Beiträge von olilsvja

    ⚠ Achtung: Termin wird wegen des schlechten Wetters um zwei Wochen auf den 04.08.18 verschoben.
    Gleicher Ort, 11.30 Uhr


    Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

    mit der Veröffentlichung einer Resolution gegen den überdimensionierten Trassenbau im Februar dieses Jahres haben Landräte und Bürgermeister/innen aus der Region auch auf die Trassenkreuzaktion der Bürgerinitiativen gegen die Stromtrassen aufmerksam gemacht. Hunderte dieser rotgelben Andreaskreuze stehen inzwischen in ganz Bayern an Häusern und Straßen entlang der geplanten, aber völlig unnötigen Leitungen. Sie symbolisieren den nach wie vor aktiven Widerstand gegen diverse Stromnetzprojekte, die erkennbar die Energiewende zerstören, eine große gesundheitliche Gefahr für die Anlieger und eine massive finanzielle Belastung für alle Energieverbraucher darstellen.

    Auch Röthenbach bei Altdorf ist, ebenso wie weitere Kommunen im Nürnberger Land (Details siehe Anlage), von einem dieser Projekte, der Trasse P44mod, betroffen. Bei einer Veranstaltung im dortigen Sportheim wurde daher beschlossen, mit eine Fotoaktion und entsprechender Presseerklärung darauf aufmerksam zu machen.


    Zu diesem Termin möchten wir heute alle Widerständler und Betroffene herzlich einladen:


    Wann: Am Samstag, den 4. August 2018 um 11:30 Uhr

    Wo: An dem kurzen Straßenstück zwischen Röthenbach bei Altdorf und dem Ortssteil Waldspitze auf einem Feld auf der rechten Seite

    Dauer: Ca. 30 Minuten


    Um ausdrucksstarke Bilder zu bekommen, würden wir uns über eine rege Beteiligung freuen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Die Bürgerinitiativen Leinburg und Altdorf / Burgthann

    http://www.stromautobahn.de
    https://www.stromtrasse1601.de/index.php
    E-Mail: bi-leinburg@stromautobahn.de
    Facebook: Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse - Bürgerinitiative Leinburg

    in Eichstätt: Energiewende jetzt – 32 Jahre Tschernobyl

    Am 28.04.2018 kam in Eichstätt ein starkes Bündnis von Befürwortern der dezentralen Energiewende zusammen. Bemerkenswert war, dass die Demo von sehr vielen Trassengegnern gestützt wurde, auch vielen, die nicht mehr aktuell vom Verlauf einer Megatrasse betroffen sind - Respekt, diese Solidarität und das fortlaufende Engagement sind toll!
    Die Energiewende-Gegner hatten ebenfalls zum Protest aufgerufen. Hier waren es deutlich weniger Teilnehmer, geschätztes Verhältnis der Veranstalter: 60 Windkraft-Gegner vs. 200 Energiewende-Befürworter.

    Das Thema Netzausbau und Dezentralität wurde in fast allen Ansprachen thematisiert; auch von Hubert Weiger, der sich völlig ungerührt von den Protesten einiger Windkraftgegner zeigte, die vor allem auch gegen seine Person gerichtet waren.

    Auf Seiten der Energiewende-Befürworter dabei waren Vertreter von Parteien wie der LINKEN (Dominik Eigner), den Piraten (Reinhold Deuter), MUT (Christine Deutschmann), SPD (Sven John, ein erklärter Trassengegner, leider nicht selbstverständlich bei der SPD), den Grünen (mit Ludwig Hartmann, der wohl ein wenig verwundert war, dass der überdimensionierte Netzausbau doch nicht der Energiewende nützt), dem SFV, dem BAAK (Raimund Kamm, beim Energiedialog lieber auf Seiten der Großkonzerne mit seiner Zustimmung zu Südlink und Südostlink) und Greenpeace. Professionell organisiert wurde die Veranstaltung vom Energiebündel Eichstätt e.V.

    Im Eichstätter Kurier gibt es einen kurzen Bericht zur Demo. Interessant ist vor allem die Fotostrecke. "Anstand verlangt Abstand", haben die Windkraftgegner auf einem Transparent gefordert. Diese Forderung entbehrt nicht einer gewissen Komik - wie so einiges andere auch in der Argumentation - , denn sie selbst ließen diesen Anstand leider vermissen. Mit unglaublicher Penetranz rückten sie den Delegierten des BN auf die Pelle, indem sie sich direkt vor dem Eingangsbereich des Alten Stadttheaters aufpflanzten. Dass dies von den Behörden tatsächlich so geplant und zugelassen wurde, ist absolut unverständlich. Im Gegensatz zu den Energiewende-Befürwortern waren die Vertreter der Wirrkraft recht schnell mit ihren Argumenten am Ende, Reden gab es dort wenig, die Zeit vertrieb man sich dann mit Pfeifen. Was die Energiewende-Demo nicht weiter beeinträchtigte, unsere Beschallung war professionell und durchschlagend.
    Deutlich erkennbar ist die absolute Egozentrik der Energiewende-Gegner: Keine Windräder, vor allem nicht vor der eigenen Haustür, aber Kohle weiter verstromen, in den Kohleregionen weiterbaggern und den Strom mit großen Trassen hin und her transportieren ist ok, befand ein Teilnehmer nach der Demo, mit dem wir ins Gespräch kamen. Unser Vorschlag an ihn und alle anderen Ewiggestrigen: Eine baldige Teilnahme bei Ende Gelände, und sich mal anschauen, wie Menschen in den Braunkohle-Tagebau-Regionen leben. Das Problem Klimawandel und Luftverschmutzung durch fossile Kraftwerke scheint dann doch noch nicht bei den Windkraftgegnern angekommen zu sein.

    Hier ein Bericht in der BR Rundschau und ein Film mit der Rede von Hubert Weiger vor seiner Verabschiedung.
    Auch in Facebook.





    Ludwig Hartmann von den Grünen merkt gerade, dass er auf einer von Trassengegnern dominierten Demo ist [Blockierte Grafik: https://static.xx.fbcdn.net/images/emoji.php/v9/f57/1/16/1f609.png];). Noch weigert er sich, ein Schild vom Aktionsbündnis zu halten.


    Ein Artikel im PV-Magazin März 2018 der sehr gut unsere Erkenntnisse zur Energiewende und zum überdimensionierten Trassenbau wiederspiegelt.

