Fremdschämen mit Hofreiter und Co. auf der Delegierten-Konferenz in Hirschaid

    • Offizieller Beitrag

    Die grünen Spitzenpolitiker sind auch in Hirschaid wieder voll in ihrem Element und tun alles dafür, um den Neubau (!) von Stromtrassen voranzutreiben. Sie fordern die Anwendung des NOVA-Prinzips (Netzoptimierung vor –verstärkung vor -ausbau), handeln aber dagegen. Sie fordern weiterhin und mit Vehemenz die von Seehofer in ihrer Sinnhaftigkeit angezweifelte Süd-Ost Passage, aber diese Trasse ist geplant, um den von ihnen zu Recht verteufelten Kohlestrom nach Bayern zu bringen.

    Leider hat es den Anschein, dass der dringend notwendige gedankliche Anstoß, den die Altdorfer Grünen dort voranbringen wollten, bei den wenigsten angekommen ist, vor allem nicht bei den grünen "Spitzenpolitikern". Die blöken weiterhin in übelster Manier von dem angeblich "erbärmlichen" Bild, das die Staatsregierung abgibt, und dass Seehofer mit seiner Ablehnung der Stromtrasse(n?) die Energiewende torpediere (eine originelle Kommentatorin auf der BR-Seite machte sich schon Sorgen, ob die Grünen ohne Mikro auskommen müssen, weil sie so schreien. Meine Vermutung: Dies ist ein grüner Beitrag zum Stromsparen  :D ). Ob Seehofer wirklich die Energiewende so will, wie er es zeitweise behauptet, dafür würde auch ich meine Hand nicht ins Feuer legen, aber Energiewende und Süd-Ost Passage unter einen Hut bringen, das ist unmögich.

    Bisweilen hat man deshalb verstärkt den Eindruck, die Grünen haben überhaupt keine Ahnung, wovon sie sprechen. Wenn man allerdings sieht, wie wohlorganisiert sie sich bereits mit Rainer Baake im BMWi eingerichtet haben, wird das Verhalten bezüglich der HGÜ-Trassen schon verständlicher. Und wenn man sich dann noch die grüne Lobby-Politik im Rat der Agora ansieht, der mit seinen Studien fürs BMWi die Förderung von Speichertechnologien als unrentabel abwertet und statt dessen den Bau von mit 9,05 % Rendite verzinsten neuen Trassen empfiehlt – das ist wirklich zum Fremdschämen (A propos Fremdschämen, Hr. Hofreiter, ich kenne keinen Menschen, für den sich so viele andere Menschen bei mir entschuldigt haben wie für Ihren Auftritt am 4.7.14).

    Ludwig Hartmann meint mit „engagierten Stadtwerken“ vermutlich seinen Kumpel Dr. Florian Bieberbach von den Münchener Stadtwerken, die riesige Summen in Offshore-Windparks investiert haben – klar, gemeinsam sind wir stark, wäre doch gelacht, wenn wir den Strom nicht von der Irischen See nach München bekommen!


    http://www.br.de/nachrichten/landesparteitag-gruene-102.html


    Wenn man dann noch Oliver Krischer auf der Corporate Website von RWE grinsen sieht, wird´s einem wirklich mulmig. Die Grünen wollten wie keine andere Partei - und wie wir alle auch - den Atomausstieg. Und dann schlägt man sich auf die Seite derer, die den Bund wegen der frühzeitigen AKW Abschaltung von Biblis verklagen. Zudem hält RWE 25,1% an Amprion, das von zwei ehemaligen RWE Managern, Dr. Kleinekorte und Dr. Brick, geleitet wird.

    http://www.rwe.com/web/cms/de/170…liver-krischer/

  • Da ich mir diese Verstrickungen gar nicht mehr alle merken kann, bleibt nur noch, in sich eine Gewissheit zu schaffen, dass hier so viel im Argen liegt, dass ich empfehle die komplette Mannschaft auszutauschen und noch mal neu anzufangen. Back to the roots, damit vielleicht die ursprüngliche Idee der Grünen, eine bessere Welt zu schaffen, mal wieder zum Vorschein kommen kann.