Beiträge von olilsvja

    Bayern unter Strom - Netzausbau in der Sackgasse
    Einladung zur Online-Veranstaltung am 22. Februar 2024 um 19.30 Uhr

    Die bayerische Landespolitik feiert mit Tennet einen pseudo Baubeginn des Südostlinks. Wir zeigen auf, warum diese Stromtrasse ein milliardenschwerer Fehler ist, der auf Kosten von Mensch und Natur gehen würde – und warum wir, das Aktionsbündnis Trassengegner, weiterhin der Meinung sind, dass dieses Milliardengrab nie erfolgreich in Betrieb gehen wird. Der am Südostlink direkt betroffene Landwirt Hubert Meiler wird über seine Erfahrungen mit Tennet berichten.

    Keine Anmeldung erforderlich! Bitte mit Klarnamen teilnehmen. Zugang: https://qr.de/JZYCdi


    Pressemitteilung 18. Januar 2024

    Aktionsbündnis Trassengegner kritisiert vorzeitige Rodungen am Südostlink

    Obwohl die Planungen für den Südostlink noch nicht abgeschlossen und viele Fragen offen sind, will die Firma Tennet bei Brennberg bereits Bäume roden lassen. Damit werden Waldstücke vorzeitig vernichtet, ohne dass ein Planfeststellungsbeschluss vorliegt. Diese Maßnahmen sind nicht, wie eigentlich vorgeschrieben, im Falle geänderter Entscheidungen wieder rückgängig zu machen - ein alter Baumbestand ist unersetzbar. Mit großer Besorgnis nehmen wir Bürgerinitiativen wahr, dass die Mitspracherechte während laufender Verfahren ausgehebelt und stattdessen vollendete Tatsachen geschaffen werden.

    Tennet flüchtet sich in die Beschleunigung. Mit Wild-West-Methoden und einem hohen Maß an Achtlosigkeit gegenüber der Natur versucht der Konzern Tennet, den Bau eines höchst umstrittenen Projektes zu beschleunigen, in der Hoffnung, dass damit jeglicher Protest verstummt. Die Kritik am Südostlink wird jedoch sicher zunehmen: Zu viele Fragen bezüglich Bauweise, Naturverträglichkeit und technischem Vorgehen sind nicht ausreichend geklärt. Es ist nicht erkennbar, dass der Südostlink jemals erfolgreich in Betrieb gehen wird. Zudem sind mittlerweile alle Gleichstromtrassen-Projekte in Kosten und Zeit aus dem Ruder gelaufen. Laut ursprünglicher Planung hätte die Nord-Süd-Leitung Ende 2022 fertig sein sollen, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Damit wurde der Bedarf für den Bau der Leitung begründet. Die Kosten für den Südostlink sind schon jetzt auf geschätzte 11 Milliarden Euro angestiegen. Für die ursprünglich geplante Süd-Ost-Passage wurden im Oktober 2015 noch 1,2 Milliarden Euro veranschlagt. Die Netzentgelte werden mit dem Fortschreiten des Netzausbaus weiter stark ansteigen, sowohl für die kleinen und mittelständischen Stromkunden, aber auch für Unternehmen mit einem hohen Energiebedarf, und gefährden so den Wirtschaftsstandort Deutschland und den sozialen Frieden.

    Politik steht in der Verantwortung

    An die Verantwortlichen in Politik und bei der Bundesnetzagentur ergeht deshalb eine klare Forderung: Überprüfen Sie, ob diese Vorhaben trotz längst grundlegend veränderter Rahmenbedingungen überhaupt noch notwendig und auch bezahlbar sind! Stoppen Sie die sinnlose Naturzerstörung! Sorgen Sie für eine preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche Energieversorgung! Damit eine dezentrale Energiewende gelingt, bleiben die Bürgerinitiativen im Aktionsbündnis Trassengegner auch nach zehn Jahren Widerstand aktiv und setzen sich für einen dezentralen Ausbau von Erneuerbaren Energien und für den Ausbau von Speichern, Verteilnetzen und Reservekraftwerken ein.

    Dörte Hamann

    Sprecherin Aktionsbündnis Trassengegner

    Für eine dezentrale Energiewende ohne überdimensionierten Netzausbau!

    Tel. 01573 2618073 | Mail: pressestelle@stromautobahn.de


    Einwendungen schreiben zum Anhörungsverfahren gegen den Südostlink

    Der Ausbau eines überdimensionierten Übertragungsnetzes ist unwirtschaftlich, umweltzerstörend und für die Energiewende kontraproduktiv. Dieses Milliardengrab wird nie erfolgreich in Betrieb gehen und muss verhindert werden. Die hohen Kosten erdverkabelter Megatrassen wie dem Südostlink führen zu wachsenden gesellschaftlichen Problemen: Ohne eine regionale Wertschöpfung bei der Energieerzeugung wird Strom immer mehr zu einem Luxusgut, wie die massiven Preiserhöhungen der Netzentgelte durch die Übertragungsnetzbetreiber jetzt schon zeigen. Die Energiewende muss dezentral erfolgen.

    Für das Anhörungsverfahren können Einwendungen an die Bundesnetzagentur gerichtet werden.

    Jede Person, deren Belange durch die Vorhaben berührt werden und das sind alle Stromverbraucher, sowie Vereinigungen können sich vom Beginn der Auslegung am 20.11.2023 bis zum 19.01.2024 äußern.
    Mit Ablauf der Einwendungsfrist sind gemäß §§ 18 Abs. 5 NABEG i. V. m. 43 Abs. 4 EnWG i. V. m. 73 Abs. 4 Satz 3 VwVfG (Verwaltungsverfahrensgesetz) alle Einwendungen ausgeschlossen, die nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen.

    Link: https://www.netzausbau.de/_tools/Stellun…c2-22/node.html

    Die Einwendungen sind über einen der folgenden Wege an die Bundesnetzagentur zu richten:

    • elektronisch vorzugsweise per Onlineformular (siehe Link)
    • per E-Mail an vorhaben5@bnetza.de
    • schriftlich an die
    Bundesnetzagentur
    Referat 803
    Postfach 8001
    53105 Bonn
    Betreff: Vorhaben 5/5a, Abschnitt c2.

    Weitere Details hierzu finden Sie unter http://www.netzausbau.de/kontakt. Einwendungen müssen Ihren Namen und Ihre vollständige Anschrift leserlich enthalten. Schriftliche Einwendungen (Brief) müssen darüber hinaus unterschrieben sein. Sie erhalten keine Eingangsbestätigung.

    Nachstehend und in der Anlage ein Mustertext, der gerne verwendet und auch individuell angepasst werden kann.


    Aktionsbündnis Trassengegner - Presseinformation 5.01.2024

    Die Trassengegner-Bürgerinitiativen bleiben auch im elften Jahr des Widerstandes aktiv: Unser erster öffentlicher Termin findet am 10. Januar 2024 um 19:30 Uhr in der Kulturscheune in Störnstein statt.

    Thema wird sein:

    Warum der Südostlink ein milliardenschwerer Fehler ist, der auf Kosten von Mensch und Natur gehen würde - und warum wir weiterhin der Meinung sind, dass dieses Milliardengrab nie erfolgreich in Betrieb gehen wird. Der direkt betroffene Landwirt Hubert Meiler wird über seine Erfahrungen mit TenneT berichten. Dazu gibt es Infos zum Planfeststellungsverfahren und zu Protestmethoden und wie man sich daran beteiligen kann.

    Schaubaustellen und symbolische Spatenstiche sind kein Baubeginn

    Mit einer soliden Öffentlichkeitsarbeit suggeriert der Übertragungsnetzbetreiber Tennet, das Megaprojekt Südostlink sei schon in trockenen Tüchern und so gut wie gebaut. Der Konzern machte im vergangenen Jahr vor allem mit massiven Öffentlichkeitskampagnen auf sich aufmerksam. Offensichtich soll mit symbolischen Spatenstichen und Schaubaustellen wie bei Landshut suggeriert werden, jeder Widerstand gegen die Stromtrasse sei zwecklos und der Südostlink würde tatsächlich schon gebaut werden.