    Dietmar Geckeler, Inhaber und Geschäftsführer der Denersol Strategie- und Technologieberatung bringt es in seinem Artikel auf den Punkt.

    Es sind bewegte Zeiten in der deutschen Energiewirtschaft. Ein alter Bekannter, berühmt in Deutschland für seine „Strompreisbremse“, wird neuer Wirtschafts- und Energieminister. Fast zeitgleich kündigen Eon und RWE eine der weitreichendsten Kooperationen an, die die europäische Energiebranche je gesehen hat. Und fast gleichzeitig, und im Verhältnis dazu fast schon unbemerkt, fand die Energy Storage Konferenz und Messe in Düsseldorf statt. Und letzte Woche dann noch das: Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf kassiert die von der Bundesnetzagentur initiierte Senkung der Erlösobergrenze für Netzbetreiber. Was das alles miteinander zu tun hat? Mehr als Sie auf den ersten Blick vielleicht denken. Doch der Reihe nach:

    Weiter lesen im PV-Magazin

    Ein volles Haus in der Orangerie in Fulda und ein wichtiges Zeichen an regionale und Berliner Politik mit dieser gemeinsamen Veranstaltung aller BIs entlang der drei geplanten Gleichstromtrassen Ultranet, Suedlink und SuedOstLink. TenneT und Bundesnetzagentur durften auch was sagen. Das war unterhaltsam, aber der Beleg, dass Megatrassen der Energiewende nützen, fehlt weiterhin [Blockierte Grafik: https://static.xx.fbcdn.net/images/emoji.p…/1/16/1f609.png]. Die Veranstaltung insgesamt war dafür um so wichtiger, alle drei Aktionsbündnisse auf einem Fleck! Gute Referenten, besonders erfreulich die politische Unterstützung mit handfesten Ratschlägen von Ralph Lenkert (MdB Die Linke) und Arne Gericke (MdEP Freie Wähler)


    BI-Konvent in Fulda – Gemeinsam gegen den überdimensionierten Netzausbau!

    Der Widerstand gegen den überdimensionierten Netzausbau ist die Grundvoraussetzung für eine dezentrale Energiewende. Trassengegner verschiedener Aktionsbündnisse trafen sich deshalb am Samstag, den 24. März 2018, in Fulda zum Thema „SuedLink – SuedOstLink — Ultranet im Spannungsfeld von Energiewende, Politik und Netzausbau“. Die gemeinsame Diskussions-Basis war das Postulat: Ja zur Energiewende – Nein zum überdimensionierten Netzausbau!

    In einer abschließenden Bewertung und Zusammenfassung der Ergebnisse des Konvents in Fulda möchten wir allen Interessierten die Vorträge und Redebeiträge (soweit bereits vorhanden) der Referenten zur Verfügung stellen. Diese und weitere Informationen sind auch im Abschlussbericht des Bundesverbands gegen Suedlink auf der BBgS-Homepage festgehalten.

    Guntram Ziepel, BBgS
    Einführungsvortrag


    Dörte Hamann, Sprecherin Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse (SuedOstLink)
    Stillstand in der Energiewende – Beschleunigung beim Trassenbau?


    Franziska Hennerkes, Sprecherin Aktionsbündnis Ultranet
    Das Experiment über unseren Köpfen – Ultranet


    Alexander von Jagwitz - B.A.U.M.Consult GmbH
    Ein regionales Energiekonzept basierend auf 100% Erneuerbaren Energien - Ein Projekt der Stadtwerke Wunsiedel

    Thomas Wagner - ÜNB TenneT
    Infrastruktur für die Energiewende

    Ralph Lenkert - Die LINKE
    Warum zentrale Stromnetze bei EE-Strom Versorgungssicherheit nicht garantieren


    Der Vortrag von Dr. Neumann wird noch nachgereicht und in Kürze ebenfalls auf der Homepage des BBgS und auf http://www.stromautobahn.de/ zur Einsicht stehen
    ⇒ Dezentrale Energiekonzepte für Netzumbau mit weniger Leitungen

    Sehr lesenswert ist auch der Rückblick zum Bürgerinitiativen-Konvent von Hans Martin Grötsch (Freie Wähler): „Dezentral ist die Zukunft“


    Der Konvent war aus Sicht der Aktionsbündnisse ein großer Erfolg. Wir freuen uns auf tatkräftige Unterstützung, damit wir gemeinsam unseren Forderungen vom Konvent Nachdruck verleihen können. (Kontakt: Dörte Hamann, pressestelle@stromautobahn.de)

    • Stoppen Sie den derzeitigen Ausbau der HGÜ-Leitungen!
    • Erarbeiten Sie ein Zielsystem der Energiewende – mit einem ressortübergreifenden Plan!
    • Erkennen Sie die Energiewende als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und handeln Sie entsprechend!
    • Füllen Sie den Koalitionsvertrag mit Leben, nehmen Sie den Klima- und Umweltschutz ernst! Das bedeutet weg von Worthülsen, hin zu konkreten Handlungsempfehlungen im Sinne eines Projektplans.
    • Benennen Sie verantwortliche Behörden und Personen, die sich mit der Erarbeitung und Durchführung der Energiewende zu befassen haben und endlich durch sinnvolles Prozess- und Projektmanagement umsetzen.
    • Erarbeiten Sie ein Energiewende-Gesetz, das Investoren und Prosumern Planungssicherheit geben kann.
    • Ermöglichen Sie einen Bürgerdialog, der diesen Namen auch verdient und Mitbestimmung garantiert!

    Aus der Presse:

    Bürgerinitiativen Konvent gegen SüdLink: "Das Experiment über unseren Köpfen"

    „Besser dezentral“ – Stromnetzausbau minimieren

    Suedlink-Gegner lassen nicht locker - Treffen von Bürgerinitiativen


    Herr Zerres hat uns auf der Veranstaltung der Bundesnetzagentur in Ingolstadt am 1. Februar dazu gedrängt, an der Konsultation teilzunehmen. Das tun wir hiermit, wohl wissend, dass diese Arbeiten für das Nirwana bestimmt sind. Das ist unsere Erkenntnis, nachdem wir seit 2014 an allen Konsultationen teilgenommen haben. Auch die Informationen aus Ingolstadt zählen wir rückblickend zu den Fake News. Wie zum Beispiel einen Referenten (Dr. Oliver Then, VGB PowerTech e.V.) einzuladen, der ernsthaft verkündet, wie toll doch die fossilen Energien sind und dass wir sie noch lange brauchen. Oder auch die Frage an einen Workshop, ob Umweltthemen bereits auf der Ebene der Szenariorahmen berücksichtigt werden sollen. Dies zeigt, dass man sich keine wirklichen Akzeptanzgedanken macht.

