Beiträge von D. Hamann

    Diese Seite hat einen wirklich lesenwerten Artikel, der auf leicht humorvoll-feuilletonistische Art und Weise darlegt, wie und warum die Energiekonzerne versuchen, mit ihrer Stromtrassen-Politik ihre Monopol-Stellung auf dem Energiemarkt zu erhalten.
    Die Argumente des Autors lassen sich (leider) nicht als Verschwörungstheorie abtun, ich fürchte, er hat Recht.


    http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/das-komp…eue-stromtrasse

    DIE BRIEFE KÖNNEN AB SOFORT VERSCHICKT WERDEN!

    Wie schon angekündigt, findet anlässlich des Treffens der Ministerpräsidenten eine trassenweite Briefaktion statt. Der Termin musste etwas verschoben werden, da wir dieser „Wutbürger-Aktion“ einen vierseitigen Brief vorausgeschickt haben, der erkennen lässt, wie stark und zahlreich die Argumente gegen die Stromtrasse sind. Dieser Brief kann auf https://www.stromtrasse1601.de/www.stromautobahn.de nachgelesen werden.

    Wir hoffen sehr, dass sich der Aktion so viele Menschen wie möglich anschließen, da sie ein Signal an die verantwortlichen Politiker ist, dass wir ihre Hilfe brauchen und einfordern, um gegen die per Bundesgesetz beschlossene Gleichstrompassage vorzugehen.

    Vorgehensweise für das Verschicken der Massenbriefe

    Es ist extrem wichtig, dass so viele Stromtrassengegner wie möglich an dieser Aktion teilnehmen. Sie erfordert keinen großen zeitlichen Aufwand! Erfahrungen in der Vergangenheit haben bewiesen, dass Massenbriefe das wirksamste Mittel überhaupt sein können, um politische Ziele durchzusetzen!

    Es werden von jedem Aktionsteilnehmer insgesamt 18 Briefe verschickt (16 Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Merkel und Wirtschaftsminister Gabriel).
    Die Adressen sind bereits in die Briefvorlagen eingefügt. Jeder Brieftext umfasst 1 Seite.

    Was brauche ich?:
    Jeder Aktionsteilnehmer benötigt 18 Briefumschläge ohne Fenster und 18 Briefmarken für je 60 Cent.
    Der Brieftext kann im Internet unter https://www.stromtrasse1601.de/www.stromautobahn.de heruntergeladen werden
    oder in der Buchhandlung Lilliput (Obere Wehd 7, Altdorf, Tel. 09187-902760, geöffnet von 9-18 Uhr) gegen Unkostenbeitrag kopiert werden
    oder in der Copy Factory (Fischbacher Str. 1, Altdorf, Tel. 09187-901063) gegen Unkostenbeitrag kopiert werden.

    Was muss ich beim Verschicken beachten?:

    Jeder Brief muss unterschrieben werden.
    Die Adresse wird vom Briefkopf übernommen und handschriftlich auf den Umschlag geschrieben.
    Absender und Briefmarke nicht vergessen!

    Wann muss der Brief abgeschickt werden?:

    Der Brief ist ab sofort zum Verschicken freigegeben!!!
    Ankommen soll der Brief spätestens am Donnerstag, den 3.4.14!

    Herzlichen Dank fürs Mitmachen!

    Professor von Hirschhausen legt drei Hauptargumente dar, warum die Stromtrasse Süd-Ost aus energiewirtschaftlicher Sicht nicht notwendig ist und warum sie dem Gedanken der Energiewende, die eine Bürger-Energiewende sein muss, zuwiderläuft.

    Sein Fazit:

    1. Die Blackoutdiskussion ist übertrieben, die vier Netzbetreiber, die sich den deutschen Strommarkt aufteilen, halten die Nezte in außerordentlich gutem Zustand. Deutschland hat die größte Systemsicherheit in ganz Europa, es wurden zudem neue Trassen im Rheingebiet und in Ostdeutschland gebaut. Im letzten Jahr wurde so viel Strom exportiert wie nie zuvor.

