Beiträge von Christine Silbermann

    In diesem Zusammenhang hier auch das Interview mit Ilse Aigner heute morgen in der Radiowelt auf Bayern2. Ich finde es zumindest sehr positiv, dass auch Frau Aigner Speichertechnologien und Energieeffizienz als entscheidende Elemente der Energiewende nennt.

    http://www.br.de/radio/bayern2/…rdialog100.html

    Bin gespannt, welche Eindrücke Hubert und die anderen BI-Vertreter aus der Veranstaltung mitbringen.

    Heute auf Spiegel Online:

    Die von der Bundesregierung in der vergangenen Woche genehmigte Umlage für erneuerbare Energien belastet die Stromkunden mit rund zwei Milliarden Euro zu viel. Das geht nach SPIEGEL-Informationen aus detaillierten Berechnungen der Strombranche hervor.
    Demnach hätte die auf alle Stromkunden umgerechnete Umlage im nächsten Jahr auf einen Wert zwischen 5,4 und 5,8 Cent pro Kilowattstunde sinken können. Stattdessen legten die Beamten von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) den Preis nach Vorgaben der Netzbetreiber auf 6,17 Cent pro Kilowattstunde fest. Es ist das erste Mal, dass die Ökostrom-Umlage sinkt.
    Der Aufpreis, den die Stromkunden bezahlen müssen, fließt hauptsächlich in eine milliardenschwere Liquiditätsreserve, mit der die Netzbetreiber Kontoschwankungen im Jahresverlauf ausgleichen sollen. Nach Berechnungen der Strombranche ist eine solche Reserve nicht nötig, schon gar nicht in dem jetzt geplanten Umfang.
    Große Kontoschwankungen seien durch die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2013 nahezu ausgeschlossen worden, heißt es in den Branchenpapieren. In den vergangenen Jahren war es etwa durch den unkontrollierten Bau von Fotovoltaik-Anlagen zu solchen Vorfällen gekommen. Die Branche vermutet hinter der viel zu niedrigen Senkung der Umlage politisches Kalkül.

    Hat zwar nur indirekt mit den Stromtrassen zu tun, ist aber ein gutes Beispiel für Energiepolitik, die entweder von Gemauschel oder von Inkompetenz bestimmt wird. Beides schlimm... :(

    Der ganze Artikel ist hier http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz…n-a-997889.html

    Unter der Schlagzeile "Aus zwei mach eins" berichtet die SZ über das Treffen der Koalitionsspitzen diese Woche. Ein eigentlich ganz harmonisches Treffen, doch das Thema Stromtrassen störte den Koalitionsfrieden.

    Zitat:
    Glaubt man Teilnehmern, dann ging es beim Treffen der Koalitionsspitzen ruhig und friedlich zu wie nur was. Allseits Zufriedenheit über den bisherigen Gang der Regierungsgeschäfte, allseits leichte Sorgen über die Entwicklung der Wirtschaft, große Eintracht beim Thema Digitalisierung. Gäbe es keine Stromleitungen, hätten die Spitzen von CDU, CSU und SPD flott Schluss machen können am Dienstagabend. "Beim Strom wurde die Sache lebhaft", sagt ein Teilnehmer.

    Sehr interessant im Artikel ist, dass Alternativerwägungen der bayerischen Staatsregierung erstmals konkretisiert werden:

    Danach würde aus den beiden umstrittenen Trassen eine. Die Süd-Ost-Trasse, die entlang der Autobahn A 9 in die Nähe von Augsburg hätte führen sollen, würde völlig wegfallen. Dafür aber erhielte die Suedlink-Route, die in die Nähe von Heilbronn führen soll, einen klitzekleinen Abzweig ins südliche Bayern. Und wenn zusätzlicher Strom aus Ostdeutschland Richtung Süden gelenkt werden müsse, dann ließe auch das sich über Suedlink bewerkstelligen, erfuhren die Anwesenden - dann aber durch eine entsprechende Zuleitung, etwa von Sachsen-Anhalt aus.