    Tennet flüchtet sich in die Beschleunigung

    Es geht der Firma Tennet aus gutem Grund um Beschleunigung beim Bau: Sie fürchtet sich vor Protesten und vor der über kurz oder lang zwangsläufig eintretenden Erkenntnis der Politik, dass die Kosten schlicht nicht mehr gesellschaftlich tragbar sein werden und dass der Bau neuer Stromtrassen aufgrund der aktuell höchst angespannten finanziellen Situation in Frage gestellt werden wird. Eine Überprüfung, ob die Vorhaben trotz längst grundlegend veränderter Rahmenbedingungen überhaupt noch notwendig und auch bezahlbar sind, wäre angesichts aktueller Entwicklungen dringend geboten. Denn die Netzentgelte gehen längst durch die Decke, ein Ende ist nicht in Sicht. Der Zuschuss aus dem Wirtschaftsstabilitätsfonds, mit dem die Strompreise stabil gehalten werden sollten, wurde für 2024 bereits gestrichen.

    Durch vorzeitig genehmigte bauvorbereitende Maßnahmen verursachte Schäden sind gefährlich, weil sie nicht mehr reversibel sind. Artenschutz und Umweltverträglichkeitsprüfung werden mit diesem Vorgehen ausgehebelt.

    Kostenexplosion wird ignoriertDass mittlerweile alle HGÜ-Projekte, auch der Südostlink, längst in Kosten und Zeit aus dem Ruder gelaufen sind, wird in der Öffentlichkeit nicht thematisiert: Laut ursprünglicher Planungen hätte der Südostlink 2022 fertig sein sollen, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Damit wurde der Bau der Leitung begründet. Die Kosten für den Südostlink sind bis jetzt auf 11 Milliarden Euro angestiegen. Für die ursprünglich geplante Süd-Ost-Passage wurden im Oktober 2015 noch 1,2 Milliarden Euro veranschlagt. Bislang hat die verantwortliche Politik nicht auf diese heftige Fehlentwicklung reagiert. 

    Bürgerinitiativen kritisieren Kostenexplosion bei den Netzentgelten und fordern eine dezentrale Energieversorgung

    „Durch den Wegfall der geplanten Subvention von 5,5 Milliarden Euro wird ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt 120 Euro mehr Netzentgelt im Jahr zahlen.“ Davor warnt sogar Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur.

    Es würde sicherlich helfen, wenn man beim überdimensionierten Übertragungsnetzausbau den Rotstift ansetzt. Allein die Investitionskosten bis 2037 betragen 301 Milliarden Euro. Dass sich das zukünftig äußerst negativ auf die Stromkosten auswirken wird, ist unausweichlich.

    Der Ausbau eines überdimensionierten Übertragungsnetzes ist unwirtschaftlich, umweltzerstörend und für die Energiewende kontraproduktiv. Die hohen Kosten erdverkabelter Megatrassen wie dem Südostlink führen zu wachsenden gesellschaftlichen Problemen: Ohne eine regionale Wertschöpfung bei der Energieerzeugung wird Strom immer mehr zu einem Luxusgut, wie die massiven Preiserhöhungen der Netzentgelte durch die Übertragungsnetzbetreiber jetzt schon zeigen. Die Energiewende muss dezentral erfolgen. Dafür werden Beispiele aufgezeigt.

    Referenten des Info-Abends sind die Sprecher des Aktionsbündnisses Trassengegner, Dörte Hamann und Josef Langgärtner und der direkt betroffene Landwirt Hubert Meiler.

    Mit freundlichen Grüßen

    Aktionsbündnis Trassengegner

    Eine neue Bürgerinitiative stellt sich vor
    "Moorenbrunn unter Strom – keine P53"

    ERSTER TERMIN:

    MAHNWACHE AM SONNTAG, 03.12.23
    UM 14 UHR
    AM MOORENBRUNNER BRUNNEN GEGENÜBER REWE.
    Nachdem der von Tennet geplante Trassenverlauf (siehe Projektatlas tennet.eu) erhebliche gesundheitliche, sowie die Lebensqualität beeinträchtigende Folgen für Moorenbrunn mit sich bringen würde, haben sich viele betroffene Bürgerinnen und Bürger in einer BI organisiert, um die Realisierung der Stromtrasse P53 zu verhindern. In einer Bürgerversammlung am 09.11.2023 wurde die BI gegründet. Wir Mitglieder und Unterstützer definieren uns über unser Ziel und unser Selbstverständnis.
    Das sind wir!
    Wir sind eine Gruppe von Menschen aus Moorenbrunn. Unser höchstes Anliegen ist es, unseren Stadtteil zu schützen. Wir sind überparteilich, überkonfessionell und demokratisch. Wir handeln nach unserem Aktionskonsens und lehnen in Bezug auf die P53 das sog. St. Floriansprinzip ab.
    Das ist unser Ziel!
    Die Verhinderung der Realisierung der Höchststromtrasse P53.

    Dafür kämpfen wir!

    • Einhaltung unserer Grundrechte (Art. 2, Abs. 2, Grundgesetz) und Erhaltung der Lebensqualität in unserem Stadtteil.
    • Recht auf körperliche Unversehrtheit
    • wir lassen keine Gefährdung unserer Gesundheit zu
    • Verhinderung der weiteren Zerstörung unserer Umwelt und Lebensqualität
    • wir wehren uns gegen die Vernichtung unseres wichtigen Naherholungsgebietes
    • Recht auf (Wert-)Erhalt unseres Eigentums
    • wir verhindern weitere infrastrukturelle Belastungen in unserem Stadtteil
    Wir informieren Sie in Kürze über alle unsere Aktionen und wichtigen Veröffentlichungen zum Thema auf unserer Homepage Moorenbrunn unter Strom – keine P53 und unserem Facebook-Account unter gleichem Namen. Beides ist in Erstellung.
    Sollten Sie ein persönliches Anliegen haben, oder der BI beitreten wollen, schreiben Sie uns an!
    Moorenbrunnunterstrom@web.de
    Wir kümmern uns gerne in unseren wöchentlichen Treffen in der Leitungsgruppe und werden Ihnen zuverlässig antworten. Zusätzlich zum Bürgerverein Nürnberg-Südost e.V. wollen wir eine weitere, „laute“ Stimme für die Moorenbrunner Belange sein.
    KOMMEN SIE ZU UNSERER DEMO AM SAMSTAG, DEN 16.12.23 , BEGINN: 10 UHR, IN MOORENBRUNN, AM BRUNNEN GEGENÜBER REWE.
    Ihre BI Moorenbrunn unter Strom – keine P53

    Sowohl der BUND, als auch der Bund Naturschutz in Bayern e. V. sind Partner des Aktionsbündnisses Trassengegner. Deshalb informieren wir gerne über eine interessante und sehr positive Aktion, die für den 12. November 2023 landkreisweit im Nürnberger Land geplant ist.

    Infos bitte weitergeben und mitmachen.

    Aktionstag Energiewende daheim am 12.11.2023

    Erneuerbare Energien für private Haushalte sollen unsere Strombedarfe decken, Wärme daheim liefern und unsere Mobilität unterstützen. Der Wille dazu ist vielfältig vorhanden, aber für Interessierte gibt es immer noch viele Herausforderungen. Es gibt viele technische Details zu beachten und viele bürokratische Hürden zu überwinden. Die Kreisgruppe des BUND Naturschutz im Nürnberger Land plant daher einen besonderen Aktionstag am Sonntag, den 12. November: einen Tag der offenen Türen, mit dem Motto „Energiewende daheim“. Bürger und Bürgerinnen mit eigenen Erfahrungen zu Erneuerbaren Energien und Energiesparen im eigenen Haus, geben diese im Gespräch an interessierte Besucher weiter.

    Die Aktion findet im gesamten Landkreis Nürnberger Land statt.

    Gastgeber aus dem BN stellen Erfahrungen zu „ihrem“ Anlagen-Park ihrer Energiewende daheim interessierten Gästen vor, und das im eigenen Haus. Angeboten werden sollen Erfahrungen mit Anlagen zur Stromerzeugung über Fotovoltaik am Dach oder am Balkon, zur Wärmeerzeugung mit Solarthermie oder über Wärmepumpen, zu einem Anschluss an ein kommunales Nahwärmenetz.

    Die Gastgeber des BUND Naturschutz bieten ihre Informationen über ein vereinfachtes Datenblatt mit Adressen und Kontaktdaten an. Mit Zustimmung der Gastgeber werden diese vereinfachten Datenblätter dann auf unserer Homepage zur Bewerbung der Aktion veröffentlicht. Die Veröffentlichung wird geordnet nach Kommunen und Ortsteilen erfolgen. Dies soll den Gästen helfen, ihre Gesprächspartner in ihrer Nähe mit den gesuchten Informationen zu Erneuerbaren Energien in der Energiewende daheim zu finden. Zusätzlich bietet der BN Vorlagen für Datenblätter im Detail an – diese sollen den Gastgebern für ihre Gesprächsvorbereitung helfen – was könnte gefragt und besprochen werden.