    Wo bleiben Antworten auf Fragen wie:

    In welcher Form kann die Bevölkerung bereits von Beginn an bei der Planung von Großprojekten, wie den HGÜ-Trassen, beteiligt werden (Aarhus-Konvention)?

    Wie ist es in Deutschland möglich, privaten Unternehmen, die keinem Wettbewerb unterliegen und eine gesetzliche Renditegarantie haben, neben dem Bau und Betrieb von Trassen auch die komplette Planungshoheit für diese Projekte zu übertragen? Diese Planung gehört in neutrale, externe Hände, die auch die Auswirkungen auf die Energiewende im Blick haben. Das schafft die Bundesnetzagentur nicht, wie die Anzahl der wenigen abgelehnten Projekte beim letzten Netzentwicklungsplan zeigt. Wir empfehlen dazu die Erkenntnisse des Öko-Instituts.

    Nachstehend unsere Antworten zu den Fragen des Begleitdokuments:

    1. Wie stehen Sie dazu, dass durch eine Erhöhung der Anzahl und Variation bestimmter Inputparameter zwar die Gestaltung der Szenarien optimiert, aber die Erkenntnis über die Auswirkungen einzelner Inputparameter für den Netzausbau erschwert wird?

    Eine Ausweitung der Anzahl von Sensitivitäten erscheint nicht sinnvoll, da sich diese in den Ergebnissen sowohl addieren als auch subtrahieren können. Eigentlich wird es immer mehr der Blick in eine Glaskugel. Wie aus der Mathematik bekannt, können bereits kleine Veränderungen an den Eingangswerten zu völlig anderen Ergebnissen führen. Zur Vermeidung von Fehlinvestitionen ist es wichtiger, die wesentlichen Inputparameter permanent zu überprüfen und zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit als Übergangstechnologie und Backup Gaskraftwerke bereit zu halten.

    2. Sind Sie mit der Ermittlung der technisch-wirtschaftlichen Betriebsdauer für konventionelle Kraftwerke einverstanden? Halten Sie eine kürzere oder längere technisch-wirtschaftliche Betriebsdauer für angemessen?

    Richtig wäre, eine kürzere technisch wirtschaftliche Betriebsdauer für Kohlkraftwerke anzusetzen. Der politische Druck wird wegen der Klimaschädlichkeit schneller steigen. Ein Teil der alten Braunkohlekraftwerke müsste sofort abgeschaltet werden. Bei den umweltfreundlicheren Gaskraftwerken ist technisches Repowering möglich. Auch unter dem Aspekt PtG sollte eine längere Betriebsdauer berücksichtigt werden.

    3. Wie beurteilen Sie die Vorschläge der Übertragungsnetzbetreiber hinsichtlich der KWK-fähigen kleineren Kraftwerke und von KWK-fähigen Gaskraftwerken?

    Der Ausbau fossiler Kleinkraftwerke wird generell abgelehnt. Sinnvoll wären rein regenerative Primärsysteme zur Energiebereitstellung, bestehend aus PV, Wind und Wasserkraft. Da bis zu den Zieljahren der SR voraussichtlich noch nicht ausreichend Erneuerbare zur Verfügung stehen, eignen sich Gaskraftwerke als Brückentechnologie. Diese können nach und nach mit Gas betrieben werden, das aus Stromüberschüssen durch P2G-Verfahren erzeugt wurde. Der Einsatz von KWK-fähigen Gaskraftwerken in Siedlungen und Industriegebieten müsste stärker gefördert und somit auch mit einer höheren Leistung in den Szenarien berücksichtigt werden.

    4. Ist die von der Bundesnetzagentur vorgeschlagene Methodik zum Ersatz für aus dem Markt ausscheidende KWK-fähige Kraftwerke angemessen? Mit welchen Power-to-Heat-Technologien soll dieser Ersatz realisiert werden? In welcher Höhe sollten dabei Effizienzsteigerungen im Wärmesektor angenommen werden?

    Die Methodik ist nachvollziehbar. Es gilt allgemein auch das zu Frage 3 gesagte. Welche Technologie zum Einsatz kommt ist letztlich abhängig von der Verfügbarkeit der Erneuerbaren. Für den Bereich der normalen Raumwärme dürfte die Tauchsieder Technik, auch in Kombination mit Wärmepumpen und Wärmespeichern, zum Einsatz kommen. Die Effizienzsteigerung kann von uns nicht bewertet werden, dürfte aber in einem hohen Prozentbereich liegen.

    5. Ist es sinnvoll innerhalb des Szenariorahmens eine Diskussion über die Versorgungsicherheit zu führen? Ist dieses Thema von Relevanz für den Netzausbaubedarf?

    Versorgungssicherheit ist ein wesentliches Kriterium, gehört aber unseres Erachtens nicht in die Betrachtung der Szenariorahmen. Die dargestellten Nettoerzeugungskapazitäten liegen extrem weit über dem Spitzenlastbedarf, der wiederum nur kurzzeitig anfällt. Eine Regelung zur Überwachung der Situation gibt es bereits im § 51 EnWG. Die Absicht hinter den Angaben im Winter Outlook Report ENTSO-E ist leicht zu durchschauen. Man sucht nach wie vor eine Rechtfertigung für den lukrativen Bau der europäischen Kupferplatte. Deutschland ist heute schon Stromexport-Weltmeister. Die Netzkapazitäten zu den Nachbarländern reich problemlos auch für Notfälle.

    6. Teilen Sie die Annahmen der Übertragungsnetzbetreiber insbesondere zu den Verfügbarkeitsquoten der Erneuerbaren Erzeugung, dem Lastmanagementpotential und der Zurückhaltung gegenüber Stromimporten aus dem Ausland?
    Das aktuelle EEG enthält substantielle Fehler. Die Abgrenzung zwischen kleinen und großen EE-Anlagen passt nicht. Ob die geplanten Ausbaupfade erreicht werden können ist fraglich. Geht man davon aus, dass die Politik noch Korrekturen vornimmt, sind die Annahmen der ÜNB zu gering. Es fehlt komplett die Speichertechnik. Auch die ÜNB sollten Großspeicher bauen und betreiben dürfen. Nur wenn man jetzt damit startet, kann mit einer Verbesserung der Wirkungsgrade und einer Kostenreduzierung gerechnet werden für die Zeit, wenn mehr überschüssige EE zur Verfügung stehen. Dieser Weg ist sicher günstiger als der Bau von HGÜ-Trassen.

