Grünen-Politiker Dieter Janecek hat die eierlegende Wollmilchsau für die Energiewende gefunden

    • Offizieller Beitrag

    Der "WTF-Award" des Monats geht eindeutig an einen Vertreter der Grünen. Der wirklichkeitsferne geistige Salto, der auf der Website von Dieter Janecek (MdB Die Grünen) zu bewundern ist, wäre auch eines Horst Seehofers würdig. Die Energiewende haben eindeutig beide nicht verstanden.

    Am 29. Januar 2016 durften wir uns noch über die vermeintliche Einsichtigkeit von Janecek wundern und freuen: Saß er doch zusammen mit Josef Göppel (MdB CSU), Josef Hasler von der N-ERGIE und dem Speicherfachmann Markus Brehler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, bei der es um den Sinn einer regionalen Stromversorgung für das Gelingen der Energiewende ging. Janecek sagte dort laut Bericht der BSZ: „Wenn wir dezentrale Energiewende wollen mit Wertschöpfung vor Ort, quasi ein demokratisches Projekt, dann müssen wir diese Möglichkeit wieder herstellen. Dann dürfen wir nicht die Großen Vier der Energiewirtschaft das Geschäft machen lassen.“

    Da haben wir uns schon gefragt, sollte das jetzt tatsächlich ein Sinneswandel und eine Abkehr vom zentralistischen System sein? Aber Janecek ist ein echter Tausendsassa, dürfen wir jetzt feststellen, bei ihm gibt´s das volle Programm sämtlicher Möglichkeiten der Energieversorgung, völlig gleichgültig, dass das eine das andere ausschließt: Seine Energiewende ist ein kruder Mix aus der Forderung nach Dezentralität einerseits und der gleichzeitigen Forderung nach einem überdimensionierten Netzausbau andererseits.

    Ganz wie es sich für einen Grünen gehört, der Rainer Baakes Atomaustiegs-Deal mit der Energiewirtschaft mitträgt, darf auch ein Hinweis auf den Speicherkiller-Thinktank Rat der Agora nicht fehlen. Spätestens hier weiß jeder Trassengegner, woher der Wind weht: Direkt von der Offshore-Lobbyplattform. Auch träumt Janecek ungeniert den Traum von einer Europäischen Energieunion, bei der er einfach mal verdrängt, dass sie Atomstrom aus den Nachbarländern mit sich bringt:

    "Für eine gelingende Energiewende sind mehrere Faktoren erfolgskritisch. Wir müssen die verschiedenen Standortvorteile für erneuerbare Energien geschickt nutzen und clever kombinieren – vereinfacht gesagt, Windkraft vor allem in Nord- und Ostdeutschland, in Küstennähe, Solarstrom vor allem im Süden. Und unser Netz so ertüchtigen, dass wir in der Lage sind, an windreichen Tagen überschüssigen Strom von der Küste nach Bayern und an sonnenreichen Tagen den Strom aus dem Süden nach Norddeutschland zu transportieren. Energiepolitisch wie volkswirtschaftlich ist das sinnvoll – Netze sind nach aktuellem technischem Stand klar günstiger als Stromspeicher (vgl. Studie "Stromspeicher in der Energiewende“ der Agora Energiewende)"

    Klar ist vor allem eins: Die Grünen geben sich bei Treffen wie diesen als Greenwasher par excellence, um kurz darauf wieder in ihre alten lobbynahen Verhaltensmuster zu fallen.

    Es ist so deutlich ersichtlich, dass man sich schon fremdschämen muss: Janecek weiß um die Unzufriedenheit der grünen Basis, von denen viele verstanden haben, dass die Energiewende verstärkt dezentral erfolgen muss, was durch ein europäisches HGÜ-System konterkariert wird. Wenn die grünen Trassengegner sich allen Ernstes mit solchen Statements befrieden lassen, sind sie selbst schuld.


    Stellungnahme Janecek auf seiner Website: http://www.dieterjanecek.de/de/article/221…ie-caterva.html

    Stellungnahme Janecek im Artikel der BSZ: https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/…er-stecken.html