    Aus der persönlichen Betroffenheit heraus ist das natürlich für uns eine Lösung, aber es ist immer noch meilenweit weg von einem schlüssigen Konzept dezentraler Energieversorgung. Und ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass hier damit gerechnet wird, dass die Bürger in Sachsen-Anhalt aufgrund der schwierigeren wirtschaftlichen Lage sich eher mit so einer Trasse abfinden. Wohl fühle ich mich daher mit dieser Lösung auch nicht.

    Der gesamte Artikel hier: http://www.sueddeutsche.de/politik/streit…-eins-1.2164299

    LG
    Christine

    Heute morgen in der Süddeutschen äußert sich Ministerpräsident Seehofer zum Thema Stromtrassen:

    "Es geht um den Schutz der Natur und der Geldbeutel", sagte Seehofer. Deshalb müsse man Alternativen prüfen. Den Netzbetreibern warf er vor, vor allem Kapitalinteressen vor Augen zu haben. "Es geht um nichts anderes als eine Geldanlage mit sicherer Rendite", sagte Seehofer.

    Der ausführliche Artikel hier: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ene…frage-1.2155852

    Wenn jetzt noch Sigmar Gabriel so spricht, dann könnte es was werden mit der sinnvollen Energiewende.

    Herzliche Grüße
    Christine

    Hallo,

    wegen Urlaub und post-Urlaub-Arbeitsbelastung bin ich etwas hinterher mit meiner Zeitungslektüre, daher habe ich erst vor kurzem einen hochinteressanten Artikel in der ZEIT vom 4.9. entdeckt.

    In der Rubrik Dossier wird unter der Schlagzeile "Die Achse der Guten" ausführlich über den sich im ganzen Land formenden Widerstand gegen Stromtrassen, die Rolle der Netzbetreiber, sowie über die negativen Entwicklungen bei der Energiewende berichtet. Ich finde den Artikel sehr differenziert und gut geschrieben. Er beschreibt, wie eine verfehlte Energiepolitik Stromverschwendung belohnt und Innovation oft abwürgt und endet mit einem Beispiel für eine geglückte dezentrale Energiewende einer bayerischen Gemeinde.

    Ein Vorteil meiner langsamen Zeitungslektüre - der Artikel ist mittlerweile auch vollständig online, hier der Link: http://www.zeit.de/2014/37/energi…-energien-strom

    Ich halte den Artikel für ein sehr positives Zeichen, denn die ZEIT ist durchaus ein Leitmedium für die Politik und es dürfte Herrn Gabriel nicht gefallen, wenn ein so einflußreiches Wochenblatt der Argumentation der Bürgerinitiativen so viel Raum einräumt. Ich habe heute auch einen Leserbrief geschrieben, um mich bei der Redaktion zu bedanken und sie darum gebeten, an diesem Thema weiter dranzubleiben. Wenn noch jemand nach Lektüre des Artikels ebenfalls in Schreiblaune ist, einfach Email an leserbriefe@zeit.de . :)

    Viele Grüße
    Christine

    Habe heute früh diesen Artikel gelesen, hier zwei wichtige Zitate draus:

    Mit einer erneuten Beschlussfassung hat der Bayerische Landtag sein „Nein“ zur Stromtrasse Süd-Ost, die auch weite Teile des Landkreises Nürnberger Land tangiert,
    bekräftigt. Dies teilt der heimische Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel direkt aus dem Maximilianeum in München mit. Auf Antrag der CSU-Landtagsfraktion hat der Landtag beschlossen, dass dieser „die Gleichstrompassage Süd-Ost ablehnt, weil sie unzweckmäßig ist. Außerdem steht sie nicht mit dem Ziel des überregionalen Austausches von Strom aus erneuerbaren Energien in Einklang, da sie mit Strom aus Kohlekraftwerken beliefert werden soll“, so Norbert Dünkel. ....