    Wir bitten unsere BN-Mitglieder, ihre Türen zu öffnen für solch einen Informations- und Gesprächs-Aktions-Tag und sich als Gastgeber anzubieten!

    Mitte Oktober werden wir zu einer Online Informations-Veranstaltung für Gastgeber einladen.

    Naturgemäß kann der BUND Naturschutz keine technische und wirtschaftliche Fachinformation liefern. Aber - unabhängige Informationen, direkte Gespräche und persönliche Erfahrungsberichte können einen besseren Überblick über die verschiedenen Themen wie Fotovoltaik, Solarthermie, Wärmpumpe, Nahwärme und Wärmedämmung vermitteln. Das kann eine gute Grundlage für Neueinsteiger und Unentschlossene in der Energiewende liefern, um dann bei Fachbetrieben zu technischen und wirtschaftlichen Details gezielter nachzufragen.

    Zusätzlich bitten wir seitens des BN-Kreisvorstandes darum, diesen Aktions-Tag vor Ort in den Kommunen und Wohngebieten auch im direkten Gespräch mit Nachbarn und Bekannten zu bewerben

    Informationen im Detail sind zu finden auf unserer Homepage.

    Viele Grüße

    Herbert Barthel


    Pressemitteilung

    Netzbetreiber laden zu „S c h e i n d i a l o g e n“ ein

    TransnetBW lädt wieder einmal die vom Südlink betroffenen Grundstückseigentümer, Pächter und Bewirtschafter zu einer Informationsveranstaltung ein, um den „finalen Stand“ vorzustellen. Die Rede ist von einem „Eigentümerdialog“. Die Erfahrung der letzten Jahre hat allerdings gezeigt, dass ein „Dialog“ mit TransnetBW nicht möglich ist.

    Die Betroffenen werden bei diesen Veranstaltungen mit den Wunschvorstellungen von TransnetBW konfrontiert, die als „Fakten“ dargestellt werden. Dabei wird beworben, den mit dem Bauernverband ausgehandelten Entschädigungen zuzustimmen. Ansonsten droht im extremen Fall Enteignung.

    Bisher liegt für das Vorhaben 4 des Südlink (Wilster – Bergrheinfeld/West) noch kein Planfeststellungsbeschluss vor, ausser für die Elbquerung (Abschnitt A2). Für die weiteren Abschnitte laufen lediglich Voruntersuchungen. TransnetBW drängt die Betroffenen zu Entscheidungen, die noch nicht notwendig sind, da noch keine weiteren Planfeststellungsbeschlüsse vorliegen. TransnetBW betreibt hier „Bauernfängerei“, um vollendete Tatsachen zu schaffen.

    Ähnlich agiert Tennet im Falle der Fulda-Main-Leitung (P43). Auch hier wird zu Informationsveranstaltungen eingeladen um über den aktuellen Planungsstand zu informieren. Es wird Bürgerund Mitspracherecht propagiert. Aber letztlich geht es nur darum, die P43 im Schnelldurchgang in die Planfeststellung zu bekommen. Die Erfahrung zeigt, dass die Belange der Menschen keine Rolle spielen. Die Bürgerinitiativen werden separat zu einem „BI-Gespräch“ geladen, die politischen und kommunalen Vertreter werden gesondert informiert und schließlich in Infoveranstaltungen der Rest der Bevölkerung. Warum bei den Erörterungsterminen zwischen Bürger*innen und Politik getrennt wird, bleibt offen. Es wäre gut zu wissen, wie sich politische und kommunale Vertreter*innen für die Belange der Menschen vor Ort einsetzen. Und vielleicht ergeben sich ja Wege für ein gemeinsames Engagement von Politik und Bürger*innen gegen überzogenen Netzausbau und für eine gemeinsame, dezentrale, echte Energiewende.

    Mit freundlichen Grüßen

    BI Bergrheinfeld e.V. BI A7 Stromtrasse NEIN e.V.

    Gez. Die Vorstandschaft Gez. Die Vorstandschaft

    Mitunterzeichner

    Landtagswahl 2023 in Bayern – Wie stehen die Parteien zur Energiewende und zum Stromtrassenbau?

    Wahlprogramme versprechen einiges. Oft bleiben sie bei wichtigen Themen vage. Das Aktionsbündnis Trassengegner hat alle antretenden Parteien mit Wahlprüfsteinen konfrontiert, um gezielt deren Planungen für die kommende Periode zum Thema Stromnetzausbau und Energiewende zu erfragen. Nachstehend eine Kurzfassung der wichtigsten Aussagen der Parteien aus deren Sicht. Die vollständigen Fragen und Antworten sind als Anlagen beigefügt.

    Christlich-Soziale Union in Bayern e. V. – CSU

    Die CSU möchte Verteilnetze stärken, aber auch den Ausbau des Übertragungsnetzes beschleunigen. Es gibt keine Aussage zum europäischen Supergrid. Übernimmt Deutschland Tennet, soll sich Bayern beteiligen.

    Gebraucht werden wirksame Preisbremsen für Bürgerinnen und Bürger, Mittelstand und Industrie durch Absenkung der Steuer auf ein Mindestmaß. Verschiedene Strompreiszonen müssen verhindert werden.

    Es braucht eine Grundlast für die Netzstabilität gerade auch in der windstillen Nacht. Das liefert die Kernenergie notfalls in bayerischer Zuständigkeit.

    Zum Ausbau von Speichersystemen und dezentralen, intelligenten Verteilnetzen gilt es, die Forschung zu fördern.

    Keine konkreten Angaben zu Abstandsregelungen und Flächenverbrauch. Dafür Hinweis auf Bayern als Vorreiter beim Ausbau Erneuerbarer Energien sowie beim Umwelt- und Artenschutz.

    Exkurs zu Rechtssicherheit. Die CSU setzt sich für eine Reform des Verbandsklagerechts ein, um missbräuchliche Anwendung zu Verhindern. Es gibt keine Aussage zur Frage nach Einschränkung der Beteiligung- und Mitspracherechte.

    CSU_Bayern_Wahlprüfsteine_20230929.de.pdf

    Landesvereinigung FREIE WÄHLER Bayern e. V. – FW

    Die Freien Wähler sehen den Netzentwicklungsplan kritisch und wollen einen schnellen, dezentralen Ausbau der Erneuerbaren und des Verteilnetzes.

    Der Markt werde den Preis regeln, mehr Erneuerbare senken den Strompreis.

    Ein europäisches Supergrid wird als Baustein zur Netzstabilität betrachtet.

    Abstandsregelungen müssen konsequent eingehalten werden.

    Keine konkrete Antwort auf Fragen zum Wald-und Ackerflächenverbrauch und zu den Beschleunigungsgesetzen.

    FW_Bayern_Wahlprüfsteine_20230913.pdf

    BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bayern – Die Grünen

    Die Grünen begrüßen die Ausrichtung der Netzplanungen auf das Jahr 2045.

    Der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren, bei Teilhabe von Bürger*innen und Kommunen, ist das wirksamste Mittel für günstigen Strom.

    Die Grünen stehen zu einem europäischen Verbundnetz, in dem langfristig tatsächlich nur sauberer und atomfreien Strom verteilt wird.

    Eine Renaissance der Atomkraft wird es aus guten Gründen nicht geben.

    Es gibt erstmals ein Regionalszenario Bayern für den Ausbau der Verteilnetze. Dazu braucht es kürzere Genehmigungsverfahren und neue Verfahren für die Netzintegration von EE-Anlagen.

    Um den Gesundheitsschutz beim Ausbau der Leitungen zu gewährleisten, setzen die Grünen auf hohe Standards bei den immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen.

    Beim Bau dieser Infrastruktur sollen besonders naturnahe Wälder und für den Ackerbau besonders fruchtbare Böden weitestgehend geschützt werden.

    Die Verfahren werden insgesamt straffer und digitaler. Es darf keinen Missbrauch geben, demokratisch gefällte Entscheidungen zu verschleppen. Bürgerbeteiligung wird weiter der zentrale Bestandteil für die Akzeptanz bleiben.

    Grüne_ Bayern_Wahlprüfsteine_20231006.pdf

    BayernSPD – Landesverband – SPD

    Die SPD unterstützt das Netzentwicklungsplan-Verfahren und den Ausbau des darin vorgesehenen Übertragungsnetzes, da Bayern Stromimportland ist.

