Aigners "Task-Force Stromtrasse" verpasst ersten Einsatz im Nürnberger Land

    • Offizieller Beitrag

    Aigner und ihr Staatssekretär Pschierer haben am Wochenende verkündet, sie würden jetzt eine "Task-Force Stromtrassen" einrichten, um den Netzbetreibern genau auf die Finger zu schauen, was sie so im Schilde führen, denn eines wollen sie laut eigener Aussage verhindern: Dass die Öffentlichkeitsarbeit und damit die Akzeptanz beim Netzausbau ganz den Bach runtergeht.

    Zum einen ist ja mal dieser militante Begriff "Task-Force" allerliebst, wie darf man sich das vorstellen? Eine Einsatzgruppe, die notfalls ganz schnell anrückt, wenn Tennet oder Amprion im "Boullion-Style" mit den Bürgerinnen und Bürgern reden, um ihnen schnell das Wort zu verbieten?

    Nun, leider haben sie dann letzte Woche schon einen dringenden Einsatz im Nürnberger Land verpasst. Im Landratsamt waren Vertreter von Tennet zu Besuch, hier ein Auszug aus dem Bericht eines BI-Teilnehmers:
    Die Tennet-Vertreter "gaben kund, dass Amprion nichts mehr mit den Trassen (weder HGÜ noch Wechselstrom) zu tun haben. Für unsere Region ist nun ausschließlich Tennet zuständig.
    Es wurde einleitend noch einmal berichtet, dass am 3.12. gesetzlich geregelt wurde, dass der Endpunkt unserer HGÜ-Leitung nun Landshut ist und unsere Region somit nicht mehr betroffen ist. Dies ist lt. Tennet jedoch keine Garantie, dass nicht doch noch die alte Trassenführung (vielleicht auf der neu aufgerüsteten Wechselstromleitung) kommt. Hauptthema war die Aufrüstung der Wechselstromleitung, die von Schnaittach über Neunkirchen nach Ottensoos, Lauf, Leinburg und Winkelhaid bis nach Altdorf führt. Diese Wechselstromleitung soll von 220 kV auf 380 kV aufgerüstet werden. Die anwesenden BM waren völlig überrumpelt und zum Teil fassungslos. Die Leitung läuft unter dem Titel P44Mod. und ist 179 KM lang. Eine Alternativroute führt über Forchheim und ist nur 129 Meter [Anm.: soll km heißen] lang. Das Planungsverfahren wird 2017 eröffnet."
    Auch habe Tennet angeboten, in den betroffenen Gebieten Infoveranstaltungen abzuhalten. Dieses Angebot klingt verlockend...

    Das alles ist vor allem deshalb interessant, weil zumindest laut Zeitungsbericht den Vertretern der CSU angeblich noch keine Informationen vorliegen, welcher Netzbetreiber (Tennet oder Amprion) den Bau der Süd-Ost-Trasse übernimmt und wie deren Verlauf sei, trotz des Endpunktes Landshut sei hier alles offen, eine Festlegung erwarte man im Januar. Und dennoch marschiert Tennet durch die Region und erzählt etwas von Entscheidungen. Achtung Task-Force, bitte kommen! Das Belügen der Bürgerinnen und Bürger muss dringend koordiniert werden!

    Denn so wird es nichts mit Pschierers die Maxime für den Bau der Trassen: „Höchste Akzeptanz bei Bürgern, geringste Auswirkung auf Natur und Umwelt und Einsatz modernster Technologie – in dieser Reihenfolge.“

    Auf jeden Fall schließe ich mich Jürgen Rupprechts Feststellung an:
    "Nicht nur "DIE Trasse" ist ein Problem für den Landkreis.
    Öffnet die Augen!!!
    Uns drohen mit der Aufrüstung von bestehenden 220-kV-Leitungen auf 380 kV Trassen, die den bisher bekämpften Monstertrassen in nichts nachstehen, noch größere Gefahren: 75 m hohe Masten, gewaltige elektrische und magnetische Felder mit ihren Gesundheitsgefahren. Und viele dieser Leitungen laufen direkt durch Wohnbebauung.
    Hier müssen auch für Bayern Abstandsregelungen gefordert werden, wie sie auch bereits in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen existieren!"


    Hier der Artikel in der Mittelbayerischen, aus dem die Zitate stammen:
    http://www.mittelbayerische.de/bayern-nachric…art1318482.html

    Ein weiterer Artikel zum Thema Wunsch und Wirklichkeit - Die CSU kämpft mit Dampfplauderei gegen den überdimensionierten Netzausbau:
    http://www.onetz.de/maxhuette-haid…n-d1177045.html

  • Müssen das nicht 129 km sein, anstatt
    "Die Leitung läuft unter dem Titel P44Mod. und ist 179 KM lang. Eine Alternativroute führt über Forchheim und ist nur 129 Meter lang. " ?

    Und nach-wie-vor aktuell: "Nicht schlafen Deutschland"

    "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht"