Erst Megatrassen, dann Speicher?

    • Offizieller Beitrag

    Erst Megatrassen, dann Speicher?

    Wenn man einen Speicherexperten mit lukrativen Forschungsaufträgen zum Thema Netzausbau beschäftigt, anstatt ihm Fördermittel und Aufträge zum Thema Speicher zukommen zu lassen – läuft das dann auch unter „Strategischer Einbindung“?

    "Um den Bedarf an Speichern und damit die Kosten gering zu halten, benötigen wir den Netzausbau“, sagt Prof. Brückl.

    Prof. Dr. Oliver Brückl von der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik der OTH Regensburg ist Mitglied der „Bundeskommission zur zukünftigen Beschaffung von Blindleistung“. Ab nächstem Jahr hat die OTH eine Kooperation mit einem Übertragungsnetzbetreiber.

    Wenn uns Prof. Brückl jetzt noch genau sagen kann, mit welchen Kosten genau die Stromkunden beim Netzausbau rechnen müssen, das wäre wirklich phänomenal. Denn dann wüsste er, was Übertragungsnetzbetreiber und Bundesnetzagentur offensichtlich nicht wissen - oder nicht sagen wollen.

    Richtig erkannt hat er: Es muss beim Thema Netzausbau und Kosten auch um das Thema Energiearmut gehen. Es gibt jedes Jahr mehr Menschen, denen der Strom einfach abgestellt wird. Energieversorgung ist ein Grundrecht. Derzeit scheint jedoch gerade der Netzausbau ein Spielplatz für größenwahnsinnige Übertragungsnetzbetreiber zu sein, die mit Hilfe der Politik im Club der Freunde des Supergrid viel Spaß haben können - auf Kosten der Allgemeinheit.

    „Nach dem Netzausbau kommt aber unweigerlich das Zeitalter der Speicher“, sagt der Speicher-Experte. Wann in etwa wird das sein? Von wie viel Netzausbau reden wir, bis wann ist dieses Thema dann durch, und wann kommt das neue Zeitalter? Sind die gebauten Netze dann obsolet? Und wer bitte unterstützt Prof. Brückl mit ausreichend Fördermitteln, dass er sich ohne kostenintensive Umwege über einen angeblich benötigten massiven Netzausbau dem Thema Speicher widmen kann?

    Artikel siehe hier:
    Energiewende: "Wir müssen die Kosten im Griff halten"