    Ein Turbo für bezahlbare und saubere Energie soll gezündet werden. Der Netzausbau wird gebraucht, weil der saubere Strom vom Norden in den Süden muss. Zudem braucht es große Energiespeichern und Mega-Batterien.

    Das Europäische Verbundnetz ist ein wichtiger Baustein.

    Das Potential bei PV, Wind und Geothermie soll massiv genutzt werden. Fortfall 10H-Regelung und schnellere Genehmigungsverfahren werden gefordert. Die Abschaltung der Atomkraftwerke war ein richtiger Schritt.

    Für das Gelingen der Energiewende sind die großen Gleichstromleitungen ebenso wie die Verteilnetze inklusive der Einspeisepunkte für Erneuerbare Energien notwendig. Die SPD setzt sich für schnellere Verfahren und vorzeitigen Baubeginn ein.

    Faktenbasierende ehrliche Aufklärung ist notwendig, um die Bevölkerung mitzunehmen. Grenzwerte müssen eingehalten werden.

    Flächen sind ein höchst schützenswertes Gut, aber auch Versorgungssicherheit ist wichtig. Es gilt abzuwägen.

    Die Beschleunigung ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Mit dem Beschleunigungsgesetz wurde der der Rechtsschutz nicht beeinträchtigt. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist gewährleistet.

    SPD_Bayern_Wahlprüfsteine_20230929.pdf

    FDP-Landesverband Bayern e.V. – FDP

    Laut FDP sei der Netzentwicklungsplan Grundlage für Energiesicherheit und wird unterstützt.

    Der Strompreis müsse reformiert werden und werde dann billiger.

    Aussage zum Stromhandel: Wegen des europäischen Supergrids sei bei uns das Licht noch nicht ausgegangen.

    Langfristig müsse Kernenergie im Energiemix enthalten sein.

    Zwischen Verteil- und Übertragungsnetz wird nicht differenziert. Ausbaubeschleunigung durch mehr Personal in Behörden und vorzeitigen Baubeginn wird befürwortet.

    Gesundheitsrisiken sind laut FDP nicht bekannt.

    Antwort auf Fragen zum Wald-und Ackerflächenverbrauch: „So viel wie nötig, wie wenig wie möglich“.

    Beteiligung der Bevölkerung bei der Planung neuer Stromtrassen ist nach Ansicht der FDP gewährleistet. Verkürzte Klage-Instanzen seien notwendig, um den Bau zu beschleunigen.

    FDP_ Bayern_Wahlprüfsteine_20230914.pdf

    Ökologisch-Demokratische Partei Landesverband Bayern – ÖDP

    Die ÖDP bezweifelt die Notwendigkeit, das Übertragungsnetz massiv auszubauen. Die ÖDP vermutet versteckte Manipulationen beim Netzentwicklungsplan 2037/2045. Wo erforderlich, sollen neue Leitungen als Erdkabel verlegt werden.

    Dezentrale Versorgungsstrukturen seien resilienter als zentrale. Dezentrale Versorgungsstrukturen führe zu lokaler Wertschöpfung und höherer Akzeptanz.

    Um Engpässe in den Verteilnetzen zu beheben, schlägt die ÖDP den Einsatz von Batteriespeichern vor.

    Die ÖDP fordert die Erstellung von Quartier-Energiekonzepten durch Kommunen.

    Die ÖDP weiß, was (Energie)armut ist und fordert deshalb eine konsequente ökologisch-soziale Steuerreform. 301,2 Mrd. Euro für den Netzausbau werden besser in Speicher und den Ausbau des Verteilnetzes investiert.

    Gefordert wird der Zugang zu günstiger erneuerbarer Energie für alle Einkommensschichten, sowie der Zugang zu Mieter- und Quartierstrom, etc.

    Die ÖDP fordert ein konsequentes Einhalten des Vorsorgeprinzips bei erkennbaren gesundheitlichen Risiken durch den Netzausbau.

    Die lebenswichtigen Funktionen des Waldes sind zu erhalten, Der Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien soll im Einklang mit Anwohnenden-, Arten-, Natur- und Landschaftsschutz erfolgen.

    Bei Eingriffen in privates Eigentum ist den Eigentümern eine Beteiligung an der Stromproduktion zu günstigen Konditionen zum Ausgleich anzubieten.

    Zentrales Instrument, mit dem die Energieversorgung bürgernah und dezentral gestalten werden kann, sind laut ÖDP Energiegemeinschaften im Sinne der EU-Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen vom 11. Dezember 2018 für Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften und die EU-Richtlinie zum Elektrizitätsbinnenmarkt vom 14. Juni 2019 für Bürgerenergiegemeinschaften.

    Großprojekten wie einem europäischen Supergrid oder gar transnationalen Stromleitungen von Nordafrika nach Europa steht die ÖDP sehr skeptisch gegenüber.

    Die ÖDP wendet sich klar gegen das Greenwashing von Erdgas und Atomkraft.

    Die ÖDP engagiert sich seit Jahren gegen den Bau der Juraleitung. Wenn die ÖDP in den Landtag kommt, wird sie eine Überprüfung der Planungen der Nord-Süd-Gleichstromtrassen und einen Vergleich mit alternativen Optionen beantragen.

    ÖDP_Bayern_Wahlprüfsteine_20230911.pdf

    DIE LINKE: Landesverband Bayern – LINKE

    Die Übertragungsnetzbetreiber sollen nach Ansicht der LINKEN in den demokratischen Entscheidungsprozess eingebunden werden, um die Interessen der Bürger und der Umwelt zu berücksichtigen.

    Strompreiserhöhungen für Privathaushalte und kleine Unternehmen sollten begrenzt und die dezentrale Erzeugung von Erneuerbaren gefördert werden, um die Abhängigkeit von Konzernen zu verringern.

    Das europäische Supergrid sei eine vielversprechende Möglichkeit, die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

    In Bezug auf die EU-Taxonomie sollen umweltfreundliche Investitionen gefördert werden. Eine weitere Förderung der Atomkraft wird abgelehnt.

    Einsatz für dezentrale Energieerzeugung ohne zentrale Netze. Verstärkte Investitionen in Verteilnetze.

    Der Schutz vor Gesundheitsgefahren hat höchste Priorität.

    Der Flächenverbrauch sollte auf ein Minimum reduziert werden. Jeder Eingriff in die Natur muss kompensiert werden.

    Die Beteiligung bei den Netzausbauplanungen ist für DIE LINKE von großer Bedeutung. Jede Einschränkung dieser Rechte wird abgelehnt.

    Linke_Bayern_Wahlprüfsteine_20230920.pdf

    Alternative für Deutschland Bayern – AfD

    Die AfD lehnt „Klimaneutralität“ sowie „Energiewende ab. Da die AfD den Übertragungsnetzausbau als "Energiewende-Maßnahme" versteht, lehnt sie massiven Netzausbau ab.

    Es wird trotz der Ablehnung ein Abbau von Bürokratie und Digitalisierung der Verwaltung gefordert, um den Netzausbau zu beschleunigen.

    Die AfD fordert eine transparente Veröffentlichung der Kosten der Energiewende. Steuern auf Strom seien drastisch zu senken.

    Gefordert werden Studien zu den potenziellen Gesundheitsschäden.

    Es soll Volksentscheidungen auf allen Ebenen bei wichtigen gesellschaftspolitischen Vorhaben geben. Einschränkung des Mitspracherechtes werden abgelehnt.

    Die AfD fordert das Ende der Energiewende und möchte Deutschland wieder zum Strom-Nettoexporteur machen. Befürwortet wird der Wiedereinstieg in die Kernkraft.

    AfD_Bayern_Wahlprüfsteine_20230904.pdf

    Umspannwerk im Vogelschutzgebiet? - CSU-Vertreter in der Sankt-Florians-Sackgasse

    Offener Brief an MdL Norbert Dünkel zum Thema Umspannwerk in Ludersheim bzw. Winkelhaid und Juraleitung


    25.09.2023

    Sehr geehrter Herr Dünkel,

    am 18.09. fand in den Räumlichkeiten der Lebenshilfe in Schönberg ein Treffen mit Ihnen, Bürgermeistern und Tennet statt. Hierbei wurde von Ihnen zum wiederholten Male ein Umspannwerk in den Staatsforsten an der Autobahn in der Nähe von Winkelhaid bzw. Ludersheim vorgeschlagen. Zum wiederholten Male wurde dies von Tennet abgelehnt.

