Aktionsbündnis verweigert Dialog mit Seehofer und Aigner

    • Offizieller Beitrag

    Seehofer war bis gestern mit seinem Einknicken in Berlin vollauf zufrieden und dachte sich das Ergebnis als Sieg auf ganzer Linie schön.

    "Ich rechne jetzt nicht mehr mit großem Widerstand in der Bevölkerung", so der Ministerpräsident. Seit dieser Woche wissen wir aber alle, dass die CSU nicht rechnen kann...

    Nachdem Abgesandte vom Aktionsbündnis Trassengegner die gestrige Informationsveranstaltung mit Ilse Aigner in Regensburg boykottiert und die Presse-Mappe des Wirtschaftsministeriums mit der eigenen Presseerklärung ein wenig "aufgepimpt" hatten (die Mappen lagen im unverschlossenen Raum für die Pressekonferenz), schimpft Seehofer jetzt über die Bürgerinitiativen, die den Dialog nach einem kurzen Gespräch mit Aigner und gegenüber der Presse für beendet erklärten.

    Beim Energiedialog stellte Aigner noch fest: "Ich sehe nicht, dass für die Versorgungssicherheit zwei Trassen wirklich notwendig sind. Und die Mehrheit der Dialogteilnehmer teilt meine Meinung." (S. 21)
    http://www.energie-innovativ.de/fileadmin/user…ergiedialog.pdf

    Beim Energie-Gipfel am 1. Juli im Kanzleramt galt dies nicht mehr, jetzt zeigt die CSU den Bürgern wieder einmal, wie man "pragmatische" Politik macht.

    Ein wenig verletzter Stolz ist dann aber doch aus den Reaktionen des ehemaligen Volksverstehers Seehofer herauszulesen. "Gespräche zu verweigern ist das schlechteste", findet er.

    Wenn die Trassengegner wieder mit ihm reden, wird alles gut, hofft er, und die renitenten BI´s werden endlich den Sieg der CSU anerkennen.

    Die Erklärungen, welch enorme Verbesserungen die Berliner Entscheidungen jetzt bedeuten, werden zunehmend gewagt und sollten als Beispiel für politische Realsatire nicht in Vergessenheit geraten. So verspricht Seehofer den Bürgern unsichtbare Erdkabel: "Anders als die ursprünglich geplanten riesigen Masten quer durch Bayern werde man die jetzt vereinbarten Erdkabel nicht sehen". Auch toll: "Bayern wird die Energiewende machen ohne gravierende Eingriffe in die Natur".

    Irgendein Fachreferent wird sich doch jetzt bitte bald mal finden, der Seehofer erklärt, dass a) Erdkabel sichtbare Trassen verursachen und b) dies ein gravierender Eingriff in die Natur ist und c) man Gleichstromkabel nicht einfach wie Lametta auf vorhandene Masten aufhängen kann. Und d) haben die geplanten Gleichstromleitungen nichts mit der Energiewende zu tun, das wusste er schon mal, hat er aber wieder vergessen (herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag übrigens, das ist ja schon ein ordentliches Alter jetzt, gell!).

    „Natürlich wird der Dialog fortgesetzt“, wünscht sich auch Aigner. Und CSU Generalsekretär Scheuer sucht offensichtlich nach Bürgern, die von Schönfärbereien und Selbstbeweihräucherung noch immer nicht genug haben: „Jetzt ist die Zeit der Kommunikation für die, die diesen Beschluss noch erklärt bekommen haben wollen.“


    Seehofer rechnet nicht mehr mit Widerstand:
    http://www.donaukurier.de/nachrichten/ba…t155371,3072019

    BI´s kündigen Dialog auf:
    http://www.sueddeutsche.de/bayern/energie…igner-1.2549797

    Kritik an Bürgerinitiativen:
    http://www.sueddeutsche.de/bayern/energie…tiven-1.2551114

    Überzeugungsoffensive:
    http://www.wiwo.de/politik/deutsc…n/12010318.html


    Dazu auch:
    http://www.stromautobahn.de/die-helden-von-berlin