    2. Die Trasse Süd-Ost ist darauf ausgelegt, Kohlestrom zu exportieren. Insgesamt gibt es im Einspeisungsgebiet um Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt eine Braunkohle-Kapazität von 10.500 MW. Neue Brankohlekraftwerke entstehen in Profen und Jänschwalde. Die Einspeisung erneuerbarer Energien aus diesen Gebieten ist vernachlässigbar.

    3. Es ist keine energiewirtschaftliche Notwendigkeit der Stromtrasse gegeben. Die Struktur des Bundesbedarfsplans muss in den nächsten zwei Jahren überdacht werden. Die Energiewende muss eine Bürger-Energiewende werden; dies kann nur mit dezentraler Erzeugung von Energie gelingen.

    Zu finden auf Youtube unter: Videobotschaft des Prof. Dr. von Hirschhausen zur geplanten Kohlestromautobahn durch Bayern

    Dazu steht heute auch ein Artikel in der "Welt". Für Seehofer gibt es Widerspruch aus den eigenen Reihen: Ilse Aigner und Gerda Hasselfedt von der CSU wollen lieber nichts überstürzen, die Bedenken, mit diesem für sie undiplomatischen Radikalkurs ins Straucheln zu geraten, sind offensichtlich groß.
    Aigner: "Ich halte es für unbedingt notwendig, dass wir die anstehenden Entscheidungen in einer sinnvollen Reihenfolge treffen".
    Hasselfeldt: " Aus meiner Sicht möchte ich sagen, dass die Schrittfolge eingehalten werden muss." Und: "Die Entscheidung soll man wirklich erst treffen, wenn auch andere Kriterien bekannt sind".
    Amprion darf sich weiter über Seehofer wundern und lässt dazu verlauten: "Derzeit wird die Notwendigkeit der Trasse geprüft. Wir sind der Überzeugung, dass der Netzausbau unverzichtbar ist für die sichere und bezahlbare Versorgung Süddeutschlands. Dazu gehört die Gleichstrompassage Süd-Ost".
    Nichts Neues also, außer dass sich einige in der CSU um Reihenfolgen und Schrittfolgen Gedanken machen.

    Dieser Brief wurde am 16.03.14 an Marlene Mortler, MdB, Cornelia Trinkl, Nobert Dünkel, MdL und Albert Füracker, MdL versendet


    Unser Gespräch über die HGÜ Süd-Ost am Sonntag, den 23.02.2014, in Lauf

    Sehr geehrte Frau Mortler,

    bei unserem Treffen im Technischen Hilfswerk Lauf am Sonntag, den 23.02.14 um 14.30 Uhr, hatten Sie freundlicherweise ein offenes Ohr für die Sorgen betroffener Bürger wegen der Stromtrasse Süd-Ost (Bad Lauchstädt – Meitingen).Während des Gespräches, das wir mit Ihnen vor und nach der Veranstaltung führen durften, kam auch die Sprache auf die Art der Finanzierung der HGÜ-Stromtrasse und Sie baten uns dabei um die Angabe unserer Quellen. In diesem Schreiben möchten wir uns auf die Pressemitteilung der Bundesnetzagentur beziehen, da in ihr das Wichtigste zusammen-gefasst ist.In der Pressemitteilung der Bundesnetzagentur vom 02.11.2011 heißt es: „Wir brauchen Anreize, die den Netzausbau auch bei der Finanzierung beschleunigen“. Aus diesem Grund wurden ab dem 1. Januar 2014 die Zinssätze für Stromnetzbetreiber besonders lohnend gestaltet, wonach die Eigenkapitalrendite jetzt 9,05 Prozent vor Körperschaftssteuer beträgt (Siehe http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Dow…ionStromGas.pdf).

