Beiträge von olilsvja

    Bürgerbefragung zur landkreisweiten Energiegenossenschaft

    Die Gründung einer Interkommunalen Bürger-Energiegenossenschaft für den Landkreis Nürnberger Land wird seit geraumer Zeit von einer Bürgerinitiative gemeinsam mit Landrat, Kreisverwaltung, Kommunen, Stadt- und Gemeindewerken, N-ERGIE und Bauernverband intensiv vorbereitet.

    Das Projekt mit seiner "Drei-Säulen-Struktur" (Projektagentur - Energiegenossenschaft - Projektgesellschaften) wurde in seinem Grobkonzept in einer Reihe von Veranstaltungen den Bürgern und Kommunen im Landkreis vorgestellt und von den 27 Kommunen im Landkreis wollen 23 der Projektagentur beitreten und nur eine einzige hat mit einem klaren Nein dagegen votiert.

    Für die Vertreter der Bürgerinitiative steht außer Zweifel fest, dass sich die letztendlich doch sehr zeitaufwendigen Mühen gelohnt haben und das vorgestellte Konzept, wenn es erfolgreich umgesetzt werden kann, bayernweit Vorbildcharakter haben könnte. Der Arbeitskreis Energie unter Moderation des Landratsamtes hat Anfang 2014 seine Arbeit abgeschlossen und das von einer Unternehmensberatung ausgearbeitete Vertragswerk zur Gründung der Projektagentur liegt der Bürgerinitiative seit Herbst 2014 vor.
    Für den Sprecherkreis der Bürgerinitiative wurde in diesem Vertrag allerdings die Bürgerbeteiligung, die für die Bürger-Akzeptanz von Erneuerbaren-Energie-Projekten überaus wichtig ist, auch in seiner dritten Lesung nicht in dem Maße berücksichtigt, wie es seitens der Bürgerinitiative für ein Gelingen unseres Projektes für unbedingt erforderlich gehalten wird. Der Sprecherkreis der Bürgerinitiative ist sich darin einig, dass das Mandat, das er in der Gründungsveranstaltung in Winkelhaid von den Bürgern angenommen hat, ihn weder dazu berechtigt, dem vorliegenden Vertrag in seiner heutigen Ausgestaltung zuzustimmen, noch dazu berechtigt, den Vertrag abzulehnen und damit womöglich das Projekt seitens der Bürger als für gescheitert zu erklären. Die Entscheidung zur Weiterarbeit, auch ganz im Sinne des Integrierten Klimaschutzkonzeptes im Landkreis, kann der Sprecherkreis, wenn er Bürgerbeteiligung ernst meint und mit Leben erfüllen will, nur gemeinsam mit den Bürgern treffen.

    Hierzu soll eine Bürgerbefragung in zwei Stufen durchgeführt werden:

    In einem ersten Schritt wurde der Personenkreis, der der Bürgerinitiative eine aktive Mitarbeit an diesem Projekt zugesagt hat, an einem geschlossenen Informationsabend über den Sachstand informiert und die Weiterarbeit gemeinsam abgestimmt.

    In einem zweiten Schritt werden die übrigen Mitglieder der Bürgerinitiative und die Landkreisbevölkerung zu einem Informationsabend eingeladen.

    Die bisherige Historie, die zwischenzeitlichen politischen Entwicklungen und die für das Projekt daraus abzuleitenden Konsequenzen und Maßnahmen werden in einer kurzen Präsentation verständlich dargelegt. Die offenen Punkte im Vertragswerk, auf deren bürgerfreundliche Ausgestaltung der Sprecherkreis größten Wert legt, werden aufgezeigt und den Forderungen aus dem Sprecherkreis gegenübergestellt. Offene Fragen zu diesen Punkten werden gemeinsam mit den versammelten Bürgern erörtert, um anschließend über drei, vom Sprecherkreis der Initiative vorbereitete Alternativen zur Weiterarbeit gemeinsam abzustimmen.

    Der Informationsabend zur Bürgerbefragung findet statt am Freitag, den 20.03.2015 im Saalbau der Gaststätte „Zur Linde" / Wollnersaal, Neunkirchener Str. 6, 91207 Lauf / Energie in Heuchling, Beginn 19:30. Wir bitten alle interessierten Bürger um zahlreiches Erscheinen, um schon alleine dadurch gemeinsam ein deutliches Zeichen dafür zu setzen, dass die Energiewende in Verantwortung für Umwelt, Klima, Ressourcenschonung, zukünftige Generationen und dezentrale und regionale Wertschöpfung, entgegen aller Unkenrufe, auch in unserem Landkreis angekommen ist.