    In der aktuellen September-Ausgabe von Akzente sprechen Sie sich im Artikel "Bevorzugter TenneT-Standort nicht geeignet" erneut für die Variante Staatsforsten aus. Ich gehe davon aus, dass der Redaktionsschluss für die Ausgabe vor dem Treffen mit Tennet am 18.09. stattfand. Die Bürger lesen damit einen mehrfach veralteten Stand.

    Nun würde es die Betroffenen interessieren, wie Sie sich positionieren, wenn Ihre Vorschläge keine Umsetzung finden?

    Dabei stellen sich zwei Szenarien dar:

    A. Sie nehmen den bevorzugten Umspannwerksstandort Ludersheim in Kauf und akzeptieren den Bau der neuen Juraleitung.

    B. Sie nehmen den bevorzugten Umspannwerksstandort Ludersheim nicht in Kauf und setzen sich für die Verhinderung des Baus der Juraleitung ein.

    Wie wir wissen, wird das neue Umspannwerk nur erforderlich, wenn die Juraleitung neu gebaut wird. Beides separat zu betrachten ist nicht möglich.

    Alt-Bürgermeister Odörfer stellt absolut korrekt in der aktuellen Akzente Ausgabe fest: "Wenn solche Bauprojekte mit einer derartigen Tragweite nicht für den Bürger und mit dem Bürger (umwelt-)verträglich möglich sind, so muss eine generelle Machbarkeit in Frage gestellt werden".

    Bitte teilen Sie mir und der Öffentlichkeit mit, ob Sie Szenario A oder B verfolgen. Bitte in den nächsten Tagen, damit die Wählerinnen und Wähler dies in ihre Wahlentscheidung einfließen lassen können.

    Mit freundlichen Grüßen

    Hubert Galozy

    Auf die Pläne der vier Übertragungsnetzbetreiber braucht es andere Antworten als den Versuch, problematische und fragwürdige Großprojekte ausgerechnet in vom Klimawandel bedrohte Wälder wie den Reichswald zu verschieben.

    Bemerkenswert daran ist, dass Tennet-Referentin für Bürgerbeteiligung Helen Bernardi in einem Schreiben an Altdorfs Bürgermeister Martin Tabor versicherte, dass Standort-Varianten für das Umspannwerk nicht länger verfolgt werden. Wörtlich heißt es in der Mail vom 23. Juni 2023: “Alle anderen Varianten wurden im Rahmen der Prüfung abgeschichtet und werden nicht mehr betrachtet.” Das ist offensichtlich nicht der Fall - die Varianten wurden auf Bitte der CSU-Vertreter Norbert Dünkel (MdL) und Ralph Edelhäußer (MdB) einer weiteren “Prüfung” unterzogen. Allerdings ganz offensichtlich nicht als ernsthafte Option, sondern nur im Show-Format. Es wird Zeit, dass der Öffentlichkeit klar gesagt wird: Umspannwerk und mindestens zwei neue Trassen, Juraleitung und P482, gibt es nur in der unverträglichen Variante. Direkt neben der Wohnbebauung und in der XXL-Version. Verträglich kann es nur ohne Neubauten werden.

    Das Konzept des überdimensionierten Übertragungsnetzausbaus und der Umbau zu einem europäischen Supergrid ist in Zeiten der Energiewende und politischer Instabilität veraltet. Dem muss jetzt die Politik Rechnung tragen und klug reagieren. Die Kosten für die von den Großkonzernen geplanten Mega-Stromtrassen würden dazu führen, dass die Strompreise explodieren und die Industrie abwandert. Die Energiearmut in der Bevölkerung wächst. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um umzudenken und die Energiewende anzupacken: Ausbau der Erneuerbaren Energien vor Ort, Verteilnetzausbau, Reservekraftwerke, Speicher. Das bringt regionale Wertschöpfung.

    Keine Sommerpause an der Juraleitung
    Trassengegner-Bürgerinitiativen im Gespräch mit SPD-Landtagskandidatin Andrea Lipka und
    SPD- Bezirkstags Kandidatin Iris Lederer

    Auch in der Ferienzeit kommen die von den Planungen eines zweiten Umspannwerkes und der neuen Stromtrasse “Juraleitung” Betroffenen nicht zur Ruhe: Mit einer Reihe persönlicher Anschreiben versuchen die Firma Tennet und beauftragte Subunternehmer, Eigentümer davon zu überzeugen, Eingriffe auf ihren Grundstücken zuzulassen. Eine Ermutigung, den Kampf gegen die Pläne des Übertragungsnetzbetreibers fortzusetzen, erhielten Ludersheimer Landwirte und Vertreter der Bürgerinitiativen aus dem Aktionsbündnis Trassengegner von SPD-Landtagskandidatin und Kreisrätin Andrea Lipka (Foto links) bei einem ausführlichen Gespräch am 7. August 2023 im Altdorfer Bürgertreff, an dem auch SPD-Bezirkstagskandidatin Iris Lederer teilnahm.


    Frühzeitige Rodungen drohen

    Grundstücksbesitzer an Juraleitung haben Ende Juli und Anfang August Aufforderungen der Firma Tennet erhalten, über Rodungen von Waldstücken zu verhandeln. Gleichzeitig möchte das Unternehmen die “Eingriffe in den Baumbestand an anderer Stelle durch die Neuentwicklung von Wald” ausgleichen - ebenfalls auf den Flächen der Angeschriebenen.

    Ingrid Schmidt, Landwirtin aus Ludersheim, schildert Andrea Lipka und Iris Lederer den starken Druck, dem die Eigentümer permanent ausgesetzt seien. Ständig müsse man sich rechtfertigen, warum man keine Eingriffe auf seinem Grund und Boden dulden möchte. Über die Vorgehensweise der Firma Tennet zeigt sie sich verwundert. “Jetzt schon über Flächen zur Abholzung und Aufforstung verhandeln wollen, obwohl es noch keinen endgültigen Trassenverlauf und Standort gibt, ist frech. Damit sollen vollendete Tatsachen geschaffen werden, obwohl die offiziellen Planungsverfahren noch gar nicht abgeschlossen sind”, stellt Schmidt fest. Sie sei zunehmend wütend über die Art, wie dabei mit den Landwirten umgesprungen werde: “Tennet lädt uns zu Eigentümer-Gesprächen, um angeblich Neuigkeiten mitzuteilen, die man dann aber nicht bekommt. Drohungen, enteignet zu werden und Zwangsgeld stehen bei solchen Gesprächen immer im Raum, sobald man sich gegen eine Zustimmung zu den Maßnahmen entscheidet”, beschreibt Ingrid Schmidt die Situation. Mit Versprechungen zu finanziellen Vergütungen könne man das Problem nicht lösen. “Wofür brauchen wir eine Entschädigung, wenn wir keine Fläche mehr haben? Dann können wir unsere Äcker vergessen und den Betrieb aufgeben!”

    Politische Unterstützung für Trassengegner

    Andrea Lipka pflichtet Ingrid Schmidt bei: “Für mich klingt das wie Aktionismus, sie wollen einfach schnell was machen, was immer möglich ist”. Das berge die Gefahr, dass indirekt schon über Trassenverläufe entschieden werde. Der Wert der regionalen Landwirtschaft könne gar nicht hoch genug eingestuft werden, betont Lipka. “Wir brauchen mehr Bewusstsein, wo kommt unser Essen her, wie schmeckt’s, wie wächst es?” Iris Lederer ergänzt: “Spätestens seit Corona ist klar, dass eine Erzeugung vor Ort notwendig ist. Dezentralität ist von großem Wert.” Den “konstruktiven Ansatz” der Bürgerinitiativen findet Andrea Lipka lobenswert. Es sei enorm wichtig, die Probleme eines überdimensionierten Übertragungsnetzausbaus zu benennen und darüber zu informieren und gleichzeitig Alternativen aufzuzeigen, unterstützen Lipka und Lederer die Aktiven: “Hört nicht auf zu kämpfen! Energiewende kann nur gelingen, wenn sie dezentral ist, am besten mit Bürgerbeteiligung”.

