Schreiben an Radiosender, Prof. Witzmann und Politik

  • Sehr geehrter Herr Prof. Witzmann, (Professor an der TU München)

    Sehr geehrter Herr Post. (SPD Bundestagsfraktion)

    Liebes Bayern 2 Team

    (könnten Sie bitte an B5 aktuell weiterleiten, danke)

    Liebes B5 aktuell Team

    (sorry, aber zwecks Zeitersparnis, muss ich gleich alles abdecken)

    zu den Beiträgen:

    http://www.br.de/radio/bayern2/…tzmann-100.html

    Sehr geehrter Herr Prof. Witzmann,

    Zuerst das Thema Zeit: Wenn es so wäre, dass eine Planung und Bau einer Trasse lt. Ihrer Aussage mindestens 10 Jahre dauert, na dann wäre der Zug ja wohl schon abgefahren. Wir haben, ich erinnere nochmal kurz 2015 + 10 macht für mich summa summarum 2025. Eindeutig zu spät.

    Die immer gern und viel zitierte DENA Studie. So ganz nebenbei gefragt, wer hat eigentlich die DENA Studie in Auftrag gegeben, finanziert und ausgeführt? Vielleicht die, die dann die 9,05 % garantierte Eigenkapitalrendite erhalten? „Bock und Gärtner“

    Liebes Bayern 2 Team: Interessiert Sie gar nicht, was da los ist? Also wenn ich Journalist wäre, würden mich die Hintergründe interessieren. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder diese Informationspolitik wird vorsätzlich betrieben oder Sie informieren sich nur einseitig, eins von beiden.

    Zum Thema Strom aus dem Norden, der unbedingt abtransportiert werden muss:

    Der nördliche Teil Deutschlands (Nordrhein Westfalen bis Brandenburg benötigt pro Jahr ca. 245 TWh (Terawattstunden). Die Windkraft im Norden kann selbst bei Vollausbau, einschließlich Offshore) maximal 125 TWh liefern. Dies bedeutet aber, dass sich der süddeutsche Raum auf ein paar Spitzentage im Jahr verlassen soll. Was ist an anderen Tagen oder bei sogenannten Dunkelflauten? Dann bekommt der Süden gerne den giftigen und klimaschädlichen Kohlestrom. Das kann keine Basis für eine sichere Stromversorgung und eine progressive Energiewende sein.

    Unterirdische Trassen sind teurer um den Faktor 3, 4-10fache. Das sind wieder mal Behauptungen, die in den Raum geworfen werden, ohne irgendwelche Belege und das das natürlich der Stromkunde bezahlen muss, ist Propaganda. Man kann eine Sache so oder so rüber bringen, je nachdem in welche Richtung die Menschen gelenkt werden sollen. Was diese Trassen jeden Einzelnen kosten werden und das die Kosten, die uns hier aufgetischt wurden noch lange nicht dem Realen entsprechen, lassen Sie lieber weg. Die TU München arbeitet doch eng mit Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Wenn ich Sie reden höre, meine ich, ich hätte jemanden von den Netzbetreibern vor mir, Sie wissen schon, die, mit den 9,05 %... Die erzählen genau das gleiche. Oder hat Ihre Einstellung eher mit Ihrer früheren Tätigkeit bei Siemens zu tun?

    Sie sagen außerdem, dass sich die Wissenschaftler einig sind, dass es bei Ihnen nur um technische Aspekte geht und ein leistungsfähiges Übertragungssystem Voraussetzung für eine Energiewende ist. Das ist ja wohl eine Selbstverständlichkeit. Aber unter den Wissenschaftlern, vor allem nicht unter den unabhängigen Wissenschaftlern, herrscht keineswegs Einigkeit über die HGÜ Trassen, aber das haben Sie natürlich auch nicht gesagt.

    Liebes Bayern 2 Team, warum werden eigentlich nicht mal Experten eingeladen, die genau das Gegenteil von dem sagen, was in der Presse, bei den Politikern und von den Netzbetreibern so propagiert wird? Apropos Propaganda. Seit ein paar Wochen, genauer gesagt, seit Lex Hartman von Tennet mit seinem Anliegen die Menschen bewusst falsch informiert hat, von wegen die Menschen wollen es doch auch im Winter warm haben und Bremer Motorenwerke und seit der Spiegel die angebliche Studie der EU (haben Sie die eigentlich mal gelesen?)falsch zitiert hat, springen die Politiker, die Netzbetreiber sowieso und die Presse auf den Zug auf. Leider habe ich jetzt keine klatschenden Hände als Symbol.

    http://www.br.de/nachrichten/ko…rassen-100.html

    Sehr geehrter Herr Post,

    hier wird inzwischen eine richtige Hetzkampagne betrieben. Florian Post, Energieexperte bei der SPD, bis 2012 noch Manager Energiepolitik – der Stadtwerke München GmbH, stimmt doch oder? Sie haben lt. einem Bericht in B5 aktuell, wieder mal, ich dachte zuerst Lex Hartman von Tennet spricht da zu uns, aber nein, es waren Sie, Herr Post, das so gerne genommene Zitat von Lex Hartmann weitergegeben. Sie wissen schon, der von Tennet mit den 9,05 %. Und im Internet die ganz reißerische Aufmachung: "Ohne Trassen wird es für Bayern sehr teuer" (leider wieder die fehlenden klatschenden Hände)

    Auch hier muss ich sagen: Liebes B5 aktuell Team, informiert sich eigentlich niemand mehr???? Es wird keine Preisunterschiede geben, auch das ist von „unabhängigen Experten“ bestätigt. Wirklich super recherchiert. Respekt.

    Die Trassen sollen für den Stromhandel gebaut werden und wir müssen das mit unserer Gesundheit, unserem Geld und Verschandelung der Landschaft bezahlen. Die Stromtrassen werden nicht für die Energiewende gebaut.

    Bei der Veranstaltung in Kulmbach wurde von Amprion gesagt: Sie können sich aufregen wie sie wollen, wir setzen das durch, wir haben auch andere Mittel und Wege. Und wie die aussehen, ist jetzt klar. Das Vertrauen in das Projekt ist bei uns nicht mehr aufzubauen. Von Anfang an sind wir hintergangen worden und alles ist nur nach und nach ans Licht gekommen. Und das alles weil die Gier und die Macht den Menschen umhertreibt.


    Mit freundlichen Grüßen

    Birgit S.