Demo Arzberg am 06.01.17

  • Demo Arzberg 06.01.18

    Nachdem ich gestern mit einigen BI Mitgliedern in Arzberg bei der Demo gegen die HGÜ war, musste ich Frau Stamm und Herrn Schöffler eine Nachricht zukommen lassen, um meiner Enttäuschung Ausdruck zu geben.

    Jetzt haben wir schon so viel gehört und gelesen, uns mit den Stromtrassen beschäftigt und jetzt kommen Politiker und erklären allen Ernstes, dass die Lichter ausgehen. Aussagen, die Lex Hartmann von TenneT schon längst wiederrufen hat. Hier sieht man, dass sich nur vereinzelt aus der Politik mit dieser Sache näher beschäftigt wird. Wir haben Volksvertreter, die sich nicht einmal die Mühe machen, tiefer in die Materie einzusteigen. Vor 3 Jahren wurde etwas aufgeschnappt und uns jetzt als Wahrheit untergejubelt. Diese Vertreter entscheiden für uns, entscheiden darüber, was in unserem Leben geschieht.

    Frau Stamm hat uns u.a. darauf aufmerksam gemacht, dass es der Höflichkeit geschuldet ist, den anderen aussprechen zu lassen, auch hier, vollkommen richtig. Ich habe schon des Öfteren festgestellt, dass Politiker immer auf den guten Ton achten, wenn es um Belange der Bürger geht.

    Wenn jemand aber mal die Debatten im Bundestag verfolgt, wird sehen, dass diese Regelung nicht gilt. Es wird sich mit dem Handy beschäftigt, Zwischenrufe stehen auf der Tagesordnung, mitten in einer Rede wird aufgestanden und gegangen, Unterhaltungen geführt, alles während jemand spricht. Respekt wird also nur von uns gefordert. Und was Andrea Nahles sagte, möchte ich jetzt hier nicht wiederholen.

    Nachstehend Auszug aus einer E-Mail an Frau Stamm:


    Sehr geehrte Frau Stamm,
    ich durfte Sie bei der Demo in Arzberg am 6.12. erleben. Um bei höflichen Floskeln zu bleiben, vielen Dank für die Worte und auf den Hinweis, dass wir froh sein dürfen, dass wir hier eine Demo veranstalten dürfen und wir gesund sind. Glauben Sie mir, alle sind froh in einem Land zu leben, indem wir unsere Meinung kundtun können und jeder ist glücklich, gesund zu sein. Darum ging es aber bei dieser Demo nicht. Wir können uns ja schlecht auf den Weg zu einer Demo machen und nur glücklich darüber sein, dass wir gesund sind und in einem Land leben, in dem man seine Meinung sagen darf. Und wenn wir schon beim Thema Höflichkeit sind. Im Bundestag eine Debatte mit zu erleben, ist schon sehr aufschlussreich.

    Erinnern Sie sich noch an die Schlagzeile „Stamm will Nockherberg boykottieren“. Lustig ist der Nockherberg für unsere Politiker nicht, aber irgendwie sprechen die Fastenredner dem Volk ja auch ein bisschen aus der Seele. Sie haben sich an etwas gestört, was nicht Ihre Existenz bedroht und reagieren auf Satire ziemlich extrem, anstatt froh zu sein, dass Sie gesund sind und in einem Land leben dürfen, indem so etwas erlaubt ist. OK, für Sie persönlich jetzt nicht ganz so lustig, das verstehe ich. Aber glauben Sie mir, wir müssen auch ganz schön viel einstecken.

    ... usw. ||
    Ich habe dann noch erklärt, dass die Menschen Vorort in Not sind und sie sich nicht wundern darf, wenn wütend reagiert wird.

  • Treffend beobachtet, liebe Birgit. Der gute Ton - wenn er nur auch immer im Parlament beherzigt würde. Aber alle Floskeln machen trotzdem keinen Sinn, wenn wir Bürger belogen werden. Ob das nun höflich oder unhöflich passiert, ist piepegal. Wir wollen ernst genommen werden und nicht abgespeist mit längst widerlegten Floskeln.