    Ursachen hoher Stromkosten eindämmen

    Besondere Sorgen bereiten Andrea Lipka die ständig steigenden Stromkosten, durch die die Energiearmut zunimmt. “Vor allem die Netzentgelte spielen hier eine große Rolle. Der Mittelstand hat furchtbar Angst, nach unten zu fallen, den zerbröselt es, und dabei ist er der Leistungsträger der Gesellschaft.” Andrea Lipka und Iris Lederer zeigen sich überzeugt: “Neue Übertragungsnetze werden den Klimawandel nicht verhindern!” Es brauche Lösungen wie den verstärkten Ausbau der kleineren Verteilnetze, die für die Nutzung Erneuerbarer Energien maßgeblich seien. Damit die Probleme erkennbar werden, vor denen die Betroffenen aufgrund der Netzausbauprojekte wie dem zweiten Umspannwerk und mindestens zwei neuen Leitungen nach Ludersheim stehen, müsse man zuhören und sich “einfach auch mal ein Bild machen, was hier los ist”, hebt Iris Lederer hervor. Beide Kandidatinnen vermissen eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema Netzausbau in der Öffentlichkeit und in der Presse. Andrea Lipka stellt zusammenfassend fest: “Die Frage ist, wie kriegen wir das publik, dass es hier nicht um Windstrom geht, der von Norden nach Süden muss?”

    dh/21.08.23



    Übertragungsnetzbetreiber am SuedOstLink: “Wir üben noch auf der Modellbaustelle”

    Ein Beitrag von Dörte Hamann, Pressesprecherin Aktionsbündnis Trassengegner.

    Südlink und Südostlink haben sich von Beginn der Planungen an konstant zu Milliardengräbern entwickelt und sind erkennbar Hochrisikoprojekte. Noch immer reagieren die Verantwortlichen in der Politik nicht. Die Leitungen zeichnen sich vor allem durch diese Eigenschaften aus: Zu spät, zu teuer, zu umweltschädlich, nicht geeignet für ein Energiewende-System - aber all das wird ignoriert.

    Fatal ist: Die Stromkosten steigen vor allem aufgrund der jetzt schon explodierenden Netzentgelte. Der überdimensionierte Netzausbau wird in Deutschland die Energiearmut verstärken, Strom wird zum Luxusgut - die Konzernpläne sind asozial und volkswirtschaftlich nicht tragbar.

    Gebaut ist bislang so gut wie nichts. Allein für den Südlink muss man rund 20.000 Grundstücke durchbaggern, für die erst noch Verträge mit Eigentümern geschlossen werden müssen, teilweise sind nicht einmal die Eigentumsverhältnisse geklärt.

    Nur dort, wo die Eigentumsverhältnisse an den Leitungsverläufen eindeutig sind, fangen die Übertragungsnetzbetreiber mit kleinem Stückwerk an, die Gelder der Stromkunden im Erdboden zu versenken. Am Südostlink will der Übertragungsnetzbetreiber Tennet vorzeitig vor Ende der Planungsverfahren mit Baumfällarbeiten und Horizontalspülbohrungen beginnen. Sollte sich erweisen, dass dort aus irgendeinem Grund doch nicht gebaut werden kann, muss der Übertragungsnetzbetreiber die Maßnahmen rückgängig machen. Was bei gefällten Bäumen interessant werden dürfte.

    Auch was die Technik betrifft, ist der Pilotcharakter der Leitungen erkennbar. Wenn man die Aussage von Stefan Kapferer, CEO 50Hertz, auf LinkedIn liest, wird einem himmelangst. Kapferer übt mit seiner Trassenbau-Crew derzeit noch, wie man so eine Leitung baut.

    Vor den 2030ern wird das nichts mit der Inbetriebnahme der Erdkabel, wie selbst der ehemalige Chef der Bundesnetzagentur zugeben musste. Aber zu diesem Zeitpunkt muss die Energiewende längst weit fortgeschritten sein, wenn Klimaschutz gelingen soll. Und der funktioniert nur mit einem dezentralen Ausbau von Erneuerbaren Energien, Verteilnetzen, Speichern und Reservekraftwerken.

    Stefan Kapferer, CEO 50Hertz auf der Business-Netzwerk-Plattform LinkedIn:

    💬 ▶️ "Trainieren für eine zügige #Energiewende Heute war ich zusammen mit unserem CTO Frank Golletz auf unserer Muffengrubenbaustelle bei Bad Lauchstädt zu Besuch. Auch wenn der Leitungsbau für den #SuedOstLink erst noch beginnt – hier wird er schon im Kleinen gelebt. In wenigen Jahren soll über die rund 540 Kilometer lange Gleichstromtrasse von 50Hertz Transmission GmbH und TenneT TSO GmbH Strom aus Nord- und Ostdeutschland in den Süden fließen. Ein wichtiger Beitrag, um #GemeinsamSchnellerKlimaneutral zu werden. Damit sind jedoch einige technische Herausforderungen verbunden. Der größtenteils unterirdisch verlaufende SuedOstLink besteht aus zahlreichen einzelnen Kabelabschnitten, die perfekt miteinander verbunden werden müssen. Nur so kann der Strom sicher und zuverlässig übertragen werden. Damit der Bau optimal und zeiteffizient gelingt und Abläufe bereits vorab erprobt und optimiert werden können, spielen die Kolleginnen und Kollegen in der Modellbaustelle bereits jetzt das Verlegen der Kabel und das Setzen der Muffen durch. Ein Wahnsinnsjob, der große Präzision und Können erfordert, den unsere Experten von 50Hertz Transmission GmbH und die Kollegen von NKT dort machen!

    Stefan Kapferer auf LinkedIn: #energiewende #suedostlink #gemeinsamschnellerklimaneutral
    Trainieren für eine zügige #Energiewende   Heute war ich zusammen mit unserem CTO Frank Golletz auf unserer Muffengrubenbaustelle bei Bad Lauchstädt zu…
    www.linkedin.com

    Bergrheinfeld, den 22.06.2023

    Pressemitteilung

    Klage der Bürgerinitiative Bergrheinfeld gegen den Konverter von SuedLink durch Einreichung der

    Klagebegründung gefestigt

    In der ersten Klage der BI Bergrheinfeld e.V. als Umwelt-Klageverband gegen die 1. Teilgenehmigung für eine Konverterstation Bergrheinfeld-West für die Südlink-Stromtrasse hat nun die Kanzlei Baumann Rechtsanwälte PartGmbB (Würzburg-Leipzig-Hannover) fristgerecht eine 77seitige Klagebegründung beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht.

    Die von der Klägerin beauftragte Kanzlei hatte am 03.04.2023 für die Bürgerinitiative Bergrheinfeld e.V. vor dem Bundesverwaltungsgericht Klage gegen dieses 500 Millionen € teure Projekt der Firma Tennet TSO GmbH eingelegt.

    Die Regierung von Unterfranken hatte der Fa. Tennet in einer ersten Teilgenehmigung bauvorbereitende Maßnahmen für den Konverter, einer Nebenanlage der Erdkabeltrasse SuedLink zur Reduzierung der Spannung von geplanten 525 auf 320 Kilovolt erlaubt

    Mit dieser Teilgenehmigung ist eine Standortgenehmigung verbunden, die die Geeignetheit des Standortes unter

    naturschutzrechtlichen, wasserschutzrechtlichen und denkmalschutzrechtlichen Gesichtspunkten feststellt. Bereits im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung wurden gegen das Vorhaben des Konverters und das bisherige Genehmigungsverfahren von Seiten verschiedener Bürgerinitiativen und des Bund Naturschutz Bayern e.V. erhebliche Bedenken vorgebracht. Die Regierung von Unterfranken ließ diese Kritikpunkte in ihrer ersten Teilgenehmigung weitgehend unberücksichtigt. Es bleiben viele Fragen offen.

    Eine Umweltverträglichkeitsprüfung fand nicht statt, der Landschafts- und Artenschutz ist nicht gewährleistet.

    Trotz fehlender Unterlagen zu der zu genehmigenden Anlage hat die Regierung von Unterfranken die erste Teilgenehmigung erteilt. In dem Genehmigungsbescheid wurde festgestellt, dass nach derzeitiger Einschätzung das Gesamtprojekt genehmigungsfähig sei, obwohl die Firma Tennet als Vorhabenträgerin keinerlei verbindliche technische Unterlagen über den Konverter selbst und seine konstruktiven Eckdaten eingereicht hat. Auch Unterlagen zum Nachweis der möglichen Entwässerung, nach Auffassung der Bürgerinitiative ein Problem am Standort, wurden nicht vorgelegt. Die Genehmigungsbehörde hat dennoch pauschal ein vorläufiges positives Gesamturteil abgegeben, das nach Auffassung der klagenden Bürgerinitiative einer rechtlichen Überprüfung nicht standhält.