    Wir sind der Auffassung, dass diese Art der Finanzierung der Trassen eine versteckte Subvention darstellt, die Lenkungsfunktion von Renditen ist an dieser Stelle völlig aus dem Ruder gelaufen. Aus diesem Grund bezweifeln wir die Notwendigkeit der Stromtrasse, die in ihren völlig überdimensionierten Ausmaßen zwar den Investoren Nutzen bringen mag, den Bürgern in den betroffenen Gebieten jedoch gleichzeitig in unzumutbarer Weise Schaden zufügt. Wie in unserem Gespräch in Lauf ebenfalls erwähnt, gibt es schon jetzt Probleme in unserer Gemeinde – und sicher nicht nur hier - Immobilien zu verkaufen. Mit zunehmendem Problembewusstsein in der Bevölkerung werden Investitionen aller Art im ländlichen Raum mit großer Sicherheit weiter sinken.

    Leider ist von Seiten der ausführenden Betreiberfirmen kein Planungsstopp erkennbar. Bürgermeister Lang von der Gemeinde Leinburg wird am 25. März 2014 an einem Seminar der Kommunalwerkstatt teilnehmen, bei dem es explizit auch um die HGÜ-Trasse Bad Lauchstädt – Meitingen gehen wird.

    Zudem stellt sich uns die Frage, warum die Strommasten so hoch sein müssen. In Namibia, wo es schon Gleichstromtrassen gibt, sind diese wesentlich niedriger. Kann es sein, dass die Masten zusätzlich auch dazu dienen sollen, Wechselstrom zu transportieren? So würde man mit Hybridmasten mehrere Stromformen gleichzeitig übertragen, die alle Arten von Elektrosmog vereinen. Die gesundheitlichen Belastungen für die Bevölkerung wären in diesem Fall noch verheerender.

    Wir bitten Sie deshalb eindringlich, sich weiter für die Interessen der betroffenen Bevölkerung einzusetzen. Die Energiewende, die wir alle unterstützen, darf nicht dazu führen, dass ganzen Landstrichen in Bayern immenser Schaden zugefügt wird. Es kann nicht sein, dass andere wichtige Landesentwicklungsziele Bayerns wie Baukultur, demografische Entwicklung, Tourismus und Denkmalschutz den wirtschaftlichen Interessen von Firmen hintangestellt werden, die im großen Stil durch ganz Europa Strom „verschieben“.

    Ministerpräsident Seehofer betonte bei einem kurzen Gespräch in Fürth am 28.02.14 auf unsere Frage, in welchem Zeitraum die betroffenen Gemeinden noch in diesem wirtschaftlich ungünstigen Wartezustand verbringen müssen, es sei keine Angelegenheit von Jahren, sondern es gäbe noch im ersten Halbjahr 2014 eine Entscheidung. Er versprach uns, sich dafür einzusetzen, dass die Trasse nicht kommt.

    Auch Sie können als unsere regionale Vertreterin viel dazu beitragen. Dafür herzlichen Dank!

    Mit freundlichen Grüßen,

    Dörte Hamann
    Monika Müller
    Alexandra Schwab
    Marion Trisl

    Horst Seehofer hat am politischen Aschermittwoch so wie auch schon am vergangenen Freitag in Fürth versprochen, dass es durch Bayern keine Stromtrassen geben werde, die Kohlestrom transportieren. Leider lässt die Formulierung Raum für unangenehme Interpretationen. Wie er dies gegen Merkel, Gabriel, die EU und den Rest durchzusetzen gedenkt (und zwar noch im ersten Halbjahr 2014, wie er selbst sagte), das ist seine geheime politische Strategie.

    http://www.br.de/mediathek/vide…ittwoch100.html

    @ aarsar:
    Ganz klar, Gewinnerzielung bei mir gut, bei Amprion schlecht.
    Denke gerade darüber nach, mich an der Finanzierung der Stromtrasse zu beteiligen. Man hat mir 5% Rendite versprochen. Das sollte für die Altersvorsorge genügen. Wenn ich in meinem Haus an der Stromtrasse dann strahle, kann ich mir das Licht sparen und habe sogar noch mehr Knete für die Rente übrig.