    Der Beschluss des Landtags besagt, dass „der Ausbau von Übertragungsnetzen nur im Konsens und im Dialog mit der Bevölkerung und den Kommunen möglich ist“. Auf Antrag der CSU-Landtagsfraktion wurde außerdem beschlossen, dass im Planungsverfahren „die Forderung nach der Möglichkeit einer Erdverkabelung“ beinhaltet sein muss. Laut MdL Norbert Dünkel ist damit auch die von der Firma Amprion beabsichtigte Einleitung des Raumordnungsverfahrens vom Tisch.

    Den gesamten Artikel gibts hier nachzulesen http://n-land.de/lokales/lok-de…ml#.U5MgBygZmWY

    Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass ein Landtagsbeschluss ein Bundesgesetz so einfach außer Kraft setzt, mir fehlt der Glaube, dass Amprion wegen dieses Beschlusses das Raumordnungsverfahren stoppt. Ich werde deswegen mal die Bundesnetzagentur und Amprion anmailen, mal schauen, ob eine Antwort kommt. Mir kommt das alles wie Bürgerruhigstellungstaktik vor. Und auf die Gefahr hin etwas paranoid zu erscheinen - wenn doch der Landtag beschließt, das keine Trasse kommt, warum reden sie dann trotzdem von Erdkabeln? Für Südlink?

    Und weil ich es oben vergessen hatte zu erwähnen, hier noch ein Kommentar zu dem Artikel:

    Allerdings scheint auch der Staatskanzlei zu dämmern, dass die Probleme ohne die Leitung noch größer sein könnten als mit. Es droht eine Spaltung des Strommarktes in Nord und Süd - mit unterschiedlichen Preisen. "Wenn man auf den Netzausbau verzichtet, kann immer öfter der günstigere Strom aus dem Norden nicht nach Süden transportiert werden", warnt Patrick Graichen, Direktor des Berliner Energie-Thinktanks Agora Energiewende.
    Folglich müssten Reservekraftwerke im Süden einspringen. Die Kosten dafür könnten bald eine halbe Milliarde im Jahr betragen, sagt Graichen, zu zahlen von den Stromkunden. "Und irgendwann wird sich die Allgemeinheit fragen, wie lange sie dafür noch geradestehen will." Wo der Strom bei einer Teilung des Strommarkts teurer wäre, ist schon klar: in Süddeutschland.

    Agora taucht in den Infoveranstaltungen der Bundesnetzagentur als Referent auf, d. h. es geht für mich daraus hervor, dass wir es mit bezahlten Meinungsmachern zu tun haben, die im Sinne der Bundesnetzagentur und der Netzbetreiber argumentieren sollen. Wenn ich als Laie das mit ein bisschen Googeln rausfinden kann, warum kann dann die Redaktion der Süddeutschen nicht sich die Mühe machen im Rahmen der Recherche für so einen Artikel ein paar UNABHÄNGIGE Experten zu befragen? Das Strompreisargument ist so ein schlechter Witz, aber wenn es von einem respektierten Massenmedium kolportiert wird, dann gibt es genug Leute, die darauf reinfallen, siehe oft die Kommentare unter den entsprechenden Artikeln. Traurig, wie sehr unsere Zeitungen an Qualität verloren haben.

    "Mit allen Mitteln will er dagegen kämpfen: Horst Seehofer wehrt sich gegen den Bau von Stromtrassen in Bayern. Doch die Netzbetreiber halten an ihren Plänen fest. Und auch das Wirtschaftsministerium verpasst dem Ministerpräsidenten einen Dämpfer."