    Das eingesetzte Lastmanagementpotential kann von uns nicht bewertet werden. Angesicht des hohen Exportanteils erscheint die Frage einer Importzurückhaltung eher befremdlich.

    7. Halten Sie die von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagene Zuordnung des Anteils von Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch von 50,5 % (Szenario A 2030) über 54,3 % (Szenario B 2030) bis 54,8 % (Szenario C 2030) für angemessen? Halten Sie die von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagenen jährlichen Zubauraten (insbesondere die angenommene Realisierungswahrscheinlichkeit der bezuschlagten EE-Anlagen) für angemessen?

    Schaut man sich die Entwicklung der letzten 15 Jahre an, sind die genannten Werte eindeutig zu niedrig angesetzt. Wenn wir die 100 % im Jahr 2050 schaffen wollen, müsste für den Zeitraum 2030 eine Größenordnung von mindestens 60 % erreicht werden. Mit dem aktuellen EEG ist das nicht zu erreichen. Hier ist eindeutig ein politischer Markteingriff zu Gunsten der Kohleverstromung erkennbar.

    8. Halten Sie die von den Übertragungsnetzbetreibern angekündigte Fortschreibung der Methode zur Regionalisierung der regenerativen Erzeugung für sinnvoll?

    Hier tummeln sich die ÜNB auf der Ebene der Verteilnetzbetreiber. Insofern halten wir diese Methode nicht für sinnvoll. Hier geht es doch um eine Regionalisierung dieser Erzeugung von unten nach oben (Bottom-Up). Die Regionalisierung sollte sich daher in enger Abstimmung mit den Verteilnetzbetreibern auf deren Übergabepunkte zum Übertragungsnetz beschränken.

    9. Halten Sie die von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagene Vorgehensweise zur Bestimmung des Anlagenrückbaus (Wind Onshore und PV) für sachgerecht? Sind die angenommenen durchschnittlichen Lebensdauern der Anlagen sowie der Zeitverlauf auf Grundlage der Weibull-Verteilung realistisch?

    Die Anwendung der Weibull-Verteilung halten wir für die Bestimmung des Anlagenrückbaus nicht für zielführend. Es dürfte problematisch sein, bei diesen doch recht neuen Technologien die richtigen Parameter einzustellen. PV-Paneele halten länger als prognostiziert, werden dann überwiegend erneuert und Windkraftanlagen werden eher repowered als deinstalliert. Zumindest für den Betrachtungszeitraum dürfte dieser Faktor keine Rolle spielen. Das wird auch im Textabsatz unter der Graphik auf Seite 34 des SR deutlich.

    10. Wie beurteilen Sie die Vorgehensweise der Übertragungsnetzbetreiber bei der Prognose von Wind Offshore? Ist die Aufteilung der prognostizierten Leistung Wind Offshore zwischen Nord-und Ostsee sinnvoll?

    Ja, das ist sinnvoll. Weil es eben keinen Sinn macht, die Offshore-Windkraft in der Ostsee weiter auszubauen, wenn es in diesen nördlichen Landesteilen schon genügend Erneuerbare Energie an Land gibt und eine Speicherung der Überschüsse nicht vorgesehen ist. Die Nordsee-Windenergie kann zumindest in die Lastzentren in Westdeutschland geleitet werden und dort die Braunkohleverstromung ablösen.

    11. Wie bewerten Sie die im Entwurf des Szenariorahmens 2019-2030 von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagene regionale und sektorspezifische Methodik zur Ermittlung des Stromverbrauchs und dessen Höhe?

    Die Verwendung einer nachvollziehbaren sektorspezifischen Methodik lässt sich nicht erkennen. Es werden immer Schätzwerte sein, auch wenn irgendwann einmal Smartmeter an allen Messpunkten zur Verfügung stehen. Eine Steigerung der Jahreshöchstlast auf 95 GW (B2030) gegenüber dem letzten Szenariorahmen, dürfte auf alle Fälle zu hoch gegriffen sein.

    12. Erachten Sie die Auswahl und die Auswirkungen der unterschiedlichen Treiber je nach Szenario für den Stromverbrauch als angemessen?

    Bei dieser Frage sehen wir einen unnötigen Aufwand mit nur geringem Einfluss auf die Ermittlung des Stromverbrauchs im Jahr 2030. Insgesamt werden die Veränderungen in diesem Bereich nicht gravierend sein und sich teilweise auch ausgleichen.

    13. Erachten Sie die Auswahl und die Auswirkungen der unterschiedlichen Energieeffizienzfaktoren je nach Szenario für den Stromverbrauch als angemessen?

    Nein, denn hier liegt ein völlig falscher Ansatz zu Grunde. Für den privaten Bereich und den der Klein- und Mittelbetriebe mag das noch stimmig sein. Bei der energieintensiven Industrie könnten Erfolge erzielt werden, die sich wirklich auswirken. Wegen der günstigen Strompreise mit stark reduziertem Netzentgelt, bzw. niedrigster EEG-Umlage, gibt es dort keinen Grund für Effizienzmaßnahmen. Nur über den Preis lässt sich ein Hebel ansetzen, aber das traut man sich nicht.

    14. Wie bewerten Sie die im Entwurf des Szenariorahmens 2019-2030 von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagene Methodik zur Ermittlung der Jahreshöchstlast und deren Höhe? Ist der Einfluss der zunehmenden Sektorenkopplung (insbesondere der deutliche Anstieg von E-Mobilität und Wärmepumpen) angemessen berücksichtigt?

    Warum wird hier die Frage mit der Nummer 11 wiederholt, zwar mit anderen Worten, aber inhaltlich gleich? Unsere Antwort bleibt ebenfalls gleich.

    15. Inwieweit halten Sie die von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagenen Flexibilitätsoptionen dem Grunde und der Höhe nach für realistisch? Sollte das von den Übertragungsnetzbetreibern dargestellte Flexibilitätspotenzial je nach Region unterschiedlich abgebildet werden?

