- Offizieller Beitrag
Staatssekretär Pschierer verspricht dem Bauernverband: „Ich begleite Sie gerne bei der Aushandlung einer optimalen Entschädigung.“ Hauptsache ist, man kommt zu einem Konsens, sprich: Wie viel Steuergeld hätten´s denn gern, damit wir die Stromtrassen ungestört durch Bayern pflügen dürfen?
Bei der BBV-Fachtagung zum Thema Netzausbau äußerte der Bauernverband seine Sorge, dass die Kehrtwende zur Erdverkabelung vor allem zu Lasten der Landwirte gehe. Immerhin bekommen ja auch andere ihren Anteil: Die Finanzinvestoren bekommen 9,05 Prozent Eigenkapitalrendite, die Kommunen werden mit 40.000 Euro pro Trassenkilometer durchs Gemeindegebiet entschädigt, und was bekommt der arme Bauer aus dem Steuersäckel?
Die Frage von BBV-Präsident Walter Heidl sollte selbst dem hartgesottensten Trassengegner ein Tränchen des Mitleids wert sein: „Sind wir Bauern nicht auch Bürger, wenn auch nicht so viele wie in den Bürgerinitiativen? Wir Land- und Forstwirte sind nicht die Restmasse, die die Trassen akzeptieren muss.“ (Bericht im BLW „Wenn die Trasse das Feld durchpflügt 2016_04_22“, ist leider nicht online).
Das jedoch schreibt dem Bauernverband niemand vor, man könnte ja auch für eine dezentrale Energiewende eintreten und sich nicht von Pschierer verarschen lassen.
Leider sagt Heidl auch: „Für uns geht es um vernünftige Grundlagen und Rahmenbedingungen“. Ach so, wenn´s weiter nichts ist… das ist dann wohl der Unterschied zwischen Bürgern und Bauern?! Die Bürger stellen sich gegen sinnlose Trassen, um Natur und Lebensraum gegen Finanzinteressen zu schützen – und die Bauern fragen nach der finanziellen Entschädigung, und alles ist paletti (wenn sich jetzt nichtein aufrechter Bauer meldet, der gegen dieses Judasgeld ist, bin ich endgültig ernüchtert…).
Mehr zum Thema von Matthias Grobleben auf Stromautobahn.de.
Wer Interesse an den Vorträgen der Fachtagung hat, kann sie gerne zusammen mit einem Protokoll unter nbglandsued@stromautobahn.de, Stichwort: BBV Fachtagung, anfordern.