    Klar halten die Netzbetreiber an ihren Plänen fest. Sie haben vom Gesetzgeber einen klaren AUFTRAG erhalten. Die damalige Regierungsmehrheit im Parlament, inklusive aller CSU-Abgeordneter (soweit ich weiß, waren es alle, lasse mich gerne belehren) , hat dem entsprechenden Gesetz zugestimmt. Ich warte immer noch auf den Moment, wo Seehofer den Worten Taten folgen läßt und eine Gesetzesänderung veranlasst. Die Netzbetreiber haben dieses Projekt nicht angestossen, das war die Politik. Und Amprion ist nichts als Erfüllungsgehilfe der Politik. Ob TenneT oder Amprion ist deswegen für mich komplett irrelevant.

    Kann jemand, der sich in der Landtagspolitik auskennt, diese Meldung von stromautobahn.de mal kommentieren? Die Freien Wähler haben wohl einen Dringlichkeitsantrag gestellt, in dem eine Änderung des Bundesbedarfsplans im Sinne einer Streichung der Süd-Ost-Trasse gefordert wurde. Außer den Freien Wählern lehnten alle Parteien ab. Anfrage und Ergebnisse der namentlichen Abstimmung im Detail im Posting:

    http://www.stromautobahn.de/chance-verpass…gen-keine-taten

    Dass SPD und Grüne das ablehnen, kann ich ja noch nachvollziehen, bei denen wird die Trasse ja immer noch als wichtiger Bestandteil der Energiewende gesehen, aber die bayerische Staatsregierung und damit die CSU-Fraktion haben sich doch von der Trasse angeblich schon verabschiedet. Ist das jetzt Parteipolitik, man gönnt den Freien Wählern nicht die Aufmerksamkeit oder was steckt dahinter? Der Artikel in der Süddeutschen, der kürzlich hier gepostet wurde, lässt mich befürchten, dass hinter den Kulissen wieder ganz viel Gemauschel stattfindet. Einige hier im Forum haben ja genauere Kenntnis der CSU, kann das jemand mal bewerten?

    Viele Grüße
    Christine

    Hallo Birgit,

    mir ist der Name auch neu, hat mich gewundert, dass nicht Frau Bouillon hier Rede und Antwort gestanden hat, vielleicht ein Personalwechsel? Wenn er wirklich Amprion-Mitarbeiter ist und nicht nur irgendein Fuzzi von einer externen PR-Agentur, dann müsstest du ihn eigentlich einfach über die Amprion-Email erreichen können, also stefan.preuss@amprion.net. Einen Versuch ist es wert. Ob du allerdings sinnvolle Antworten erhältst?

    LG
    Christine

    Erste Resonanz auf die Einsprüche und die Übergabe der Unterschriften ans Gabriel-Ministerium bei BR Online.

    http://www.br.de/nachrichten/st…rstand-100.html

    Amprion Pressesprecher Stefan Preuss wird folgendermaßen zitiert:
    "In den meisten Stellungnahmen würde die Sinnhaftigkeit der Trasse angezweifelt, so Preuss weiter. In einem weiteren Teil werde Kritik zur Trassenführung laut. Da jedoch im Netzentwicklungsplan eine genaue Trassenführung noch gar nicht enthalten sei, sondern mit Bad Lauchstädt und Meitingen nur Start- und Endpunkt festgeschrieben seien, sei diese Art der Einwände eigentlich fehl am Platz. Trotzdem sei Amprion froh, diese Stellungnahmen zu haben und versuche, sie in die Trassenführung einzuarbeiten."

    Hmmm.... Die genaue Trassenführung mit den verschiedenen Optionen hat Amprion doch selbst auf ihrer Homepage veröffentlicht, wir wissen doch welche Gebiete betroffen sind. Der gute Herr Preuss hat anscheinend entweder selbst keine Ahnung oder er denkt er kommt mit solchen Verschleierungstaktiken durch.

    LG
    Christine

    Auch der Bayerische Bauernverband äußert sich recht kritisch zum Thema Stromtrasse, auf der BBV-Seite wird dau Position bezogen, hier einige Auszüge.