    Die Flexibilitätsoptionen sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende und sind daher für die Berechnungen zurzeit noch notwendig. Mit dem verstärkten Einsatz von Speichern wird das Thema jedoch irrelevant. Die jeweiligen Auswirkungen können von uns nicht beurteilt werden. Eine Abbildung nach Bundesländern wäre interessant und müsste gut begründet werden.

    16. Wie beurteilen Sie den von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagenen Gleichzeitigkeitsfaktor des Strombezugs im Rahmen der Elektromobilität und der Wärmeversorgung privater Haushalte?

    Die hier dargestellten Berechnungen sind rein fiktiv und für das Übertragungsnetz im Betrachtungszeitraum nicht relevant. Die erforderlichen Netzkapazitäten sind zunächst nur in den Verteilnetzen bereit zu stellen und werden sich auch da nur unwesentlich auswirken. Die lustige Abbildung 27 auf Seite 71 ist wohl eine Fleißarbeit?

    17. Sind die von den Übertragungsnetzbetreibern dargestellten Betrachtungen zu Power-to-X Anlagen dem Grunde und der Höhe nach angemessen?

    Die Werte sind sehr gering angesetzt. Es fehlt der politische Wille. Es gibt schon heute an vielen Tagen überschüssigen EE-Strom, der bis zu zwei Prozent gekappt werden darf. Das ist nicht mehr zu verstehen und muss verboten werden. Bei der nächsten Novellierung des EEG muss der Einsatz von PtG-Anlagen geregelt werden. Bis dahin ist Kappung durch Stilllegung von alten fossilen Kraftwerken zu vermeiden.

    18. Inwieweit halten Sie die von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagenen PV-Speicher dem Grunde und der Höhe nach für realistisch?

    Es ist unverständlich, warum der BVES die Werte so gering sieht. Allein der Bedarf bei Hausdach-PV-Anlagen dürfte fast explodieren. Auch die Batterietechnik entwickelt sich rasant weiter und dürfte auch für Großanlagen immer interessanter werden. Einen Wert von mehr als 100 GW sehen wir für 2030 als realistisch an.

    19. Sind die von der Bundesnetzagentur dargestellten Betrachtungen des BVES zu PV-Speichern und Großbatteriespeichern (> 1 MW) dem Grunde und der Höhe nach angemessen?

    Die offenbar willkürliche Einteilung der Batteriedimensionen sehen wir kritisch. Sinnvoller wäre eine Kategorisierung nach Anwendungsart, wie z. B. Haussysteme, Industriesysteme und Großspeicher, die nach Speichertechniken und Leistungsstufen weiter aufgefächert werden können. Bezüglich der Höhe siehe unsere Antwort zu Frage 18.

    20. Wie beurteilen Sie die CO2-Berechnungen der Übertragungsnetzbetreiber/des Umweltbundesamts und der Bundesnetzagentur auf der Grundlage der Vorgabe des Klimaschutzplans 2050?

    Es ist völlig unerheblich wie die Werte des Klimaschutzplans 2050 für das Jahr 2030 berechnet werden. Nachdem schon die Zwischenziele für 2020 durch die Politik und weitere verantwortliche Stellen (z. B. Bundesnetzagentur) ignoriert werden, ist auch kaum die Einhaltung weiterer Ziele zu erwarten.

    21. Ist die verbindliche Vorgabe eines CO2-Ziels sinnvoll? Ist die Vorgabe entsprechender Instrumente, die in der Marktmodellierung zur Erreichung des CO2-Ziels unterstellt werden sollen, sinnvoll?
    Dies ist wohl eher eine rhetorische Frage, denn es kann doch nur eine Antwort geben.

    Alle wissen, die Klimaerwärmung kann nur durch eine zügige Umsetzung der Energiewende gestoppt werden. Deutschland hat seine wichtige Vorreiterrolle längst verloren. Ein trauriges Kapitel deutscher Lobbywirtschaft. Mehr Naturkatastrophen, Millionen Klimaflüchtlinge und immense Belastungen für die Bevölkerung sind schon heute absehbar. Die jüngeren Mitarbeiter der Bundesnetzagentur könnten schon heute für 2050 einen Strandurlaub in Lüneburg buchen.

    22. Welche der von den Übertragungsnetzbetreibern vorgestellten Ansätze für die Modellierung der nationalen CO2-Klimaschutzziele halten Sie für realistisch?

    Diese Ansätze sind alle schon sehr alt und haben bisher keinerlei Wirkung gezeigt. Das einzig sinnvoll wäre der sofortige Ausstieg aus der Braunkohleverstromung, sowie die Festlegung von verbindlichen Ausstiegsszenarien bei der fossilen Wärmegewinnung und für fossile Verbrennungsmotoren.

    23. Halten Sie die von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagene Zuordnung sämtlicher nationalen Szenarien zu einem einzigen europäischen Szenario für angemessen?

    Das wäre in keiner Weise angemessen und lenkt nur von den eigentlichen Anforderungen ab. Es wird damit versucht, den Aufbau eines renditestarken europäischen PCI-Netzes, einschließlich sonst unnötiger HGÜ-Trassen zu rechtfertigen. Die Energiewende in Deutschland ist ein Mammutprojekt. Deshalb ist es notwendig, sich zunächst auf Deutschland zu fokussieren.

    24. Erachten Sie die von den Übertragungsnetzbetreibern angesetzten Werte für die Übertragungskapazitäten der Anrainerstaaten mit Deutschland als angemessen?

    Deutschland als Stromexportweltmeister und auch das durchaus gewichtige Importvolumen der letzten Jahre zeigen doch, die bestehenden Verbindungen zu unseren Nachbarn sind mehr als ausreichend. Vielleicht wäre es möglich, die garantierten Renditen auch für Bau und Betrieb von Großspeicheranlagen, wie PtG, zu gewähren.

    25. Werden Sensitivitätsberechnungen für den Netzentwicklungsplan 2019-2030 als sinnvoll erachtet?

    Das wurde von uns schon in früheren Konsultationen als Spielerei abgelehnt.

