e-mail am 04.06. an die Bundesnetzagentur / Kopie Gabriel: Einwendungen gegen die Süd-Ost Passage

  • An: info@netzausbau.de, poststelle@bnetza.de

    Cc: ministerbuero@bmwi.bund.de

    Betreff: Einwendungen gegen die Süd-Ost Passage


    Sehr geehrter Herr Präsident Homann, sehr geehrte Damen und Herren,

    ich nehme Bezug auf ihre erschöpfenden Antworten vom 14. Mai und 27. Mai:

    14. Mai: "vielen Dank für Ihre Mail, in der Sie uns Ihren
    Konsultationsbeitrag zum ersten Entwurf des NEP 2014 der
    Übertragungsnetzbetreiber zur Kenntnis geben." --> gern geschehen,
    wenn's nur etwas an Erkenntnis bringen würde

    27. Mai: 20 Tage nach meiner e-mail Anfrage, erhalte ich von ihnen
    ein PDF mit 16 Seiten Berechnung, die die 9,05% Rendite für den Ausbau
    neuer Netze erläutern. --> wie ich schon mal geschrieben habe,
    vielen Dank dafür, ein Link auf ihre Homepage hätte genügt.

    Ein zweites PDF enthielt standardisierte Phrasen, die ich so
    ähnlich auch schon von Amprion gehört habe und einen Link zur
    Kommentierung des NEP und O-NEP, die nur noch bis einen Tag später
    möglich war. --> herzlichen Dank auch dafür.

    Ihre Antwort heute toppt alles. "Die Umsetzung der Energiewende ist
    eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, bei der an vielen Stellen
    Neuland betreten wird. ... Soweit eine Beantwortung Ihrer Einwende
    gegen den Netzausbau insbesondere der Gleichstrompassage Süd-Ost zum
    jetzigen Zeitpunkt überhaupt möglich ist, erfolgte diese bereits mit
    unseren E-Mails vom 14. Und den 27. Mai 2014."

    1. Ihr "Neuland" hat mich an unsere Bundeskanzlerin erinnert. "Das
    Internet ist für uns alle Neuland". Ich sehe schon die Überschrift in
    den überregionalen Zeitungen: "Der Netzausbau ist für uns alle Neuland"
    Ich denke, mir werden da ein paar interessante Informationen, wie die
    9,05% Rendite auf den Ausbau neuer Leitungen etc. einfallen.

    2. Wie oben beschrieben, die e-mails vom 14. und 27. Mai waren jetzt nicht so sehr aufschlussreich.

    3. Mit meiner letzten e-mail wollte ich ihnen nochmals
    verdeutlichen, wie viele Menschen sich mittlerweile gegen die Süd-Ost
    Passage aussprechen, die als internationale Transportleitung nur den
    Großkonzernen dient, weiterhin an Atom- und Braunkohlestrom aus den
    Nachbarländern zu verdienen.

    - über 121.000 Unterschriften gegen die Süd-Ost Trasse wurden in Berlin dem Wirtschaftsministerium übergeben.

    - von Amprion habe ich heute Rückmeldung erhalten, dass rund 20.000 Eingaben zum NEP abgegeben wurden. Ein Großteil die Süd-Ost Trasse betreffend.

    Und nun frage ich sie letztmalig, bevor ich mich an die
    überregionale Presse wende. Welchen Sinn haben Unterschriftenaktionen
    und NEP Konsultationen, die zehntausende besorgte Bürger dazu
    veranlassen, hunderte von Seiten NEP-Fachsprache durchzulesen und
    Eingaben zu verfassen, wenn wir von ihnen so abgekanzelt werden, wie sie
    es bisher in ihren Antworten tun? Was verstehen sie unter
    Bürgerbeteiligung? Wenn wir Einspruch gegen die Süd-Ost Trasse erheben,
    unabhängig, wo diese genau verlaufen wird, dann wollen wir, dass dieser
    zur Kenntnis genommen wird. Wir lassen uns keine Trasse, deren Ziel der
    internationale Stromhandel durch Europa ist, aufschwatzen. Hier wird
    unsere Lebensgrundlage zerstört und Gesundheit gefährdet. Reichen ihnen
    die beeindruckenden Zahlen nicht aus um zu Erkennen, dass dieses Projekt
    gescheitert ist? Ich möchte, dass in ihnen die Erkenntnis reift, dass,
    falls die Süd-Ost Trasse von den Netzbetreibern gebaut werden will, sie
    sich schon mal auf eine Absage an die Netzbetreiber einstellen.

    Ursprünglich wollte ich um einen Rückruf bitten. Ich habe
    allerdings keine Lust mehr, mit einem Call Center Mitarbeiter des
    Bürgerservices zu sprechen. Schicken sie mir auch keine nichtssagende
    e-mail. Ich werde mich gleich an die überregionale Presse wenden. Und
    hier werde ich auch anmerken, dass von Herrn Gabriel keine Rückmeldung
    auf e-mail Anfragen zu der sehr unglücklichen Vergabe der Aufträge zum
    Netzausbau (keine unabhängige Planung; Planung und Umsetzung von
    ehemaligen Tochtergesellschaften von Vattenfall und RWE) und der
    unglaublich hohen Rendite von 9,05% (bei dem derzeitigen niedrigen
    Kapitalmarktzinsniveaus unbegreiflich), erfolgt ist. Welches Ergebnis
    zur Notwendigkeit der Süd-Ost Passage werden wir damit von den
    Netzbetreibern wohl erhalten?

    Mit freundlichen Grüßen

    Hubert Galozy