Staatssekretär Pschierer und sein Kampf mit den Fundamentalisten und der Rendite

  • Vor gut einer Woche hatte Staatssekretär Pschierer am 29.02.16 beim Energiedialog 2.0 die Bürgerinitiativen als "Fundamentalisten" und "gegen alles" diffamiert. Dabei hat der Kernernergiefan Pschierer bewusst die Bedeutung der Erneuerbaren heruntergespielt und auch unsere Einstellung pro dezentraler Energiewende ignoriert. Mit Bürgerinitiativen rede er übrigens nicht, sondern nur mit Bürgern. Wahrscheinlich sind wir in seinen Augen Aliens :)

    Bemerkenswert ist dabei auch, dass er von sich aus, die 9,05% Eigenkapitalrendite für die Übertragngsnetzbetreiber mit "unternehmerischen Risiken" begründet und schöngeredet hat. Und das ist keine Bagatelle. Diese Milliardengeschenke zahlen wir über die Netzentgelte alle über den Strompreis für die "angebliche Energiewende".

    Herr Pschierer, da müssen Sie schon ein wenig aufgeweckter sein. Als Taskforce-Leiter sollen Sie die die Bürger nicht verdummen, sondern ernst nehmen. Falls Sie über ihren Schatten springen können, was ich zu bezweifeln wage.

    Auszüge aus meiner E-mail an Herrn Pschierer (in Kopie Frau Aigner und die Bayerische Staatskanzlei):

    "Es handelt sich um durch Steuermittel abgesicherte Geschäfte und einen Wettbewerb gibt es in einem Oligopolmarkt (quasi Monopolstellung) auch nicht. Wahrscheinlich hat Ihnen Herr Hartman (TenneT) und Herr Zerres (Bundesnetzagentur) erzählt, dass es hier "unternehmerische Risiken" gibt.

    Wir erinnern uns, Amprion und TenneT hatten sich am 27.01.2016 freundlich geeignet, wer uns in Bayern bei der Süd-Ost-Passage weiter die unnötige HGÜ-Trasse hinstellen darf. Amprion hat dann in Norddeutschland im Gegenzug einen Abschnit von TenneT übernommen.
    Ist das ein harter Wettbewerb mit unternehmerischen Risiken? Mitnichten - das wissen Sie so gut wie ich.

    ... noch einen interessanten Artikel, Zitat: "Solche Gewinngarantien sind in einem risikofreien Monopolgeschäft nicht gerechtfertigt. Der Garantiezins für den aktuellen Regulierungszeitraum 2013 bis 2018 hätte von der Bundesnetzagentur niedriger angesetzt werden müssen. Damit wären den Stromkunden Kosten in Höhe von zwei Milliarden Euro erspart geblieben."

    http://m.tagesspiegel.de/ots-presseport…zxEI_LNb9g&_rdr

    Das die Finanzinvestoren, wie z.B. die Versicherungswirtschaft, schon längst die Attraktivität solcher Infrastrukturprojekte als hervorragende Gelddruckmaschinen entdeckt haben, entnehmen Sie diesen selbst, Zitat: "Aufgrund des öffentlich-rechtlichen Charakters von Netz-Investitionen, dem geringen Ausfallrisiko, dem langfristigen Anlagehorizont und der geringen Korrelation zu anderen Assetklassen seien diese für Versicherer mehr als geeignet“

    http://versicherungswirtschaft-heute.de/maerkte/neun-p…-fur-netzausbau

    Da freut man sich doch, dass der kleine dumme Bürger, Steuerzahler und Stromkunde, der sich in Bürgerinitiativen zusammenschließt, mit denen Sie als Taskforce-Leiter nicht reden mögen, den Übertragungsnetzbetreibern und Energiekonzernen durch die schwere Zeit der Niedrigzinsphase und der Energiewende hilft.
    Vielen Dank Herr Pschierer dafür und für die Beerdigung der Energiewende.

    Ein Tipp: lassen Sie sich bitte nicht vor den Karren der Lobbyisten spannen, dass kommt bei Volksvertretern nicht so gut."