    Energie in Bürgerhand im Nürnberger Land

    Sportpark Altdorf, 10. März 2015 - Bericht von Moni Müller

    Ralph Kubala, von der Bürgerinitiative Raumwiderstand Altdorf/Burgthann informierte über die ab sofort laufende, ausschlaggebende 2. Kommentierung des Netzentwicklungsplans. Musterbriefe und Bausteine stehen bereits auf der Homepage: https://www.stromtrasse1601.de/www.stromautobahn.de zur Verfügung, liegen in Geschäften, den Gemeinden und bei kommenden Informationsveranstaltungen aus.

    Zu Gast waren die Bundestagsabgeordneten Eva Bulling-Schröter und Ralph Lenkert (DIE LINKE). Herr Lenkert legte sehr genaue technische Daten über die Art der Stromerzeugung und deren derzeitige und zukünftige Einspeisungs-, Übertragungs- und Verbrauchssituation vor. Diese nackten, konkreten Tatsachen sind sehr bitter für die Energielobby, da sie dem Trassenbau jegliche Grundlage entziehen. Frau Bulling-Schröter, Sprecherin für Energie- und Klimapolitik, erklärte dass es eine schlechte Nachricht für die Klima und Energiewende ist, das Gaskraftwerk in Irsching abzuschalten. Allein die Energiekonzerne und die Politik sind verantwortlich dafür, dass Kohlestrom weiter billiger ist als Strom aus Gas. Diese Daten und Fakten müssen wir weiterhin konsequent verbreiten.

    Fazit: Wir brauchen keine HGÜ-Trassen, sondern ein Kohleausstiegs-Gesetz. Trassen brauchen nur diejenigen, die sich an deren Bau aufgrund der vollkommen überhöhten Investitionsrendite von 9,05% auf Kosten der Stromkunden bereichern wollen. Wir benötigen eine durchdachte Förderung der Erneuerbaren, vor allem auch in Bayern. Der Widerstand gegen den Trassenwahn geht weiter.

    Um die Chancen der Energiewende, speziell um die Mythen darum, ging es bei diesem interessanten Vortrag von Frau Prof. Dr. Kemfert am 5. März in Herzogenaurach.
    Nachstehend ein paar Stichworte aus ihrem Referat:

    • Umfrage zu Beginn: Ist die Energiewende auf einem guten Weg? 10 % sagen ja, 90 % meinen nein.
      Ursache für diese Aussage sind eben Mythen wie, es wird zu wenig Strom für die Industrie geben, der Strom wird zu teuer oder es gehen Arbeitsplätze verloren.
    • Die Energiewende hat ein Imageproblem, das ganz bewusst negativ geschürt wird.
    • Heute gibt es zu viel Strom. Deshalb besteht kein Interesse, irgendwelche Aktionen zu starten.
    • Auch Investitionskapital für Erneuerbare ist genug vorhanden, aber es ist kein Markt da.
    • Ab einem Zertifikatspreis von ca. 50,- € pro Tonne CO2 stirbt die Kohle. Das war auch mal der ursprüngliche Preis. Jetzt gibt es weltweit einfach zu viele. Preis z. Zt. 7,- US $ = ca. 6,- €. Deshalb hat die klimaschädliche Braunkohle Vorrang vor dem umweltfreundlichen Gas.
    • Oft geforderte Kapazitätsmärkte sind nicht sinnvoll. Dann werden wieder die Gewinne für die Großkonzerne festgeschrieben und der Wettbewerb verbogen.
    • Die Industrie wird nicht abwandern, da der Stromkostenanteil in Deutschland viel zu gering ist.
    • Das Gegenteil stimmt. Der Strompreis ist für unverständlich viele Betriebe viel zu niedrig.
    • Die Arbeitsplätze in der Atom- und Kohlewirtschaft werden so oder so abnehmen. Z. Zt. noch ca. 43.000 mit sinkender Tendenz und 230.000 bei den Erneuerbaren mit steigender Tendenz.
    • Eine Lüge ist die Aussage, dass die Preise steigen werden. Die Stromkosten bei privaten Haushalten liegen bei ca. 2,5 %, für den privaten Konsum werden über 35 % ausgegeben.

    Wem gehören die heutigen EE-Erzeugungsanlagen?
    In Bürgerhand 47 % = 34 GW
    Institutionelle Anleger 41% = 30 GW (z. B. Stadtwerke)
    4 Großkonzerne 12 % = 9 GW

    Diese Argumente kennen wir zwar schon, aber es war gut, sie wieder mal von kompetenter Stelle zu hören.