    Dementsprechend wurde die Aufhebung der Teilgenehmigung beantragt. Die Vorhabenträgerin hat sich bisher noch nicht geäußert. Die Firma Tennet macht von der ersten Teilgenehmigung wegen der nicht geklärten rechtlichen Situation zum Naturschutz und Problemen bei der Entwässerung nur zu einem geringen Teil Gebrauch. Würde sie über Untersuchungen zu Bodendenkmälern hinaus mit dem Projekt voranschreiten, könnte die BI Bergrheinfeld beim Bundesverwaltungsgericht im Eilverfahren einen Baustopp beantragen.

    Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

    Die PM hier auch zum Download:


    Pressemitteilung : 20.06.2023

    Bürgerinitiative Bergrheinfeld e.V. nun anerkannter Umwelt-Klageverband für Bayern, Hessen und Thüringen

    Mit Schreiben vom 08. Juni 2023 hat das Umweltbundesamt in Dessau nun dem Antrag der Bürgerinitiative Bergrheinfeld e.V. vom 30.03.2023 stattgegeben und die Anerkennung als Vereinigung zur Einlegung von Rechtsbehelfen nach dem Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz gem. § 3 UmwRG erteilt. Damit erhält die Bürgerinitiative Bergrheinfeld e.V. die Mitwirkungs- und Klagerechte eines anerkannten UmweltKlageverbands, vergleichbar mit dem Bund Naturschutz in Bayern oder der Deutschen Umwelthilfe.

    Die Bürgerinitiative Bergrheinfeld e.V. setzt sich für eine weitestgehend dezentrale Energiewende mit fairer Teilhabe der Bürgerschaft in der Region sowie für bezahlbare Energie ein. Wesentliches Ziel ist hierbei eine dezentrale Energieplanung im Einvernehmen mit Landschafts- und Umweltschutz als tragfähiger Alternative zum geplanten völlig überdimensionierten Stromübertragungsnetzausbaus.

    Die Bürgerinitiative kann damit sämtliche Rechtsfehler in Bescheiden und bei sonstigem Behördenhandeln vor Gericht bringen, soweit gegen einschlägige Umweltbestimmungen bei Infrastrukturvorhaben und anderen umweltbelastenden Projekten verstoßen wird, ganz gleich ob der Staat oder ein sonstiger Hoheitsträger wie die Kommunen handeln. Anders als bisher muss die Bürgerinitiative nicht mehr in eigenen Rechten betroffen oder beeinträchtigt sein. Der Rechtsfehler muss sich nur auf das Anerkennungsgebiet ungünstig auswirken. Mit der Anerkennung durch das Umweltbundesamt ist die BI Bergrheinfeld e.V nun ein anerkannter klageberechtigter Umweltverband nicht nur in Bayern sondern auch in Thüringen und Hessen.

    Eingaben an die Bundesnetzagentur, Stellungnahmen bei Antragskonferenzen, Demos und Kundgebungen vor Ort wurden bisher nicht ernst genommen. Die logische Konsequenz für die Bürgerinitiativen ist daher aufgrund ihrer neuen Funktion und Rechtsposition der Klageweg. Damit kann die Bürgerinitiative neue effektivere Wege beschreiten im grenzüberschreitenden Kampf gegen einen überdimensionierten Übertragungsnetzausbau und für das Gelingen der Energiewende.

    Hintergrund der Anerkennung als Umwelt-Klageverband:

    Das wesentliche Argument für den massiven Stromübertragungsnetzausbau war bisher immer, dass dann der Windstrom aus dem Norden in den Süden transportiert wird, der hier gebraucht wird.

    Aber derzeit arbeitet der Freistaat Bayern mit Hochdruck daran, dass der Windkraftausbau auch in Bayern sehr schnell und in sehr großem Umfang erfolgt. Realistisch werden in wenigen Jahren auch im Norden Bayerns um die 1.000 Windräder neu gebaut werden.

    Zusätzlich erfolgt in hoher Geschwindigkeit der Zubau der Photovoltaik. Aus heutiger Sicht ist alleine in Nordbayern bis zum Jahr 2030 mit einem Zubau von Windkraft und Photovoltaik von weit über 15.000 Megawatt zu rechnen. Das entspricht der Leistung von rund 12 Atomkraftwerken.

    Und der in diesen und den vorhandenen Wind- und Photovoltaikanlagen in der Region erzeugten Strom wird ausreichen, alle privaten Haushalte und die gewerblichen Betriebe der Region zu versorgen.

    Der Stromnetzausbau muss auf das energiewirtschaftlich Notwendige und volkswirtschaftlich Sinnvolle begrenzt werden. Denn sicher ist, dass der Ausbau der Stromnetze im Wesentlichen von den privaten Haushalten und den mittelständischen Unternehmen über die Stromrechnung bezahlt werden muss. Ein vollkommen überzogener Stromnetzausbau belastet den Geldbeutel der Menschen unnötig und leistet auch keinen wesentlichen Beitrag für Klimaschutz und Energiewende.

    Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

    BI Bergrheinfeld e.V. – 20.06.2023.

    Kühlwirkung des Nürnberger Reichswaldes für die überhitzten Städte muss erhalten bleiben!

    Bei einer Aktion am Hallplatz in Nürnberg setzen Aktive aus dem Bündnis „Rettet den Reichswald“ mit einer anschaulichen KlimaInstallation“ aus Kühlschränken und Bäumen die kühlende Wirkung des Reichswaldes auf die Städte ins Bild. Am Infostand werden die globalen und lokalen Klimawirkungen des Waldes erklärt, deren Erhalt oberste Priorität haben muss.

    Hier die vollständige Pressemitteilung:

    PM-053-23_Kuehlwirkung des Reichswaldes erhalten.pdf

    Liebe Aktive im Bündnis Rettet den Reichswald,

    am kommenden Samstag, 27.05.2023, werden wir von 10.00 – 17.00 Uhr einen Infostand am Nürnberger Hallplatz (neben der Mauthalle) zum Thema Reichswaldschutz mit Schwerpunkt Kühlungswirkung präsentieren. Diesen hat die AG Infostand des Bündnisses ausgearbeitet. Den Standdienst übernehmen Dörte Hamann, Hubert Galozy, Olaf NN (alle Aktionsbündnis Trassengegner), Thomas Franze (BN-OG Feucht), Inge Jabs (Siedlung Weißensee Feucht), Rolf Wirth (BI Burgthann). Wir freuen uns über weitere Unterstützung beim Aufbau (9.00 Uhr), Abbau (17.00 Uhr) oder Besuche durch Bündnisaktive am Stand.

    Mit einer Presseaktion mit Pressegespräch um 11.30 Uhr wollen wir das Thema Kühlungswirkung auch ins Bild setzen. Dafür haben wir drei alte Kühlschränke, ein paar Bäumchen und Transparent/Infoplakate dabei. Anbei die Presseeinladung z.K.. Wir freuen uns über Aktive aus dem Bündnis, die hier Gesicht zeigen.

    Die Pressemitteilung zur Presseaktion kommt im Entwurf in separatem Mail.

    Bitte bringt Eure Flyer zu einzelnen Projekten im Reichswald morgens am Stand vorbei oder sendet sie rechtzeitig an Tom Konopka, BN-Landesfachgeschäftsstelle (Adresse s.u.).

    Dörte Hamann und Kerstin Frey (Ateliergemeinschaft coenix) haben ein Logo für das Bündnis Rettet den Reichswald erstellt. Herzlichen Dank dafür!

    Ich hänge es zur Kenntnis und weiteren Nutzung an.

    Viele Grüße

    Tom Konopka

    Regionalreferent für Mittelfranken

    BUND Naturschutz in Bayern e.V.

    PE-034-23 Fotoaktion-Kuehlungswirkung Reichswald fuer die Staedte.pdf

    Der 1. Entwurf des neuen Netzentwicklungsplans 2037/2045 (2023) stellt die Energiewende auf den Kopf. Statt dezentral mit PV-Anlagen, Windrädern, etc. vor Ort eine sichere Energieversorgung aufzubauen, möchten die vier alten fossilen Stromkonzerne das zentralistisch organisierte System erhalten und weiter ausbauen.

    Klar, dass damit die Energiewende gestorben wäre und auch der Klimaschutz in weite Ferne rückt. Entsprechend spannend, lesenswert und vielfach ablehnend fallen eingereichte Stellungnahmen aus, deren Abgabe bis zum 25. April 2023 möglich war.