    Fazit
    Die Energiewende ist ein Projekt unserer gesamten Gesellschaft. Gesellschaftliche Akzeptanz kann aber nur dann erreicht werden, wenn man die Menschen nicht vor vollendete Tatsachen stellt. Der gesetzliche Auftrag zur bedarfsgerechten Optimierung, Verstärkung und Ausbau des Netzes darf nicht als Freibrief dafür gelten, überdimensionierte Leitungsnetze zu planen und zu bauen, die in erster Linie dem europäischen Stromhandel dienen und damit lediglich dem Gewinn der Übertragungsnetzbetreiber und deren Investoren zugutekommt.
    Der jetzt zur Konsultation gestellte Szenariorahmen 2019-2030 ist daher mangels Objektivität nicht geeignet, als Grundlage für den nächsten NEP herangezogen zu werden. Denn auch da wird wieder der europäische Netzausbau mit teuren HGÜ-Trassen gefordert. Das widerspricht der im Gesetz verankerten Gemeinwohlverpflichtung, für die auch die Bundesnetzagentur Sorge tragen müsste.

    Einer Veröffentlichung dieser Stellungnahme wird zugestimmt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Bürgerinitiative Leinburg
    für eine dezentrale Energiewende ohne überdimensionierten Trassenbau

    Druckversion siehe Anlage

    Unsere nächste gemeinsame Sitzung findet
    am Donnerstag, 1. März 2018 um 20:00 Uhr
    im Gasthof zur Sonne in Altdorf statt.

    Es gibt hochkarätige Informationen zum Netzausbau in unserer Region und in der Oberpfalz:

    • Aktueller Stand Szenariorahmen und Antragskonferenzen in Hof, Weiden und Regensburg
    • Aktueller Stand P53 und P 44mod
    • Aktion Trassenkreuze (Info und Verkauf)
    • Konsultation Landrat-Kommunen
    • Verschiedenes

    Druckversion der Einladung s. Anlage

    blog.stromhaltig“ hat beim Deutschen Bundestag eine Petition gestartet, die den Nagel auf den Kopf trifft. Unter dem Titel „Stromnetz: Wer Notfälle verursacht, soll dafür auch zahlen. #Petition75930“ wird gefordert, das bestehende Strommarktsystem, welches der klimaschädlichen Kohleverstromung den Vorzug gibt und die Energiewende ausbremst, gesetzlich neu auszurichten. Wir Bürgerinitiativen, die wir uns für eine dezentrale Energiewende ohne überdimensionierten Tassenbau einsetzen, unterstützen diese Forderung. Dabei ist die Rechnung ganz einfach: Eine Belastung der Kohlekraftwerke mit den von ihnen verursachten Kosten reduziert die milliardenteuren Netzeingriffe und macht den Bau der riesigen Gleichstromtrassen überflüssig.

    Die Petition kann noch bis zum 22. Februar gezeichnet werden: Mitzeichnen der Petition 75930.
    Eine große Hürde stellt das Quorum von 50.000 Teilnehmern dar. Deshalb bitte unbedingt diesen Link aufrufen, registrieren und mitmachen. Zusätzlich sollte dieser Aufruf über alle möglichen Kanäle weiter verbreitet werden.

    Hier der Text der Petition:
    Der Bundestag wird aufgefordert, geeignete Schritte auf den Weg zu bringen, um Kosten für Notfallmaßnahmen der Stromnetzbetreiber den Verursachern zuzuordnen und nicht über die Netzentgelte zu verallgemeinern. Die Stromkunden sind von den Kosten zu entlasten. Die Marktregeln für den Stromhandel sind so anzupassen, dass kleine Erzeugungseinheiten nicht benachteiligt werden. Ein Mechanismus zur Gleichbehandlung wird benötigt, um Angebotspreise der Großkraftwerke nicht künstlich klein zu rechnen.

    Begründung
    Der Handel mit Strom aus Kohlekraftwerken verursacht eine Erzeugung in Regionen, bei denen kein direkter Verbrauch möglich ist. Gerade an Feiertagen kommt es dadurch zu einer Übereinspeisung von Großkraftwerken, welche an der Strombörse zwar gehandelt wird, jedoch ein Handelsergebnis hervorbringt, das nicht durch die Stromnetze transportiert werden kann. Zur Stabilisierung des Netzes führen die Netzbetreiber in Folge des Stromhandels einen Noteinsatz durch, der als Redispatch bezeichnet wird. Die Kosten werden verallgemeinert und nicht den Verursachern (Verkäufer/Käufer) zugeordnet.

    Dies führt zur einseitigen Belastung der privaten Stromkunden mit Kosten, ohne Nutzen. Zudem werden kleinere Erzeugungseinheiten (Windkraftparks, PV, Kleinere Gaskraftwerke) durch die Marktregeln benachteiligt.

    Den Netzbetreibern obliegt es einseitig Kosten zu verallgemeinern ohne Anreiz eine alternative Lösung zum Redispatch zu finden, welche kostenneutral ist. Mit Blick auf die Netzentgelte werden die Übertragungsnetzbetreiber daher einen immer weiteren Ausbau der Netze fordern, was ebenfalls durch Zahlungen von allen Stromkunden zu tragen ist.

    Ein starkes "NEIN" zum SuedOstLink gibt es bei einer Demo am 6. Januar 2018 ab 13:00 Uhr in Arzberg.
    Jeder Teilnehmer zählt. Die BI Leinburg bietet Mitfahrgelegenheit (bi-leinburg@stromautobahn.de).

    Mit Redebeiträgen von

    • Thorsten Glauber (MdL FREIE WÄHLER)
    • Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE)
    • Vertreter BUND Naturschutz
    • Vertreter Bauernverband
    • Hubert Galozy, Sprecher Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse

    Bericht hier

    "Dezentral läuft's besser - für Bürger|innen, Energiewende und Naturschutz!" ist der Titel eines Flyers, den diverse Landesverbände des BUND, der Bundesverband Bürgerinitiativen gegen SueLink und das Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse gemeinsam herausgegeben haben.

    LINK ZUM FLYER


    Klar ist, auf der unteren Ebene, dem sogenannten Verteilnetz, ist Netzausbau notwendig, um die dezentral erzeugte Erneuerbare Energie anzubinden. Der überdimensionierte Ausbau im darüber liegenden Übertragungsnetz mit riesigen, Deutschland überziehenden Gleichstromtrassen ist dagegen eindeutig gegen die Energiewende gerichtet. Der Flyer zeigt, dass sich immer mehr kompetente Partner gemeinsam gegen diese Planungen stellen.

    Weitere Partner sind das Aktionsbündnis Ultranet, die BüfA (Bündnis für Atomausstieg und erneuerbare Energien), die N-ERGIE mit der Main-Donau-Netzgesellschaft, aber auch zahlreiche Kommunen in den betroffenen Regionen.

