Stichworte zur Präsentation der Gleichstrom-Trassenführung durch Amprion und diverser Redebeiträge am 29. Januar 2014 in der Meistersingerhalle in Nürnberg

    • Offizieller Beitrag

    Die bevorzugte Trasse führt in unserem Gebiet von Ottensoos über Weigenhofen, Pötzling/Gersdorf, Weißenbrunn, Unterrieden nach Hagenhausen und weiter ins Altmühltal. Geplanter Fertigstellungstermin ist 2022.

    Die Masten werden mit bis zu 70 m wesentlich höher und mit 40 m breiter als bisher bekannte Masten (Abstand ca. 300 – 400 m).

    Es gibt in Deutschland auch Trassen, die unterirdisch verlegt werden. Dies wurde von der Bayerischen Landesregierung jedoch nicht befürwortet. (lt. Aussage gestern: aus Gründen der Gesetzgebung ist es jetzt nicht mehr möglich unterirdisch zu verlegen).

    Zur unterirdischen Verlegung gibt es keine konkreten Kosteninfos, nur die Aussage: „ein Mehrfaches“. In der Schweiz wird unterirdisch verlegt und es wird vom maximal 1,7fachen gesprochen. Der Berliner Flughafen kostet mehr als das doppelte dieser gesamten Trasse.

    Es gibt auch keine konkrete Aussage, welche Menge Strom überhaupt im Süden gebraucht wird und ob das nicht, durch Förderung regionaler Energiegewinnung (Gaskraftwerke) zur Abdeckung von Spitzen, besser dezentral gelöst wird. Warum beginnt die Trasse nahe einem Braunkohlerevier? Wer dabei Böses denkt!

    Warum werden die bestehenden Trassen vom Norden nach Grafenrheinfeld und weiter nach Gundremmingen nicht genutzt, obwohl die AKW´s 2022 abgeschaltet werden.

    Es entsteht der Eindruck, dass die Politik den großen Konzernen das Geschäft zuschieben will (gute Lobbyarbeit). Amprion macht Vorschläge an die Bundesnetzagentur, die zum Bundeswirtschaftsministerium gehört. Das entsprechende Gesetz (26. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz) wurde kurz vor den Wahlen im letzten Sommer verabschiedet.

    Amprion (ca. 900 Mitarbeiter) gehört zum größten Teil der Commerzbank und RWE. Anette Fröhlich ( Exgeliebte von Seehofer) leitet jetzt das Berliner Büro der Bundesnetzagentur!!!.

    Für Gleichstromleitungen gibt es, anders als bei Wechselstrom, in Deutschland keine Abstandsregelung zu Wohnhäusern. Schwammig sind auch die sogenannten Raumwiderstandsklassen (1 = Gemeinden; 2 = Wälder und Naturschutzgebiete). Es sieht danach aus, als ob das nach Gutdünken (Altmühltal) gehandhabt wird.

    Die magnetische Flussdichte des Erdmagnetfeldes liegt zwischen 31 und 48 µ-Tesla. Der Grenzwert bei Haushaltsstrom liegt bei 100 µ-Tesla. Bei der Gleichstromtrasse sind 500 µ-Tesla erlaubt, wobei die Abstände nicht definiert sind (wie in der Schweiz). Bereits ab 60µ-Tesla soll es bei Herzschrittmachern zu Problemen kommen.

    Es gibt auch (noch) keinerlei Felduntersuchungen zu gesundheitlichen Auswirkungen dieser Leitungen. Bisher gibt es lediglich in Namibia eine Leitung dieser Art, die über eine Wüste führt. Weitere Leitungen gibt es nur im Meer zu den Offshore-Anlagen.

    Überhaupt nicht berücksichtigt wurde der Wertverlust der Häuser, die an der Strecke liegen und der nicht ersetzt wird.

    Es wurde angeprangert, dass Nordbayern durch diese Leitung verschandelt wird, während Südbayern, um das es eigentlich geht, verschont bleibt. Mit der Windparkbremse von Seehofer und der Ablehnung von Hochspeichern in den Alpen wird da ein Zusammenhang gesehen.

    Obwohl hier frühzeitig die Bürger informiert (nicht aber eingebunden) werden, wurde bei der Präsentation klar, dass mit massivem Widerstand zu rechnen ist. Es wurde bereits eine Bürgerinitiativen gegründet: („Hof bis Freystadt gegen Monstertrasse“ Ruth und Reimund Gumpert, Riegelstein 28, 91282 Betzenstein, Tel.: 09152 926290).

    Olaf Lüttich
    Leinburg, den 29.01.2014