    (Zitate von Hans Müller, dem Generalsekreträr des Bayerischen Bauernverbandes)
    „Dieses Großprojekt muss objektiv auf seinen Nutzen für die Energiewende und die Stromversorgung in Bayern hin untersucht werden!“ Zwar sei die Leitungstrasse von Sachsen-Anhalt bis ins schwäbische Meitingen im Netzentwicklungsplan bereits als notwendig verankert worden, doch inzwischen werden Befürchtungen laut, dass damit nicht nur Strom von Offshore-Windkraftanlagen, sondern auch Energie aus Braunkohlekraftwerken nach Bayern transportiert werden soll. „Das wäre weder im Sinne der Energiewende oder des Umstiegs auf Erneuerbare Energie, noch im Sinne der bayerischen Landwirte und Waldbauern“, sagte Müller. „Wichtig wären zudem stichhaltige Informationen, ob die politischen Überlegungen zum Bau von Gaskraftwerken in Bayern bei der Netzausbaubedarfsplanung bereits berücksichtigt wurden. Die bayerischen Bauern und Grundstückseigentümer befürchten massive Beeinträchtigungen und Eingriffe durch den Trassenbau, während gleichzeitig ihre Anstrengungen zu dezentralen Projekten für umweltfreundliche Energien konterkariert würden.“

    Und weiter heißt es:
    „Außerdem muss geprüft werden, inwieweit auf bereits bestehende Infrastruktur zurückgegriffen werden könnte“, fordert Müller. So sei zum Beispiel als Alternative zu einem 150.000 Quadratmeter großem Konverter im Raum Meitingen auch die Nutzung der bestehenen Anlagen und der Infrastruktur des Atomkraftwerkes Gundremmingen zu prüfen. Auf eine entsprechende Anfrage vom September 2013 hat der Netzbetreiber bis heute nicht reagiert.

    Der gesamte Artikel auf der Homepage des BBV unter https://www.stromtrasse1601.de/www.bayerische…-den-pruefstand

    Viele Grüße
    Christine

    Guter Brief, bin gespannt, was für eine Reaktion darauf kommt.

    Die gestrigen Pressemeldungen zu Seehofer Statements, dass die Süd-Ost-Trasse nicht mehr benötigt werde, weil man ja die alten Atomstromnetze nutzen könne,lassen ja wieder einen Funken Hoffnung aufkeimen. Nur einen Funken, weil mir immer noch etwas der Glaube fehlt, dass er es ernst meint und es sich hier nicht nur um Europa-Wahl-beeinflusstes Taktieren handelt. Mal schauen, ob er sich auch noch im Juni anstrengt, das Bundesgesetz zu Fall zu bringen...

    Viele Grüße
    Christine

    Hallo an alle,

    der Artikel auf BR Online ist zwar etwas älter, aber er enthält eine interessante Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten des Netzausbaus. Ich kopiere die wichtigsten Stellen mal hierher, sollte mit Quellenangabe ok sein.

    http://br.de/s/43eyuv

    Aus dem Artikel "Stromautobahnen" auf BR-Online:

