HGÜ-Trassen: "Lieber eine zuviel, als zuwenig" - Je mehr, desto grüner?

    • Offizieller Beitrag

    Bitte mal raten, welchem Verband oder welcher Partei der Verfasser der nachfolgenden Äußerung angehört:

    "Zentrales Element ist [...] ein Ja zum Bau jeder der drei geplanten neuen Stromtrassen [...]. Die Versorgungssicherheit sei wichtigster Maßstab. „Lieber eine zuviel, als eine zuwenig.
    Ein Stau im Stromnetz heißt Blackout.“ Es dürfe deshalb keine Abstriche geben, sagt er und attackiert Regierungschef Horst Seehofer. „Er spielt mit einem Risko für den Standort Bayern.“

    Ist er vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), oder vielleicht vom Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK)?
    Sicherlich hat dies Lex Hartman vom Netzbetreiber Tennet auch schon mal genau so gesagt, er ist ja besonders bekannt für seine beruhigenden Worte in Sachen Trassenplanung.
    Könnte auch von Sigmar Gabriel persönlich stammen, oder?

    Aber es kommt besser, hier hat sich jemand zu Wort gemeldet, der sich zum Besipiel dafür eingesetzt hat, dass die Olympischen Winterspiele 2018 in der "sensiblen Alpenregion um Garmisch-Partenkirchen" nicht stattfinden können, da diese nur "bleibende ökologische wie ökonomische Schäden verursachen". Das ist löblich und sehr mitfühlend mit dem eigenen Wahlkreis gedacht.

    Leider gelten die die Natur und den Lebensraum erhaltenden Ideale von Ludwig Hartmann, MdL (Die Grünen), nicht außerhalb Oberbayerns. Mit unerprobten Pilotprojekten wie Gleichstromtrassen durch Bayern bis in
    Gegenden nördlich (!) von München hat er keinerlei Berührungsängste, im Gegenteil, je mehr desto besser! Hat er der Offshore-Windkraft-Lobby fest versprochen, dass er sich dafür einsetzt. Außerdem bleibt ja sonst
    das Voralpenland nicht windradfrei.

    Sicher darf er dafür bald nach Berlin; die Grünen sind definitiv eine "etablierte Partei".


    http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/ob…romtrassen.html

    Anders im benachbarten Bundesland Thüringen: Dort hat sich Umweltministerin Anja Siegesmund von den Grünen Anfang Januar gegen den Bau der Süd-Ost-Trasse gestellt.

    Sie fordert statt dessen, bestehende Trassen aufzurüsten. Das ist auch das eigentliche Lippenbekenntnis der grünen Bundestagsfraktion: Die Einhaltung des NOVA-Prinzips (Netzoptimierung vor -verstärkung vor -ausbau). Hat nur bis jetzt noch nie zur Erkenntnis geführt, dass Korridor D dann nicht gebaut werden sollte.

    Jetzt rennen ihr erst mal Energielobby-Vertreter wie Dr. Felix Christian Matthes vom Öko-Institiut die Türen ein, um sie davon zu überzeugen, dass es für die Energiewende unerlässlich sei, den (Kohle- ;) ) Strom aus Ostdeutschland nach Bayern zu leiten. Stark bleiben und selbst denken, Frau Siegesmund!

    http://www.tlz.de/web/zgt/politi…pf-an-161859085
    http://www.mdr.de/nachrichten/gl…s-6c4417e7.html