    Mehr Infos:
    BUND Stromnetze
    Bundesverband gegen Suedlink
    Ultranet
    BüfA

    Weniger Kohleverstromung ist gut fürs Klima und benötigt weniger Trassen. Eine Stilllegung von Kohlekraftwerken könnte die Versorgungssicherheit sogar steigern", heißt es in einer gemeinsamen Expertise des Ministeriums und der Bundesnetzagentur. "Der Großteil der Kohlekraftwerke hat heute eine belastende Wirkung auf das Netz. Das aktuelle Expertenpapier dürften auch bei den Jamaika-Sondierungen für Wirbel sorgen.

    Hier geht es zum Bericht von SPIEGEL-ONLINE

    Der ungekürzte Text aus dem Wirtschaftsministerium kann im Anhang nachgelesen werden.

    Eigentlich ist die Erdverkabelung von Stromleitungen positiv zu sehen. Die das Landschaftsbild störenden Trassen werden im Boden versteckt. Was aber ist, wenn es sich bei diesen Leitungen um Hoch- oder Höchstspannungsverbindungen handelt? Eine vom Übertragungsnetzbetreiber Amprion beim Institut für Bodenkunde und Waldernährungslehre (Uni Freiburg) in Auftrag gegebene Studie lässt aufhorchen. Danach kann sich die Temperatur an der Oberfläche um bis zu fünf Grad Celsius erhöhen, während die Netzbetreiber bisher mit Angaben von maximal ein bis zwei Grad Erhöhung beruhigen wollten. Es dürfte klar sein. dass die Böden in heißen, regenarmen Sommern verstärkt austrocknen und die Ernten beeinflussen.

    Mit vielen Bildern und nur 48 Seiten wirkt die Studie auch sonst nicht überzeugend. Untersucht wird nur eine Bodenart, während es bei den mehrere hundert Kilometer langen Gleichstromleitungen (HGÜ) doch sehr unterschiedliche Bodenstrukturen geben dürfte, die untersucht werden müssten. Und es bleiben weitere Fragen:

    • Was ist mit der Windbruchgefahr bei den breiten und langen Schneisen durch unsere Wälder.
    • In wieweit ist der Grundwasserhaushalt betroffen?
    • Wie wirkt sich die Strahlung bei Weideflächen auf die Tiere aus? Unmittelbar über den Leitungen gibt es ein sehr starkes permanentes Magnetfeld. Studien sprechen von geringerem Nachwuchs.
    • Was kostet der Wertausgleich für die betroffenen Grundflächen die Allgemeinheit und was kostet dieser Leitungsbau überhaupt? Es sind Pilotprojekte. Das heißt, es gibt keinerlei Erfahrung.

    Alle diese Fragen betreffen Leitungen, die wissenschaftlich nachgewiesen, nicht für eine sichere Energieversorgung benötigt werden.

    Betrieb von Hochspannungserdkabelanlagen
    Experimente zur Einschätzungder Auswirkungen auf Boden und Pflanzen
    Studie im Auftrag derAmprion GmbH von Prof. Dr. Peter Trüby
    Hier geht es zur Zusammenfassung der Studie.

    Hier geht es zur Studie.


    Wir stellen vor: Die AKTION TRASSENKREUZE - Wir markieren die Gefahrenzonen!

    Um die schlafende Bevölkerung und die schlafenden PolitikerInnen entlang der Trassenverläufe aufzuwecken und auf die Gefahren für Mensch, Tier und Natur hinzuweisen, können so die betroffenen Regionen mit diesem einfachen Zeichen markiert werden. Die Kreuze kann sich aber auch jeder Trassengegner vor die Tür stellen, man kann sie bei Demos verwenden usw.
    Diese Aktion kann an jeder Kohle- und Atomstrom-Trasse - sei es nun entlang von geplanten Wechselstromtrassen oder an Gleichstromtrassen - angewandt werden.

    Eine kurze Anleitung zum ausdrucken gibt es in der Anlage.

    Hier geht es zu einer kleinen Bildergalerie

    Egal ob SuedOstLink in unserer Region oder SuedLink weiter im Westen. Es wird heftig um diese Gleichstromleitungen gestritten. Diese Trassen kosten Milliarden; Geld, das am Ende wir bezahlen, über die Steuern und über den Strompreis. Kann es sein, dass man genau diese Trassen für die Energiewende nicht braucht – ganz im Gegenteil, wenn so eine neue Trasse nicht Ökostrom, sondern gerade den alten, dreckigen Kohlestrom sichert?

    Hier geht es zum Bericht des Hessischen Rundfunks mit Video: Streit um Stromtrassen

    Der Klimawandel sei zu fern und abstrakt für den Wahlkampf, heißt es. Das ist grundfalsch. Beim dringendsten Thema unserer Zeit versagen Medien und Politik.
    Auch der aktuelle Netzentwicklungsplan 2030 von der Bundesnetzagentur veröffentlicht, trägt mit dazu bei, die deutschen Klimaziele zu verfehlen. Die nach wie vor darin enthaltenen riesigen Gleichstromtrassen (HGÜ) werden nachweislich nur für den Stromexport aus klimaschädlicher Braun- und Steinkohle geplant. Im Wahlkampf fehlt das Thema komplett.


    Hier geht es zum Artikel in der zeit-online

    Mit nur 12,8 Minuten Ausfall pro Jahr und Verbraucher 2016 zählst das Stromnetz in Deutschland, zusammen mit Dänemark zu den sichersten in Europa. Auch der Anschluss von inzwischen rund 1,6 Millionen Solaranlagen, Windrädern etc. stellt kein Problem dar. Laut Netzentwicklungsplan steht im Jahr 2035 eine Stromerzeugungskapazität von 258,5 Gigawatt zur Verfügung, während der Höchstbedarf dann bei 84,0 Gigawatt liegt. Das bedeutet: Es gibt genügend Strom und die großen HGÜ-Trassen werden nicht benötigt.


    Hier geht es zum Bericht in "wallstreet:online".

    Auch Atomstrom ist kein Klimaretter. Vielmehr bremst der Weiterbetrieb der Atomkraftwerke die Energiewende. Deutschland könnte seinen Energiebedarf schon heute komplett ohne AKW decken. Auch die Grünen wollen den Atomausstieg. Leider erkennen aber die Spitzen der Partei im Land und im Bund nicht, wie sie dazu von alten Stromwirtschaft manipuliert werden und so ebenfalls Energiewende ausbremsen.


    Dazu ein Interview mit Frau Professor Claudia Kemfert im Magazin "ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie".