    Für den Neubau von Netzen gibt es 9,05 Prozent Investitionsrendite auf das Eigenkapital.
    Für Altanlagen, d.h. den Ausbau bestehender Netze, wurde die künftige Eigenkapitalrendite auf 7,14 Prozent festgelegt.
    Trotzdem soll für den Netzausbau das NOVA-Prinzip gelten: Netz-Optimierung vor Verstärkung vor Ausbau. Dafür fehlen jedoch die notwendigen finanziellen Anreize.

    Zitat Bundesnetzagentur:
    "Der Vorwurf, in Deutschland seien Investitionen in die Netze nicht attraktiv, sollte nun endgültig vom Tisch sein. Wir senden mit unserer Festlegung das Signal an Pensionskassen, Versicherungen und andere institutionelle Anleger, dass es sich lohnt, in Deutschland in die Strom- und Gasnetze zu investieren."

    http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pre…nsStromGas.html

    Man muss es offensichtlich immer wieder betonen, da es vielen, gerade den technisch interessierten Menschen noch immer nicht bewusst ist:
    Es ist sicherlich nicht ganz unsinnig, auch von der Seite her die Frage nach der Notwendigkeit der Stromtrasse zu beleuchten, wie man denn in Zukunft die Energieversorgung in Bayern sichern will.
    Warum aber die Süd-Ost-Trasse gebaut wird, hat leider in der Hauptargumentation mit Sicherheit weniger mit ihrer technischen Notwendigkeit zu tun als vielmehr damit, dass sie von der Bundesnetzagentur ganz bewusst für die Netzbetreiber finanziell lukrativ gestaltet wurde:

    "Wir brauchen Anreize, die den Netzausbau auch bei der Finanzierung beschleunigen"

    http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pre…nsStromGas.html

    So funktioniert Forschung im Allgemeinen, es ist immer zuerst eine Frage der Finanzierung und der Renditen, bevor die Frage nach Notwendigkeit gestellt wird.

    Weitere Infos:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/ser…e-a-861915.html
    http://www.welt.de/wirtschaft/ene…rsorger-ab.html
    http://www.erneuerbareenergien.de/buerger-beteil…/150/490/68621/

    Hallo Herr aarsar,

    jetzt wird's wirklich niedlich, wir haben einen Mann , dem es um nichts als um Menschlichkeit geht, in unseren Reihen. Ich finde es absolut menschlich, wenn man sagt, dass man ganz gerne das Haus, in dem man wohnt, bei Gelegenheit auch verkaufen können muss, wenn man zum Beispiel gezwungen ist, beruflich woanders anzufangen. Bitte sei nicht traurig, wenn uns teilweise auch monitäre Gründe umtreiben. Ganz verstanden habe ich es nicht: in welchen konkreten Handlungen deinerseits zeigt sich die Philantropie nun?

    Sehr geehrter Herr und offensichtlich an unserer BI Interessierter,

    bei dem einleitenden Satz „Hm. Befriedigt mich nicht“ sehe ich einen Mann vor mir, wie er gedankenschwer sich das Kinn reibend, den Blick in die Ferne gerichtet auf der Suche nach dem Sinn des Lebens oder vielleicht auch nur nach dem Sinn der Stromtrassen ist. Auch ich bin jemand, die sich eine Sache gern gründlich durchdenkt (wurde mir jedenfalls vorgestern so in der Süddeutschen Zeitung bestätigt ;)). In den letzten Wochen jedoch bin ich – sind wir alle – zu Menschen geworden, die nicht nur recherchieren, sondern versuchen, daraus die einzig sinnvolle Schlussfolgerung zu ziehen: es ist Zeit zu handeln, und das schnell. Im Augenblick bedeutet das nicht, dass man mal geschwind innerhalb der BI das Problem der Energiewende löst, sondern dass man erkennt, dass in diesen Tagen Pläne für die Zerstörung unseres Lebensraumes und unserer Lebensplanung zur Entscheidung gebracht werden. Mag sein, dass manchem der bisweilen emotionale Stil einiger Beiträge nicht behagt. Diese Seite ist jedoch ein vor wenigen Wochen neu entstandenes Forum, im dem Beiträge tatsächlich nicht den Kriterien einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit mit Literatur- und Quellenangaben entsprechen müssen. Warum sollten Informationen nicht auch aus Fernsehsendungen gezogen werden (Monitor vom 20.02.2014 kann ich nur empfehlen)?

