Gretchenfrage an unsere Abgeordneten: Wie halten Sie es mit der Energiewende?

    • Offizieller Beitrag

    "Fragen Sie sich doch einfach mal Ihre Abgeordneten, Ihre Lieblings-Oppositionspolitiker, Ihren Energieversorger, VW und andere deutsche Automobilkonzerne sowie andere Industrieunternehmen, Verbände oder Thinktanks, ob sie das Pariser Klimaabkommen befürworten. Ich bin mir sicher, in fast allen Fällen werden Sie ein klares "Ja" bekommen. Und dann legen Sie nach. Lassen Sie sich erklären, welche schärferen Maßnahmen ihre Gesprächspartner denn zum Einhalten der 1,5-Grad-Grenze und zum vollständigen Umbau unserer Energieversorgung bis 2040 auf 100 Prozent erneuerbare Energien planen." - Ein sinnvoller Vorschlag von Energieexperte Volker Quaschning (Professor für Regenerative Energien, HTW Berlin).

    Denn ein schnelleres Handeln beim Klimaschutz ist dringend notwendig: "Wenn wir aber das Klima wirklich retten und unseren Enkelkindern keinen zerschundenen Planeten hinterlassen wollen, genügen keine großen Worte oder Abkommen mehr. Dafür müssen endlich große Taten her." Dafür müssen wir Bürgerinnen und Bürger unsere Abgeordneten aller Parteien ordentlich unter Druck setzen, sonst machen sie weiter wie bisher - grüne Worte, nichts dahinter.

    Auch das unredliche Verhalten von Grünen und Rat der Agora wird hinterfragt: "Regierung, Opposition und Thinktanks machen munter weiter, als hätte es gar keine neuen UN-Klimabeschlüsse gegeben. Die Regierung arbeitet mit Hochdruck an einer Drosselung des Windenergiezubaus, obwohl schon mit dem jetzigen Energiewendetempo ihre eigenen laschen Klimaschutzziele unerreichbar sind. Gleichzeitig feiert sie das Pariser Klimaschutzabkommen als historischen Erfolg zur Rettung des Planeten.

    Krassere Widersprüche sind kaum noch vorstellbar. Doch die Grünen träumen offenbar von Schwarz-Grün bei der nächsten Bundestagswahl und wollen ihren Koalitionspartner in spe nicht vorab verprellen. Mehr als eine Verdopplung des Photovoltaikzubaus ist da für die Parteispitze nicht drin. Und der von der European Climate Foundation getragene Thinktank Agora Energiewende macht sich für einen sanften Kohleausstieg bis 2040 stark. Für das 1,5-Grad-Ziel wird beides bei Weitem nicht ausreichen."

    Sehr gut, dass das Versagen derjenigen deutlich angesprochen wird, die für sich in Anspruch nehmen, im Namen des Klimaschutzes Politik zu betreiben. Es ist ein heftiger Abstieg von einer tatkräftigen Umweltschutzpartei zu einer angepassten Partei, die sich nicht scheut, mit der Energielobby Bündnisse einzugehen, die der Energiewende schaden. Beispiel Stromtrassen: Das Märchen vom angeblich überschüssigen Windstrom im Norden, der in den Süden muss, geht zu einem nicht unwesentlichen Anteil auf deren Konto. Es wird Zeit, dass die grüne Basis aufwacht und die Glaubwürdigkeit von PolitikerInnen, die mehr Greenwashing als grüne Politik betreiben, kritisch hinterfragen und entsprechend quittieren!

    Artikel auf Klimaretter.info: "Verlangen Sie Klimaschutz!"


    Homepage von Volker Quaschning: "Verlangen Sie jetzt Klimaschutz!"