„Stromtrassen sind grün!“ – Die Manipulation der öffentlichen Meinung

    • Offizieller Beitrag
    • Die mit perfiden Manipulationsstrategien untermauerte Behauptung, dass die riesigen Nord-Süd-Leitungen ein notwendiger Bestandteil der Energiewende seien, ist ein Musterbeispiel für Greenwashing und (verfehltes?) Protest- und Akzeptanzmanagement. Gerade auch für die kommende Zeit, in der Politik und Energielobby alles dafür tun werden, um in der Bevölkerung für eine Akzeptanz der Gleichstromleitungen zu werben, darf dies nicht vergessen werden.
    • Schwandorf ist ein gutes Beispiel für die strategische Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern bei einem Infrastrukturprojekt. Wie es um den Frieden in der Region bestellt sein wird, wenn dort zusätzlich die Süd-Ost-Trasse verlaufen soll, bleibt abzuwarten. Strategische Einbindung mit "Demoenergie"
    • Zu diesem Thema gab es am 26. und 27. September 2015 in Berlin einen sehr interessanten Kongress: Wie funktionieren PR-Kampagnen unter dem Deckmantel zivilgesellschaftlichen Engagements? Welche neuen Formen von Protest- und Akzeptanzmanagement gibt es? Welche Gegenstrategien sind erfolgreich? Inzwischen ist eine 20seitige Broschüre zur Dokumentation der Tagung erschienen. Sie ist als Download frei verfügbar.
    • Ein weiterer sehr lesenswerter Bericht dazu findet sich auf der Seite des Solarenergiefördervereins (SFV): "Greenwashing und Astroturfing - Konzerne als Protest-Manager" von Rüdiger Haude

    Konzernstrategien am Beispiel der Süd-Ost-Trasse:
    „Stromtrassen sind grün!“ – Die Manipulation der öffentlichen Meinung
    Wie kommt es, dass so viele glauben, es gehe beim Bau der HGÜ-Leitungen um die Energiewende, und dass diese Trassen nur dafür gebaut werden, den angeblich billigen, im Übermaß vorhandenen Windstrom vom Norden in den Süden zu bringen?
    Warum ist das „Meinungsklima“ auch in besonders umweltbewussten Bevölkerungsgruppen und Parteien pro Stromtrasse, trotz des Energiedialoges, trotz Aufklärung durch Experten und Bürgerinitiativen? Wer beeinflusst die öffentliche Meinung, und mit welchen Strategien und Methoden?
    Dass es keine wilde Verschwörungstheorie ist, sondern dass tatsächlich generalstabsmäßig vorgegangen wird, um Zustimmung für ein vom Stromkunden gezahltes milliardenschweres Großprojekt zu erhalten, zeigt ein sogenanntes „geleaktes“ Dokument der Atomlobby. In diesem werden die Pläne für die genauen Schritte einer effektiven „Öffentlichkeitsarbeit“ dargestellt. In den vorliegenden Strategiepapieren geht es zwar nicht um Stromtrassen (diese Dokumente können wir leider noch nicht veröffentlichen), sondern um die Durchsetzung des Wiedereinstiegs in die Kernkraft, was den Verantwortlichen mit eben dieser Vorgehensweise um ein Haar geglückt wäre, hätte ihnen da nicht 2011 die Reaktor-Katastrophe von Fukushima eine Strich durch die Rechnung gemacht. Die Anwendbarkeit dieser Unterlagen auf die jetzige Situation ist jedoch verblüffend[i]


    Weitert geht´s im Anhang oder auf Stromautobahn.de