    Ich bin oft genug an den Windparks nahe der Autobahn nach Berlin entlang gefahren. Ich habe mir sogar die Mühe gemacht (und das schon zu Zeiten vor und nach der Wende in der DDR) bei Merseburg, Schkopau und Halle die Autobahn zu verlassen (erinnert sich noch jemand an den tollen Spruch „Plaste und Elaste aus Schkopau“?), hinein ins mitteldeutsche Braunkohlerevier. Ab einem bestimmten Punkt konnte man dort schon immer den bemerkenswert intensiven Geruch von Braunkohle einatmen. Dass Sachsen-Anhalt Braunkohle im großen Stil abbaut und Kohlekraftwerke betreibt, ist eine Binsenweisheit. Dass neue Kraftwerke geplant sind, z. B. Profen, kann man schnell nachlesen. Dass Braunkohlestrom durch die Trasse Süd-Ost geleitet und bei zu erwartenden Überschüssen weiter ins Ausland verkauft werden soll, das hat die Betreiberfirma Amprion uns bestätigt. Dass dies der Energiewende komplett zuwiderläuft, ist logisch. Man kann Elektronen nicht nach gut und böse filtern, und genau das ist ja das Problem, wenn man Amprion freie Hand bei der Energieeinspeisung lässt. Man kann die eingespeiste Energie aber sehr wohl in umweltfreundlich und umweltschädigend unterteilen.

    Auch wir sehen Bedarf nach informierter Betrachtung von Gesundheitsrisiken. Blöd nur, dass niemand der für den Trassenbau Verantwortlichen unabhängige wissenschaftliche Studien zu diesem Thema in Auftrag gegeben hat. Diese sind auch schwer zu erstellen, da es bis jetzt noch wenig Gleichstromtrassen über eng bebautem Gebiet gibt und es sich hier um eine Pilotprojekt handelt. Beweise uns doch lieber, dass es nicht gesundheitsschädigend ist, eine 75 bis 100 Meter hohe Stromtrasse ohne gesetzliche Mindestabstände vor dem Haus stehen zu haben, die (laut Amprion) Geräusche verursacht, deren Kabel hin und her schwingen und unter der sich schon mal die Haare aufstellen können (was ich mir speziell für Tiere als extrem unangenehm vorstelle).

    Und ich gebe auch gerne noch weitere Gründe für meine Motivation preis, warum wir eine BI gegründet haben: Ich halte die Oligopol-Stellung der Netzbetreiber für moralisch fragwürdig und wirtschaftlich ungesund. Planung und Ausführung eines solch riesigen Projekts müssen voneinander getrennt werden. Wir sind zur Zeit täglich dabei, differenziert über die Energiewende nachzudenken, die wir alle wollen. Aber eine diesbezüglich gut arbeitende Initiative zu alternativer und dezentraler Energiepolitik gibt es bereits seit der Fukushima-Katastrophe in Altdorf (https://www.stromtrasse1601.de/www.energiestadt-altdorf.de bzw. Initiative Mahnwache Altdorf), die wir nicht ersetzen können und wollen.

    Ich halte es für eine äußerst konstruktive Angelegenheit, Lebensraum und den nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor „Landschaft“ für uns und die nächsten Generationen zu erhalten. Somit kann man tatsächlich durch „Nein“-Sagen etwas Positives bewirken. Wir treffen uns das nächste Mal am Dienstag, den 25.2.14 um 19.30 Uhr im Lindenhof in Weißenbrunn, um weiter aktiv gegen die Trasse zu kämpfen.
    „Neues schaffen heißt Widerstand leisten.Widerstand leisten heißt Neues schaffen.“ (Stéphane Hessel, „Empört Euch!“)
    Herzlich Willkommen also!
    D. Hamann

    Notizen eines Redakteurs von den Nordbayerischen Nachrichten:


    “Guten Abend!

