Hans-Josef Fell kündigt Mitgliedschaft beim BUND

    • Offizieller Beitrag

    Mit seinem Austritt kommt er ein wenig spät, der Herr Fell: "Völlig offen" unterstütze der BN die Politik der regierenden CSU gegen die Stromtrasse Suedlink und verhindere so "den regionalen und dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien". Hätte er mal lieber nicht auf den Geburtstag vom BUND gewartet, um seinen Ausstieg noch ein wenig "spektakulärer" zu gestalten.

    Irgendwie haut das mit der Begründung nicht so ganz hin, denn die CSU ist weder gegen den Suedlink noch gegen die Süd-Ost-Trasse, sie hat nur lange versucht, den Eindruck erwecken, dass es so sei. Dafür wurde sie vom Bund Naturschutz gelobt, war ja schließlich ein Schritt in die richtige Richtung. Spätestens seit Anfang Juli wissen alle, dass Seehofer sich dem Diktat von CDU, SPD und Grünen(!) gebeugt hat und sich den Trassen nicht länger entgegenstellt.

    Fell argwöhnt: "Der BN darf sich nicht wundern, wenn in drei Jahren der bayerische Ministerpräsident verkünden wird, dass der Atomausstieg bis zum Abschalten des letzten Atomkraftwerks im Jahre 2022 nicht mehr zu schultern ist, weil der Ausbau der Erneuerbaren Energien 'leider' zum Erliegen kam und die Leitungen 'leider' am Protest der Bürger und Naturschutzverbände zu lange verzögert wurden".

    Eine perfide Begründung, die nur damit erklärt werden kann, dass jetzt die scharfen Geschütze der Offshore-Lobby aufgefahren werden, und Fell lässt sich dafür instrumentalisieren. Peinlich für ihn, dass er mit seiner Zustimmung zu europaweiten HGÜ-Trassen die Pläne der Europäischen Energieunion leugnet, in denen mit Atomstrom als wichtigem Bestandteil geplant wird.

    Das Deutsche Institut für Wirtschaft (DIW Berlin) in der Studie Politikberatung 2015/97 zum Thema Blackoutpanik: „Allgemein ist festzuhalten, dass die Versorgungssicherheit Bayerns auch nach der Abschaltung der Atomkraftwerke 2022 nicht gefährdet ist, bettet sich der Freistaat doch sowohl in ein deutsches, grenzüberschreitendes als auch europaweites Stromsystem ein. Die Abschaltung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld Juni 2015 (ca. 10 Terawattstunden pro Jahr Energieerzeugung) wird durch bestehende Überkapazitäten sowohl in Deutschland als auch im Ausland kompensiert. Auch die Abschaltung der weiteren bayerischen Atomkraftwerke Gundremmingen B (2017) und C (2021) sowie Isar (2022) sowie der anderen deutschen AKWs gefährdet die Versorgungssicherheit Bayerns bzw. Deutschlands nicht. Es ist sogar damit zu rechnen, dass Deutschland selbst nach der Schließung aller Atomkraftwerke Stromexporteur bleibt.“ (S. 25 f.)

    Damit reiht sich Hans-Josef Fell nahtlos in die volksverdummende Rhetorik von Vertretern der IHK, des bdew oder der IG BCE ein.

    Herzlichen Glückwunsch, lieber BUND! Dieser Austritt war überfällig, denn ein Herr Fell kann beim Naturschutz offensichtlich nicht mehr mithelfen!

    Hier die Begründung Fells in voller Länge:
    http://www.hans-josef-fell.de/content/

    Artikel auf "Klimaretter.info" dazu: http://www.klimaretter.info/umwelt/nachric…laesst-den-bund