    Möglichkeiten des Netzausbaus:
    Monitoring
    Weniger neue Leitungen wären nötig, wenn die bestehenden Wechselstrom-Kabel besser genutzt würden. Deren großes Problem jedoch ist, dass sie umso heißer werden, je mehr Strom durch sie hindurch fließt. Dann dehnen sie sich aus, hängen durch, und es kann zu sogenannten Überschlägen kommen: Die Spannung springt in Form eines Funkens oder Lichtbogens auf den Boden oder auf Bäume über und kann einen Brand auslösen. Bisher hat man deshalb einen unkritischen Maximalwert festgelegt, damit aber die Leitungen nicht voll ausgenutzt. Ein Überwachungssystem, das Leitermonitoring, könnte das ändern: "Mithilfe des Temperaturmonitorings können wir die Übertragungsleistung deutlich verstärken - gerade, wenn der Wind weht und kühle Witterung vorherrscht", erklärt Philipp Strauß vom Kassler Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik. Unter solch günstigen Bedingungen könnten bis zu 50 Prozent mehr Strom durch die Leitungen geschickt werden.
    Neue Seile
    Noch belastbarer sind neue Kabelmaterialien: "Hochtemperaturseile vertragen eine höhere Leitseiltemperatur, damit eine höhere Leistung, und sie hängen auch nicht so weit durch", sagt Armin Schnettler vom Institut für Hochspannungstechnik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Bis zu 100 Prozent mehr Leistung würden solche Seile bringen. Nachteil: Diese Seile nur auf Teilen zu installieren, bringt gar nichts, man müsste das ganze Netz damit ausrüsten.
    Erdkabel
    Egal, welche Kabel letztlich an den hohen Strommasten hängen: Sie stören das Landschaftsbild und beeinflussen den Lebensraum ihrer Umgebung. Erdkabel wären eine Alternative. Sie werden unterirdisch verlegt, sind damit unsichtbar und das elektrische Feld, das sie umgibt, ist erheblich kleiner als bei Freileitungen. Doch auch hier ein Nachteil: Weil sie erst umständlich vergraben und später umständlich gewartet werden müssen, sind sie erheblich teurer.
    Gleichstrom
    Statt Wechselstrom zu übertragen, könnte man auch Gleichstrom durch die üblichen Kabelseile schicken. Dann würden erheblich größere Strommengen transportiert werden. Das lohnt sich jedoch nur bei Entfernungen ab 500 Kilometern. Denn der Wechselstrom muss über große, teure Umformerstationen in Gleichstrom umgewandelt werden.
    Overlay-Netz
    Für die Gleichstromübertragung schlagen Experten auch den Aufbau eines sogenannten Overlay-Netzes vor: Dessen Kabel sollen zusätzlich neben den bisherigen Wechselstromleitungen entlanglaufen. Und es funktioniert ähnlich wie das ICE-System: Nur die großen Städte und Regionen werden angefahren, dann steigt man in die Regionalbahn, auf Mittelspannungsleitungen, um.
    Trassenbündelung
    Beim Aufbau eines neuen Netzes wäre es sinnvoll, die Leitungen entlang der bisherigen Versorgungstrassen zu verlegen. In Deutschland gibt es 34.000 Kilometer Eisenbahnenschienen, rund 13.000 Kilometer Autobahnen, viele Pipelines für Erdöl und Erdgas, über 7.000 Kilometer Flüsse und Kanäle, die bereits die Landschaft durchschneiden. Sie bieten sich als Netzbegleiter geradezu an, meint Dirk Westermann, Leiter des Fachgebiets Elektrische Energieversorgung der TU Ilmenau: "Es ist sinnvoll, weil man eine Trassenbündelung bekommt, eine effizientere Art, Infrastrukturen aufzubauen." Auch Greenpeace schlägt vor, Stromleitungen entlang von Bahntrassen oder Autobahnen zu legen oder Oberleitungen der Eisenbahnen zu nutzen. Dies würde auch auf deutlich weniger Widerstand aus der Bevölkerung stoßen und ein höheres Ausbautempo ermöglichen.

    Soweit die Info aus dem Artikel. Vor einiger Zeit gab es doch mal eine Kampagne der Bundesregierung, die Deutschland - Land der Ideen hieß, in diesem Sinne wünsche ich mir in unserem Land beim Thema Energiewende ein höheres Maß an Innovation. Kohlestrom ersetzt Atom? Windkraftgroßprojekte am anderen Ende der Republik decken den Energiebedarf des Südens? Alternativlose Monstertrassen? Das kann es ja nicht sein.