    Ich komme gerade von der überfüllten Veranstaltung mit Professor Dr. Christian Hirschhausen in Creußen, der sagt: Die Trasse ist unnötig.

    Vielleicht diesen Text ruhig weitermailen als Info für andere.

    Ch. v. H. war eingeladen von der Stadt, dem BN und den Grünen.
    Helmut Korn, früher BN-Kreisvorsitzender: "In den ganzen 40 Jahren, wo ich beim BN bin, hab ich so ein Echo noch nicht erlebt." Es kamen Trassengegner aus Berg/Neumarkt, Ottensoos, Hollfeld, Weidenberg, Bayreuth und Riegelstein & Co sowieso.

    Hier die wichtigsten Aussagen des Berliner Energiewirtschaftlers:

    Der Bürgerprotest darf nicht nach der EU-Wahl "zusammenklappen wie ein Souflée". "Sie hätten das mit der Trasse alles auch schon vor 3 Jahren wissen können." Der Trassenkampf jetzt wird Jahre dauern, und das intensiv.

    Die Netzsituation in Deutschland ist entspannt. Es wird "relativ erfolgreich ein Märchen erzählt, dass die Trasse nötig ist für den Transport erneuerbarer Energie".

    Es ist eine Kohlestromleitung. Sie ist nicht nötig für Bayern/Deutschland. Es gibt keine energiewirtschaftliche Studie, die die Notwendigkeit belegt.

    Der Bundesbedarfsplan wurde verabschiedet von Abgeordneten, die nicht wussten, was darin steht.

    Die teuerste Energiegewinnung überhaupt ist die per Atomkraftwerk (AKW). "Da wurden Hunderte Milliarden Euro reingesteckt, womit man nie wirtschaftlich Strom produziert hat." Es ist eine Risikotechnik, die beendet werden muss.

    Ähnlich teuer ist Kohlestrom, zusätzlich schädlich für Umwelt, Mensch, Land. Die hier gewonnene Kilowattstunde kostet in der Herstellung das Dreifache ihres Verkaufspreises. Deshalb besser eine Klimaschutz-Technologie anwenden (Wind, Sonne).

    Es ist falsch, dass eine Grundlast (Basisverbrauch pro Tag) nur durch Kohlestrom gewährleistet werden kann. Wind/Sonne-Energie schaffen das auch.

    Kohlekraftwerke werfen intensivst Kohlendioxyd raus. Das widerläuft der Energiewende.

    Deutschland hat das stärkste und sicherste Stromnetz weltweit. Es ist ein Mythos, man müsse das Netz wegen Versorgungsinstabiltät ausbauen. Trotz Atomausstieg gibt es keine Lücken.

    Schon wenn man eine 220 kV-Leitung auf 380 kV umstellt, ist ein Gigawatt (entspricht einem AKW) gewonnen. Darum war der Atomausstieg 2011 nach Fukushima problemlos möglich. 8 AKW wurden abgeschaltet ohne Folgen. Es sank sogar der Strompreis nach kurzem Hoch.

    Man redet von einem neuen Kraftwerk bei Bad Lauchstädt, aber das ist Mär: es gibt keinen Investor. "Das ist ein Phantomkraftwerk."

    Tausende Menschen müssten umgesiedelt werden für zwei neue Kohlekraftwerke in der Lausitz. Dabei hat Bad Lauchstädt schon 10 Gigawatt rundum, durch die bestehenden Kraftwerke. "Und da soll mir mal einer erklären, dass er die neuen Trasseleitungen für Windenergie braucht!"

    In einem Braunkohlegebiet gibt es 700 gr Kohlendioxyd pro KwH, in Deutschland 430, bei einer Wind/Solaranlage Null.