    Anbei eine Einladung zu einer Informationsveranstaltung der Bürgerinitiativen aus dem Nürnberger Land mit der Bitte um Beachtung und zahlreichem Erscheinen :)

    Aufgrund der Aktualität des Start der Kommentierungen des 2. Entwurfs des NEP 2014 trifft sich der Termin am 10.03. in Altdorf b. Nürnberg zeitlich sehr gut.

    Mit Frau Bulling-Schröter (Ingolstadt) und Herrn Lenkert (aus Thüringen!), werden zwei Experten und MdBs der LINKEN referieren. Zusätzlich wird der aktuelle Stand der Konsultations-Musterbriefe der BI Altdorf/Burgthann vorgestellt werden.

    Für alle also eine sehr gute Gelegenheit sich in kurzer Zeit auf den aktuellen Stand zu bringen.

    Frau Dr. Claudia Kemfert ist Professorin am Deutschen Institut für Wirtschaft in Berlin. Als Fachfrau ist sie eine starke Befürworterin der Energiewende und überzeugt davon, dass dafür die riesigen Gleichstromtrassen nicht notwendig sind. Am Donnerstag, den 5. März 2015 hält sie einen Vortrag über die Chancen der Energiewende.

    Uhrzeit: 18:00
    Ort: Evangelische Kirche, Herzogenaurach, Von-Seckendorff-Str. 3

    Am Freitag war Sigmar Gabriel, der für die uns betreffende Stromtrasse zuständige Minister beim Neujahrsempfang der SPD in Nürnberg.

    Wir haben ihn mit einem Flashmob begrüßt unter dem Motto: "Ein Ständchen für Gabriel!" Gut 200 Teilnehmer aus verschiedenen Bürgerinitiativen waren dazu vor den Historischen Rathaussaal gezogen. Leider ließ sich der Minister nicht blicken. Dafür gab er vor der Kamera seine gemeinsam mit den Lobbyisten eingeübten dummen Sprüche zum Besten.

    Alles zu sehen und zu hören im BR Rundschau Magazin: http://www.br.de/mediathek/vide…ng-spd-100.html

    Ein interessanter Bericht von einer Tagung der IHK Schaben vom 9. Februar 2015 bringt es in seinem Fazit auf den Punkt:
    Auch an diesem Abend wurde wieder einmal das Märchen der Windstromleitung versucht aufrecht zu erhalten. Kurz zusammengefasst lautet die Botschaft: die Leitung wird ohne Sinn und Verstand geplant, der durchfließende Strom ist egal und die Betroffenen sollen sich nicht so anstellen.

    Nach Öttingen und Pegnitz war die Demo in Raitersaich die dritte Veranstaltung gegen die HGÜ-Trassen im Wochenabstand. Der Ort wird schon heute auf drei Seiten von Trassen begrenzt. Jetzt führt noch eine Alternativstrecke der geplanten Süd-Ost-Passage unmittelbar am Ort vorbei. Zusätzlich enthält der aktuelle Netzentwicklungsplan eine Verlängerung des Südlinks von Grafenrheinfeld nach Raitersaich. Für diese HGÜ-Trasse müsste dann auch noch eine riesige Konvertier-Station am Ortsrand gebaut werden.

    Eindrucksvoll war die Demonstration der heute schon vorhandenen elektromagnetischen Strahlung. Die vielen mitgebrachten Neonröhren fingen unter den Trassen an zu leuchten.

    Kurzbericht unter Nordbayern.de: http://www.nordbayern.de/region/fuerth/…ge=UGVnbml0eg==

    Donau-Ries-Aktuell berichtet, dass auch der Vorstandsvorsitzende der N-Ergie, Herr Josef Hasler, die geplanten Trassen kritisiert. Er meint: "-----dass die bisherigen Ausbauplanungen der Übertragungsnetzbetreiber vorrangig dazu dienen, den europaweiten Handel mit Energie sicher zu stellen."

    http://www.donau-ries-aktuell.com/auch-n-ergie-k…rt-stromtrasse/

    Dazu sollte man wissen: 2013 wurden bereits ca. 10 % der deutschen Stromerzeugung exportiert und ca. 5 % wieder importiert. Dies brachte den Stromkonzernen per Saldo 1,95 Milliarden Euro ein. Und das ohne Gleichstrom-Monster-Trassen.

    Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel drängt Bayern, endlich den HGÜ-Monstertrassen zu zustimmen. Für sein Niedersachsen will er eine bessere Lösung. Die Hannoversche Allgemeine und die Bildzeitung berichten, dass die Trassen im Wahlkreis von Gabriel "ausnahmsweise" erdverkabelt werden.

    http://www.haz.de/Nachrichten/Po…riels-Wahlkreis
    http://www.bild.de/geld/wirtschaf…23580.bild.html

    Wer dabei Böses denkt!!!