich jedes Jahr 50.000.-, kann ich mir locker in 10 Jahren das nächste Haus kaufen.

  • @aarsar:Thema Dezentralisierung der Stromerzeugung bei gleichzeitiger Stabilisierung der Versorgung durch Vernetzung und Schaffung von redundanten Übertragungswegen.Informationen dazu - Agentur für Erneuerbare Energien, Modernisierungsschub für Stromnetze kommt zum
    richtigen Zeitpunkt. Philipp Vohrer GF

  • Hey Leute,

    krass, da bin ich mal ein paar Tage im Urlaub und schon gibts wieder neue Einträge!
    Lieber aarsar,
    Verzweiflung hört sich für mich zwar anders an, aber lassen wirs dabei. Ich wollte Ihnen nichts unterstellen, lediglich meinem subjektivem Empfinden Ausdruck verleihen.
    Nur nochmal kurz zum Immobilien-Wertverlust-Thema: ich denke ich darf, trotzdem ich verstehen kann, wie Kapitalismus funktioniert, dennoch entsetzt und betroffen darüber sein, dass eine Immobilie in die wir sowohl viel Geld als auch viel Zeit inverstiert haben und investieren, mit dem Bau der Trasse nichts mehr wert ist. Schließlich ist es unsere Existenz. Darum meine persönliche Betroffenheit. Und Verzweiflung!