    "Das AKW Grafenheinfeld m u s s Ende 2015 weg!" Darauf sollte man pochen.

    Seit 1926 beziehen wir österreichischen Strom. "Auch deshalb ist die Trasse nicht nötig." Schließt man Braunkohlekraftwerke, fangen die entstehenden Wind/Sonne-Anlagen in Süddeutschland das gut ab.

    "Was ist Ihr Job als Zuhörer? Sie müssen vor Ihrer eigenen Tür kehren." D. h. jede Gemeinde hier muss zu 80 oder 85 Prozent zum Energie-Selbstversorger werden. "Es fängt bei Ihnen an!"

    "Der Geist der Netzplaner atmet noch nicht die Energiewende."

    -------------------------

    Dann die Diskussion:

    Manfred Neumeister aus Hollfeld: Die übergestülpte Trasse killt alle gemeindlichen Energieversuche.
    "Wir müssen als Bürger zu 10 000en auftreten!"

    Ein Creußener Stadrat: "Die Trasse ist gar nicht schlecht. Die hat uns aufgeweckt." Er prophezeit: Es kommt später eine Wasserstofftechnologie.

    Dazu passte meine private Frage an den Professor: Kann man, wie es ein Herr in Donauwörth gegenüber Amprion ausführte, Strom über das Erdgasnetz leiten und spart sich so Trassen? Ch. v. Hirschhausen: Ja. Kein Problem. Man stellt mit dem Strom Methan her irgendwo, und schickt das durch die Erdgasrohre in jede gewünschte Ecke. (Danach rückwandeln in Strom, vermute ich.)

    Reinhard Bauernfeind, Ottenhof: "Seien wir solidarisch mit den Braunkohle-KW-Gegnern in Norddeutschland, die den Schmutz und die Landzerstörung nicht haben wollen!"

    v. Hirschhausen: "Gut, das der Bürger aus seiner Lethargie aufwacht. Vier Energiekonzerne dominieren seit 1949 das Land und die Politiker." Aber der Protest darf nicht im Sommer ersterben, so dass Amprion wieder allein da sitzt und schaltet und waltet. "Befassen Sie sich mit den Plänen!"

    v. H.: Verkabelung ist kein Thema. Ist auch technisch und rechtlich nicht vorgesehen. Diese Million-Volt-Leitung ist ein Riesenschritt, unerprobt, "und da wird nicht in der Erde herumgespielt, solange ich nicht einmal weiß, wie es über der Erde funktioniert."

    v. H.: "Der Supergrit (Zusammenfassen) mit Energie europaweit ist gescheitert. Der Supergrit mit erneuerbarer Energie ist gescheitert. Drum kommt Kohlestrom rein."

    v. H.: Der Bundes-Energiebedarfsplan ist für die E-Firmen wie ein Wunschzettel zu Weihnachten. "Jeder schreibt alles rein, weil man weiß, es geht nur wenig." Aber die Konzerne wissen auch: Dieses Wenige genügt, um damit viel Geld zu verdienen.

    Ein Trost: Dieser Plan wird 2016 noch einmal revidiert nach neuesten Erkenntnissen. Dafür ist Seehofers Moratorium (Aufschub) "sehr sinnvoll", weil er Gelegenheit gibt, neue Erkenntnisse zu gewinnen.

    v. H.: Eine tschechische Stromeinspeisung bei Arzberg kommt nicht, weil dafür ein Doppelkonverter nötig wäre.

    v. H.: Es gibt schon eine Atomkraftwerk-Renaissance. In Brüssel liegt ein "extrem gefährlicher" Vorschlag auf dem EU-Tisch: Polen, Litauen und Bulgarien wollen AKWs bauen.

