Bürgerdividende gescheitert - Finanzinvestoren dürfen ungestört in Stromtrassen investieren und abkassieren

    • Offizieller Beitrag

    "Es sollte eine ganz große Nummer werden: die Bürgerdividende. Die Bundesregierung wollte eine attraktive neue Geldanlage schaffen, die zugleich den Ausbau der Stromnetze beschleunigt und die Akzeptanz der Energiewende steigert. Doch das Vorhaben ist gescheitert. Die schwarz-rote Koalition hat daran kein Interesse mehr."

    Die Haltung der Anwohner ist prinzipiell gut: Heimat ist nicht verkäuflich!

    Was man aber nicht vergessen sollte: Die großen Finanzinvestoren wird´s freuen, da sie genug Milliarden herumliegen haben, die sie nirgendwo so gewinnträchtig unterbringen können wie bei der Finanzierung von neuen Stromtrassen mit 9,05% Rendite. Sie wollten sicher nicht, dass Privatpersonen auch etwas vom Kuchen abbekommen.

    Netzbetreiber Tennet war auch so nett und hat sich nicht übermäßig ins Zeug gelegt, um die kleinen Fische zu bedienen, denn die Bedingungen waren so schlecht, dass die Verbraucherzentrale von der Anleihe abgeraten hat:
    "Hauptargument war die unbegrenzte Laufzeit des Papiers: Tennet zahlt also – neben den jährlichen Zinsen – das Geld nicht nach fünf oder zehn Jahren zurück. Wer das Wertpapier loswerden will, muss es über die Börse verkaufen. Wie viel dort gezahlt wird, ist ungewiss."

    Das Problem, dass eine Investition in Trassen unattraktiv ist, haben Großinvestoren dagegen nicht. In Fachzeitschriften der Versicherungswirtschaft wurde eigens dafür geworben: "Aufgrund des öffentlich-rechtlichen Charakters von Netz-Investitionen, dem geringen Ausfallrisiko, dem langfristigen Anlagehorizont und der geringen Korrelation zu anderen Assetklassen seien diese für Versicherer mehr als geeignet" (Versicherungswirtschaft heute, 30.09.2013)

    Für Otto Normalverbraucher und Lieschen Müller ist von dem Kuchen nichts abgefallen. Sie dürfen nur den Anblick auf die Stromtrassen genießen und darunter wohnen. In wertlosen Häusern.

    http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/bue…0,28438074.html

    2 Mal editiert, zuletzt von D. Hamann (19. September 2014 um 14:33)