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Betreff: Einwendungen gegen die Süd-Ost Passage
Sehr geehrter Herr Präsident Homann, sehr geehrte Damen und Herren,
ich nehme Bezug auf ihre erschöpfenden Antworten vom 14. Mai und 27. Mai:
14. Mai: "vielen Dank für Ihre Mail, in der Sie uns Ihren
Konsultationsbeitrag zum ersten Entwurf des NEP 2014 der
Übertragungsnetzbetreiber zur Kenntnis geben." --> gern geschehen,
wenn's nur etwas an Erkenntnis bringen würde
27. Mai: 20 Tage nach meiner e-mail Anfrage, erhalte ich von ihnen
ein PDF mit 16 Seiten Berechnung, die die 9,05% Rendite für den Ausbau
neuer Netze erläutern. --> wie ich schon mal geschrieben habe,
vielen Dank dafür, ein Link auf ihre Homepage hätte genügt.
Ein zweites PDF enthielt standardisierte Phrasen, die ich so
ähnlich auch schon von Amprion gehört habe und einen Link zur
Kommentierung des NEP und O-NEP, die nur noch bis einen Tag später
möglich war. --> herzlichen Dank auch dafür.
Ihre Antwort heute toppt alles. "Die Umsetzung der Energiewende ist
eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, bei der an vielen Stellen
Neuland betreten wird. ... Soweit eine Beantwortung Ihrer Einwende
gegen den Netzausbau insbesondere der Gleichstrompassage Süd-Ost zum
jetzigen Zeitpunkt überhaupt möglich ist, erfolgte diese bereits mit
unseren E-Mails vom 14. Und den 27. Mai 2014."
1. Ihr "Neuland" hat mich an unsere Bundeskanzlerin erinnert. "Das
Internet ist für uns alle Neuland". Ich sehe schon die Überschrift in
den überregionalen Zeitungen: "Der Netzausbau ist für uns alle Neuland"
Ich denke, mir werden da ein paar interessante Informationen, wie die
9,05% Rendite auf den Ausbau neuer Leitungen etc. einfallen.
2. Wie oben beschrieben, die e-mails vom 14. und 27. Mai waren jetzt nicht so sehr aufschlussreich.
3. Mit meiner letzten e-mail wollte ich ihnen nochmals
verdeutlichen, wie viele Menschen sich mittlerweile gegen die Süd-Ost
Passage aussprechen, die als internationale Transportleitung nur den
Großkonzernen dient, weiterhin an Atom- und Braunkohlestrom aus den
Nachbarländern zu verdienen.
- über 121.000 Unterschriften gegen die Süd-Ost Trasse wurden in Berlin dem Wirtschaftsministerium übergeben.
- von Amprion habe ich heute Rückmeldung erhalten, dass rund 20.000 Eingaben zum NEP abgegeben wurden. Ein Großteil die Süd-Ost Trasse betreffend.
Und nun frage ich sie letztmalig, bevor ich mich an die
überregionale Presse wende. Welchen Sinn haben Unterschriftenaktionen
und NEP Konsultationen, die zehntausende besorgte Bürger dazu
veranlassen, hunderte von Seiten NEP-Fachsprache durchzulesen und
Eingaben zu verfassen, wenn wir von ihnen so abgekanzelt werden, wie sie
es bisher in ihren Antworten tun? Was verstehen sie unter
Bürgerbeteiligung? Wenn wir Einspruch gegen die Süd-Ost Trasse erheben,
unabhängig, wo diese genau verlaufen wird, dann wollen wir, dass dieser
zur Kenntnis genommen wird. Wir lassen uns keine Trasse, deren Ziel der
internationale Stromhandel durch Europa ist, aufschwatzen. Hier wird
unsere Lebensgrundlage zerstört und Gesundheit gefährdet. Reichen ihnen
die beeindruckenden Zahlen nicht aus um zu Erkennen, dass dieses Projekt
gescheitert ist? Ich möchte, dass in ihnen die Erkenntnis reift, dass,
falls die Süd-Ost Trasse von den Netzbetreibern gebaut werden will, sie
sich schon mal auf eine Absage an die Netzbetreiber einstellen.
Ursprünglich wollte ich um einen Rückruf bitten. Ich habe
allerdings keine Lust mehr, mit einem Call Center Mitarbeiter des
Bürgerservices zu sprechen. Schicken sie mir auch keine nichtssagende
e-mail. Ich werde mich gleich an die überregionale Presse wenden. Und
hier werde ich auch anmerken, dass von Herrn Gabriel keine Rückmeldung
auf e-mail Anfragen zu der sehr unglücklichen Vergabe der Aufträge zum
Netzausbau (keine unabhängige Planung; Planung und Umsetzung von
ehemaligen Tochtergesellschaften von Vattenfall und RWE) und der
unglaublich hohen Rendite von 9,05% (bei dem derzeitigen niedrigen
Kapitalmarktzinsniveaus unbegreiflich), erfolgt ist. Welches Ergebnis
zur Notwendigkeit der Süd-Ost Passage werden wir damit von den
Netzbetreibern wohl erhalten?
Mit freundlichen Grüßen
Hubert Galozy