    Die Hollfelder BI "Bürger unter Hochspannung" (20 Jahre alt, gegründet gegen eine 110 kV-Leitung, 20 km lang) betont: Amprion geht es um Stromexport in Nachbarländer, nicht nach Südbayern. (Dtld. exportierte 2013 so viel Braunkohlestrom wie noch nie). Sie holten schon damals Professor Jarras, dessen Buch v. H. als top empfahl: "Netzausbau für die Energiewende" oder so ähnlich ist der Titel.

    v. H.: Auch wenn das AKW Gundremmingen abgeschaltet wird, braucht man keine Stromtrassenlieferung als Ersatz. "Es geht ohne."

    Frage: sollte man nicht stillgelegte AKWs auf Gaskraftwerke umrüsten? v. H.: "Ich hab das Gefühl, es wird so kommen." Aber welcher Investor wird auf den 100en von Tonnen Atomrestmüll bauen, die in den AKW wie Grafenrheinfeld lagern? "Es ist unverantwortlich, sich nicht mit diesem Müll zu befassen."

    Jürgen Lassauer, Ottensoos: "Nicht beschweren: Wir haben alle diese Politiker gewählt." Beim EEG sollte man die Großfirmen zur Kasse bitten, die den meisten Strom verbrauchen.

    v. H.: Die Commerzbank (zu 25 % Miteigner der Amprion) wurde mit Steuerzahlermillionen vor der Pleite gerettet, und zieht jetzt 9,27 % Rendite aus den Ampriongeschäften zu Lasten der Bürger.

    v. H.: "Kein Politiker hat eine Ahnung von den Daten", die hinter dem Trassengeschäft stecken. Zu den Zuhörern: "Holen Sie sich Rechtsanwälte."
    Sofort nach Eröffnung der Planfeststellung durch Amprion/Bundesnetzagentur müsse man rechtlich vorgehen.

    Dieter Hoch, Pottenstein, schlug vor, den Stromanbieter zu wechseln, hin zu EWS zum Beispiel (100 % regenerative Energie). v. H.: "Sie sollten das alle tun! Das ist in zwei Minuten erledigt, nach einem Anruf. Nicht so faul sein und nur das große Wort schwenken."

    Die TU Graz prüfte HÜG-Trassen im Westen von Deutschland. Eine wurde daraufhin am Rhein gestrichen. Eine andere zur Nordsee verschwand klanglos.

    Dr. Uwe Goering, Pegnitz: "Wir müssen gegen die Lobbys in Berlin vorgehen, die unter Druck setzen."

    Meine Frage: Ist Terror gefährlich, z. B. ein Flugzeug, das in die Million-Volt-Leitung fliegt? v. H.: "Es ist weniger gefährlich, als wenn ein Airbus auf ein Atommüllzwischenlager fällt. Diese Lager sind nicht gesichert. Da liegen Hunderte Tonnen. Darum sollten Sie sich kümmern. Das ist der größte Skandal der Nachkriegsgeschichte."

    v. H.: "Berlin ist nicht weit. Das Protestieren ist Ihr Job."

    Beste Grüße!
    Morgen (Samstag) um 15 Uhr Demo gegen die Trasse am Marktplatz von Pegnitz.

    Thomas Knauber”

    Es ist tatsächlich so, dass viele lange gedacht haben, die Trasse würde weit oberhalb des Dorfes oder gar entlang der schon bestehenden Stromtrassen in Nähe des Sportplatzes entlangführen. Betrachtet man die Höhenlinien, muss man feststellen, dass der Planungskorridor auf unserer Seite des Berges unserem Dorf unglaublich nahe kommt. Denn "raumwiderstandsanalytisch" gesehen (Raumwiderstand ist meine allerliebste Amprion-Floskel) ist die Trasse möglichst nah an unseren Häusern für deren Erbauer vermutlich günstiger gelegen als oben an den Hängen im Wald. Klar ist, weder das eine noch das andere zeugen von gesundem Menschenverstand.
    Dazu ein schöner Bannerspruch von einer Hagenhausenerin, Inge L., damit die Lyrik hier nicht zu kurz kommt:
    "Kein Konzept und kein Verstand ist Trassenbau durchs Frankenland!"