    Viele Grüße
    Christine

    Hallo liebe Mitstreiter,

    auf Youtube habe ich eine Aufzeichnung der Aktuellen Stunde zum Thema "Haltung der Bundesregierung zur Forderung der bayerischen Staatsregierung nach einem Moratorium für den Ausbau der Stromnetze" gefunden, die auf Anfrage von B90/Grüne am 13.2.14 stattfand. Auf unserem Forum habe ich noch keinen Verweis darauf gesehen, ich fand es interessant, daher hier der Link zu Youtube

    https://www.stromtrasse1601.de/www.youtube.co…e=youtube_gdata

    Pro Redner sind fünf Minuten erlaubt, daher sind die Argumente recht präzise vorgebracht. Es geht natürlich nicht ohne parteipolitisches Gekabbel, aber wichtig für uns ist, dass in der Angelegenheit Stromtrasse praktisch alle Parteien mit Ausnahme der Linken von der Notwendigkeit der Trassen überzeugt sind. Auch die CSUler, die hier die undankbare Aufgabe haben, die Seehoferschen Wendungen zu erklären, sprechen sich im Grundsatz für die Trasse aus. Ist jetzt auch keine so große Überraschung, da alle Parteien außer der Linken sich letztes Jahr auch für den Bundesnetzplan ausgesprochen haben.
    Ralph Lenkert von der Linken macht einige sehr interessante Ausführungen zum Thema Wem nutzt es? und Wer bezahlt die Rechnung?, er war übrigens auch der, der im Wirtschaftsausschuß 2013 Professor Jarrass befragt hat. Ich bin keine Anhängerin der Linken, aber beim Thema Energiewende kommen von dieser Seite überraschend gute Argumente.

    Die Abgeordneten, die sich hier zu Wort melden, sind zum großen Teil die mit dem Thema Energiewende betrauten Personen, d. h. auch gute Adressaten für Post zum Thema, ob jetzt von seiten unserer BI oder auch von Einzelnen.

    Fazit: Der parteipolitische Wille dieses Trassenprojekt durchzuziehen ist bei allen außer tiefrot sehr stark, da sollten uns auch rechtlich völlig irrelevante wahlkampftaktisch begründete "Moratorien" nicht täuschen.

    Viele Grüße
    Christine

    (Editiert mit dem Link zu Youtube)

    Eine Mitarbeiterin der Bundesnetzagentur hat bei einer der Amprion-Veranstaltungen wohl auch gesagt, das z. T. auch 100 m hohe Masten gebraucht werden, weil bei Winn bestehende Leitungstrassen überspannt werden. Wer dann von Leinburg Richtung Altdorf fährt, sieht nur noch Masten, Masten, Masten...

    Die fehlende gesetzliche Regelung, was Mastenabstand von Wohnbebauung betrifft, öffnet natürlich Tür und Tor für engste Nachbarschaft von Wohnhaus und Mast. Was hat Amprion versprochen - sie überspannen keine Häuser. Das ist das einzige Zugeständnis.

    Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

    es hat mich zwar etwas Sucharbeit auf bundestag.de gekostet, aber ich habe das fast zweistündige Video der Experten-Anhörung im Wirtschaftsausschuß des Bundestages gefunden. Genau dort wurden letztendlich vor nicht einmal einem Jahr viele Weichen gestellt für das, worunter wir jetzt leiden. Den Teil, in dem Professor Jarass spricht, haben ja einige schon gesehen, schaut euch ruhig den Rest auch an, ist zwar manchmal etwas langatmig, enthält aber sehr viele wichtige Informationen. Der Vorsitzende des Ausschusses, Ernst Hinsken, ist übrigens ein CSU-Mann. Hätte er doch mal mit seinem Parteifreund Seehofer gesprochen, dann wäre der nicht so überrascht worden von allem...

    Der Link unten sollte euch direkt zum Video führen, falls nicht, dann auf bundestag.de/mediathek gehen und dann bei Ausschußsitzungen Wirtschaftsausschuß filtern.

    http://dbtg.tv/cvid/2288115

    Viele Grüße
    Christine