Stromüberschuss in Schleswig-Holstein: Überraschung - Suedlink kommt nicht vor 2022

    • Offizieller Beitrag

    In diesem Artikel wird von Verzögerungen des Ausbaus der Suedlink-Trasse gesprochen, "nicht zuletzt wegen des Widerstands aus Bayern". So soll die Nord-Süd-Verbindung - wider Erwarten?! - "erst" 2022 fertig werden. Ist das ein Newsflash für Investoren und Netzbetreiber? Schaut man bei Tennet auf der Homepage, so ist dort von einer planmäßigen (!) Fertigstellung der Trasse im Jahr 2022 die Rede.

    Trotzdem belästigt man hier die Leser mit der Behauptung, es drohe ein Stau, weil der gewonnene Strom nicht in Richtung Süden abgeleitet werden könne, und die Kosten dafür haben selbstverständlich die Verbraucher zu tragen.

    Geht´s eigentlich noch dümmer und unverschämter? Erst eine Fehlplanung hinlegen, die sich gewaschen hat, und dann auch noch so tun, als hätte man nicht ahnen können, dass der ganze Strom keinen Platz hat, wo er hinkann?

    Der grüne Energieminister Schleswig-Holteins Robert Habeck nutzt die Chance, um Politrivalen Seehofer die Verantwortung für eigenes Missmanagement zuzuschieben: " „Verzögert sich Südlink, so werden Engpässe zwischen Schleswig-Holstein und Süddeutschland signifikant zunehmen“, warnt Habeck. [...] „Daher betreibt Seehofer ein gefährliches Spiel, wenn er versucht, den Südlink abzuknicken“"

    Schon verständlich, dass man Chancen für politische Sticheleien nutzt, aber leider widerspricht Habeck sich dann auch gleich wieder: Eigentlich sei alles doch ganz positiv, immerhin werden auch andere Netze im Norden gebaut, über die dann überflüssig produzierter Strom abgeleitet werden könne, unter anderem die "Nordlink"-Verbindung nach Norwegen. Es lebe der internationale Stromhandel!

    Und die Grünen mischen kräftig mit. So hat schon der bayerische Parteikollege Ludwig Hartmann im Gespräch mit der Altdorfer und Leinburger Bürgerinitiative seinen Kollegen verteidigt, es sei ja schließlich nichts Schlechtes, wenn man versucht, mit Stromhandel Geld für sein Bundesland zu verdienen. Wie man´s nimmt. Wenn Kollege Habeck dabei Vermögen, Lebenswert und Gesundheit von Tausenden von Menschen entlang der Megatrassen aufs Spiel setzt, ist das nicht so arg sozial.

    Besser gefallen mir die Aussagen von Matthias Boxberger, Chef der Schleswig-Holstein-Netz AG. Dieser fordert: "So müssten der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netze besser aufeinander abgestimmt werden. Zudem sei es nötig, dass mehr „Konzepte für eine bessere Vor-Ort-Verwertung von hier erzeugtem Strom entwickelt werden“. Boxberger nennt als Beispiel das intelligente Stromnetz auf Pellworm: Dort werden Überschüsse aus der lokalen Ökostromproduktion in starken Batterien, Elektroautos oder den Heizsystemen der Haushalte gespeichert."

    http://www.shz.de/schleswig-hols…-id8521641.html