Und so wird aus einer Kohlestrom-Trasse die Energiewende. Danke, Herr Haseloff!

    • Offizieller Beitrag

    Ich gratuliere Sachsen-Anhalt zu ihrem bauernschlauen Ministerpräsidenten. Es ist ja nichts einfacher, als aus einer Braunkohle-Trasse eine Stromleitung zu machen, die so schön ist für unsere Energiewende.

    Zitat aus dem Donaukurier:

    "Es gebe aber eine „klare Tendenz“, dass die Trasse nicht wie zunächst geplant in Bad Lauchstädt im Süden Sachsen-Anhalts beginnen soll, sondern im Norden des
    Landes, im Nordwesten Brandenburgs oder in Mecklenburg-Vorpommern. Dort könne der in diesen Regionen produzierte Windstrom eingesammelt werden.
    „Wo sich der Sammelpunkt am Ende befindet, ist eigentlich egal“, erklärte er. Damit wären auch bayerische Befürchtungen entkräftet, die Leitung könnte
    vor allem zum Transport von Strom aus Braunkohle gedacht sein."

    DK: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff findet nach Treffen mit seinem Amtskollegen Seehofer in München klare Worte - Lesen Sie mehr auf:
    http://www.donaukurier.de/nachrichten/ba…31#plx961483392


    Da muss man sich schon wieder Sorgen machen um die Zurechnungsfähigkeit der Entscheidungsträger. Ich empfehle Herrn Haseloff dringend die Lektüre des NEP, dann würde er unsere Intelligenz mit Äußerungen wie "Wir [in Sachsen-Anhalt] brauchen unseren Kohlestrom alleine" und Behauptungen, es würde mit einer Verlängerung an die Ostsee nur noch Strom aus Windkraft durch die Megatrassen fließen, hoffentlich nicht mehr beleidigen.
    Einen Strommix wird es immer geben, und HGÜ-Trassen sind nun mal so konzipiert, dass sie mitnehmen, was geht (schön ist ja auch immer noch das Angebot der Russen mit dem Atomstrom aus dem Baltischen Kraftwerk, geht auch schnell über ein Seekabel). Für die paar Windräder im Norden braucht man keine Transportmittel für mindestens 4 Gigawatt.

    Aber 50Hertz und Amprion haben jetzt natürlich doppelten Grund zur Freude, bekommen sie doch 9,05 Prozent Eigenkapitalrendite für den NEUbau von Leitungen, und die Leitung wird immer länger. Bei einer Netzoptimierung bestehender Netze gibt es nun mal nur 7,14 Prozent. Hat sich jetzt eigentlich endlich mal unter den Politkern jemand gefunden, der kapiert hat, dass man nicht einerseits davon reden kann, man sei für das NOVA-Prinzip (Netzoptimierung vor Ausbau), gleichzeitig ist jedoch von einer Infragestellung dieses netten Angebotes der Bundestnetzagentur an die Netzbetreiber nichts zu merken (hallo Herr Krischer von den Grünen, sie haben das in Ihrem Brief so schön geschrieben, wie wär's mit Taten?)