    Fünf dieser Konsultationen stehen zur Ansicht zur Verfügung:

    Stellungnahme des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND):

    Der 1. Entwurf des Netzentwicklungsplans 2037/2045 (2023) erfüllt die Anforderungen zur Minimierung der Umweltauswirkungen nicht. Es fehlt ein systematischer Vergleich mit Alternativen.

    Stellungnahme NEP2045 BUND.pdf

    Stellungnahme von Ralph Lenkert, MdB Die Linke, Mitglied im Beirat der Bundesnetzagentur:

    Die Ergebnisse der Marktsimulation in Verbindung mit den Annahmen über handelbare Energieaustauschkapazitäten mit dem Ausland und die aus Speichern verfügbare Stromarbeit sind nicht plausibel.

    Stellungnahme NEP2045 Die Linke.pdf

    Stellungnahme des Bundesverbands Bürgerinitiativen Südlink:

    Als Treiber für den Übertragungsnetzausbau gilt vorrangig der europäische Stromhandel, der immer weiter zunehmen wird, solange es Stromtransport zum Nulltarif ohne z.B. Netzknotenbepreisung gibt.

    Stellungnahme NEP2045 Südlink docx.pdf

    Stellungnahme vom Aktionsbündnis Trassengegner:

    Der von den Übertragungsnetzbetreibern am 24. März 2023 veröffentlichte Netzentwicklungsplan wirkt insgesamt wie ein Brandbeschleuniger. Die Pläne für noch mehr neue Stromleitungen werden in vielen Regionen nicht auf Akzeptanz, sondern auf Widerstand stoßen. Und das aus gutem Grund: Es ist erkennbar, dass die Planungen der Übertragungsnetzbetreiber kontraproduktiv sind für Energiewende, Klimaschutz und eine sozial gerechte Energieversorgung.

    Stellungnahme NEP2045 Aktionsbündnis Trassengegner.pdf

    Stellungnahme Bürgerinitiative Leinburg:

    Erkennbar ist die Absicht, mit der Offshore-Windenergie, zusammen mit einem europaweiten Stromhandel, ein neues zentrales Versorgungsmodell aufzubauen. Eine Energiewende, die sich dezentral organisiert, lässt sich jedoch nicht mehr zurückdrängen.

    Dieser Netzentwicklungsplan ist in zahlreichen Passagen untragbar und wird deshalb von uns komplett abgelehnt.

    Stellungnahme BI Leinburg NEP 2037 (2023) E1.pdf

    Alle veröffentlichten Stellungnahmen sind hier einzusehen:
    Laufende Beteiligung und Einsicht Konsultation zum ersten Entwurf des NEP 2037/2045 (2023)

    Der 1. Entwurf dieses Netzentwicklungsplans kann hier aufgerufen werden:

    Netzentwicklungsplan Strom

    Das Aktionsbündnis Trassengegner setzt sich für eine dezentrale Energiewende ein. Die im bundesweiten Aktionsbündnis organisierten Bürgerinitiativen sind nicht grundsätzlich gegen den Neubau von Stromleitungen. Die Frage beim Neubau von Trassen ist: Sind es die richtigen Leitungen für die Energiewende? Das Aktionsbündnis setzt sich für den Ausbau der Verteilnetze ein. Der geplante Ausbau eines überdimensionierten Übertragungsnetzes ist unwirtschaftlich, umweltzerstörend und für die Energiewende kontraproduktiv.

    Zu diesem Thema gab es bereits eine gut besuchte Online-Veranstaltung am 21. Juni 2022 mit dem Titel "Mehr Stromnetzausbau! Welche Netze braucht die Energiewende?"

    In dieser Folge ist auch die Veranstaltung "ENERGIEWENDE BESCHLEUNIGEN statt Beschleunigung Höchstspannungsnetze" am 23.03.2023 zu sehen, bei der über 150 Teilnehmende konstruktiv miteinander zum Thema diskutierten.

    Aufzeichnung der Online-Veranstaltung

    Rainer Kleedörfer

    Leiter Zentralbereich Unternehmensentwicklung / Beteiligungen, Prokurist der N‑ERGIE Aktiengesellschaft Nürnberg

    "Verteilnetz ist Grundpfeiler der Energiewende"

    Vortrag ab Minute 9 - Folien in der Anlage

    Dr. Werner Neumann

    Sprecher des Bundesarbeitskreises Energie - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)

    "Energiewende braucht Flexibilität und Dezentralität" - Folien

    Vortrag ab Minute 46 - Folien in der Anlage

    Hintergrundinfos
    Übertragungsnetzausbau: Vorfahrt für fossil-atomare Trittbrettfahrer

    Nach jahrelangem politischen Bremsen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ist aktuell eine Aufbruchsstimmung zu erkennen. Dabei ergibt sich aber die Frage, ob die Weichen richtig gestellt werden. Trittbrettfahrer aus der fossil-atomaren Energiebranche setzten sich auf den fahrenden Zug und versuchen, der Öffentlichkeit ihre Projekte als grün und nachhaltig zu verkaufen – ganz vorne dabei sind die vier Übertragungsnetzbetreiber Tennet, Amprion, 50Hertz und TransnetBW.

    In den vergangenen Monaten wurden zahlreiche neue Gesetze im Bundestag durchgewinkt, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, durch die ausgerechnet der Ausbau der großen Übertragungstrassen beschleunigt werden soll. Diese Infrastrukturvorhaben führen aber erkennbar nicht zu einem energiewendetauglichen System, sondern in eine energiepolitische Sackgasse.

    Europäischer Übertragungsnetzausbau: Atomarer Lock-in-Effekt

    Leitungen wie Südlink, Südostlink, Ultranet, aber auch zahlreiche Wechselstromleitungen wie Ostbayernring oder Juraleitung müssen im europäischen Kontext gesehen werden. Diese Leitungen dienen nicht der regionalen Versorgungssicherheit, sondern dem weiträumigen Stromhandel. Das Bekenntnis der Bundesregierung zu einem europäischen „Supergrid“ ist gleichzeitig das Bekenntnis zur unbegrenzten Weiternutzung und zum Ausbau der Atomkraft, wie aktuelle Pläne erneut bestätigen: Atomkraft soll durch den Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zur Reform des EU-Strommarktes gefördert und damit den Erneuerbaren Energien gleichgestellt werden.

    Pläne für den Übertragungsnetzausbau: Unbezahlbar!

    Dass der Verteilnetzausbau für das Stromsystem der Zukunft dringend vorangebracht werden muss, scheint durch die neue Bundesregierung erkannt worden zu sein. Trotzdem wollen sich vor allem die vier Übertragungsnetzbetreiber ein besonders großes Stück vom Kuchen sichern, indem sie ihre überdimensionierten Pläne für den Übertragungsnetzausbau mit aller Macht durchsetzen, zum Nachteil der Energiewende.

    Nach dem Motto „Wir brauchen beides!“ werben regelmäßig auch Mitglieder der Ampelkoalition dafür, in ein EU-weites Stromnetz zu investieren, während der Verteilnetzausbau und damit die Energiewende vor Ort nur schleppend vorankommt. Vor allem die Frage nach den vollkommen ausufernden Übertragungsnetzausbau-Kosten von voraussichtlich mehreren hundert Milliarden Euro wird dabei vollkommen ausgeklammert.

    Eine Antwort, wie gleichzeitig zwei widerstreitende Systeme nebeneinander – ein zentralistisches und ein dezentrales – finanziert werden sollen, fehlt.

    Eine für alle Stromkunden bezahlbare, sozial gerechte Energieversorgung wird, wenn kein Umdenken stattfindet, unerreichbar. Das Aktionsbündnis Trassengegner fordert deshalb die Bundesregierung und die Landesregierungen dazu auf, den Weg für eine realistisch finanzierbare Energiepolitik zu ebnen. Das gelingt nur mit einem klaren Vorrang für ein flexibles Stromsystem mit einem verstärkt dezentralen Ausbau von Erneuerbaren Energien, Verteilnetzen und Speichern. 

    Anstelle eines massiven Neu-Ausbaus fordern die Bürgerinitiativen die Nutzung und gegebenenfalls die Höherauslastung des bereits vorhandenen, gut ausgebauten Übertragungsnetzes.


    Der neue Netzentwicklungsplan 2037 / 2045 (Version 2023) 1. Entwurf bringt mit weiteren Ausbauplänen zusätzliche Belastungen für den Raum Altdorf. Die Task Force Stromtrasse und die Bürgerinitiativen laden zu fünf Informationsabenden in den betroffenen Ortsteilen.,

    In der Anlage ist eine Druckversion der Einladung beigefügt.