    Die Bilder, die der Übertragungsnetzbetreiber Tennet bei seinen Präsentationen zum Stromnetzausbau zeigte, machten die Energiewende nicht unbedingt sympathischer.

    Riesige Bagger und Tieflader quälten sich darauf über matschige Feldwege. Die Bauern und Grundstückbesitzer im Publikum staunten bei dieser Präsentation nicht schlecht, welche Masse an Baufahrzeugen es braucht, um unterirdisch ein Stromkabel durch die halbe Republik zu verlegen. „Das macht doch meinen ganzen Betrieb kaputt“, entfuhr es einer Landwirtin auf einem dieser Termine im Frühjahr.

    Bei den 770 Kilometern (SuedLink) bzw. 580 Kilometer (SuedOstLink) dürfte es nicht bleiben. Die Trassen können nicht in der Luftlinie verlegt werden. Der Zickzackkurs zur Umgehung von problematischen Flächen dürfte die Strecken um mindestens 30 Prozent verlängern. Das sind dann ca. 1750 Kilometer lange und wenigstens 50 Meter breite Schneisen, in denen die Böden durch riesige Tieflader und Bagger auf Dauer zerstört werden.

    Der Artikel in der Wirtschaftswoche widmet sich diesem Thema.

    Netzentwicklungspläne lassen regionale Naturschützer und Energieerzeuger zusammenrücken

    Nachstehend die Links zu drei Berichten über diese Veranstaltung im Uhrenhaus der N-ERGIE in Nürnberg am 19. Juli 2017:

    Bayerische Staatszeitung
    Donaukurier
    my heimat Ellgau[/size]

    In einem Bericht der Zeitschrift ENERGIE & MANAGEMENT wird die Aussage von Hern Kleedörfer, dass die Übertragungsnetze als für Deutschland wesentliche Infrastruktur in Bundeshand gehören, nochmals speziell begründet.

    Hier geht`s zu einer kleinen Bildergalerie von der Veranstaltung.

    Aktionsbündnis demonstriert beim Münchener Energiedialog

    Unter dem Motto „Rote Karte für den überdimensionierten Netzausbau“ wurde der von Wirtschaftsministerin Aigner jährlich einberufene Energiedialog in der Landeshauptstadt diesmal von einer Protestaktion des Aktionsbündnisses gegen die Süd-Ost-Trasse vor dem Ministerium begleitet. Trotz des kurzfristig anberaumten Demo-Termins kamen Demonstranten aus ganz Bayern. Die Vertreter der Bürgerinitiativen aus dem Nürnberger Land beim Energiedialog sind sich einig: Es besteht weiterhin eine breite und starke Front gegen den Süd-Ost-Link und Folgeprojekte wie die Stromtrasse P44mod.

    Unterstützt wurden die Bürgerinitiativen von den Freien Wählern, den Linken, der Piratenpartei Bayern und der mut-Partei. Ziel war es, der Staatsregierung den Protest direkt vor die Tür zu tragen, da diese Gespräche mit den Kritikern des Netzausbaus grundsätzlich ablehne, so die Organisatoren. Die Trassengegner fordern weiterhin ein progressives neues Konzept für eine dezentrale Energiewende mit regionaler Wertschöpfung und den Verzicht auf einen überdimensionierten Netzausbau.

    Gemeinsamer Protest mit prominenten Politikern

    Der Bundestagskandidat der Freien Wähler Hans Martin Grötsch setzte von Oberfranken aus einen Bus ein, der die Gegner des Südostlink direkt nach München brachte. Auch aus den übrigen Regionen Bayerns waren Vertreter der Bürgerinitiativen angereist.

    Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger forderte eine Energiewende, an der nicht allein Großkonzerne und Investoren, sondern auch die Kommunen und Bürgerenergiegenossenschaften Geld verdienen. „Wir sehen es auch als Thema der Risikominimierung, wenn wir mit Sonne, mit Wind, mit Wasser und bestehenden Gaskraftwerken unsere Energieversorgung sicherstellen.“ Den Strom aus weit entfernten Regionen nach Bayern zu schaffen zerstöre die Heimat, dies müsse verhindert werden.

    Die Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Energie- und Klimapolitik Eva Bulling-Schröter von den LINKEN nannte den Netzausbau unnötig, da er nicht der Energiewende und dem Schutz vor dem Klimawandel diene. Die neuen Megatrassen würden nachweislich für den Transport von Kohlestrom gebaut werden. „Das ist für die Energiewende absurd“, betonte die Politikerin.

    Die Notwendigkeit für den geplanten massiven Netzausbau sei stark zu anzuzweifeln, stellte Reinhold Deuter von der Piratenpartei Bayern, Themenbeauftragter Energie, fest. Die Berechnungen von Netzbetreibern und Bundesnetzagentur zum Bedarf der Stromtrassen stellte Deuter aufgrund vorliegender Daten in Frage.

    Landtagsabgeordnete Claudia Stamm, nach ihrem Austritt bei den Grünen die Vorsitzende der neu gegründeten Mut-Partei, nannte es ein „Meisterstück bayerischer Politik“, dass Ministerin Aigner zwar zum Dialog einlade, dann aber selbst gar nicht bei der Sitzung anwesend sei. Der klimapolitische Sprecher der Partei Hajü Staudt forderte in seiner Rede den Ausbau von regenerativer Energieerzeugung vor Ort, die Förderung von Speichern, aber auch die Vermeidung von Energieverschwendung.

    Staatsregierung lehnt Diskussion um Netzausbau ab

    “Es kann nicht sein, dass ausgerechnet die brennendsten Fragen, die die Menschen in Bayern bewegen, einfach ausgeklammert werden“, kritisierte die Sprecherin des Aktionsbündnisses Dörte Hamann. Die Energiewende scheine im Wirtschaftsministerium nicht Chefsache zu sein.

    „Ich haben noch nie einen so sinnlosen Energiedialog erlebt“, resümiert Hubert Galozy von der Bürgerinitiative Leinburg, der seit Ende 2014 als Vertreter des Aktionsbündnisses die Energiewende-Veranstaltungen begleitet. „Ein Konzept für die Energiewende in Bayern mit einer Wertschöpfung vor Ort ist schlicht nicht erkennbar“.

    Bayern ist sowohl von großen Gleichstromtrassen wie dem Südostlink als auch von Planungen zu Folgeprojekten wie der Wechselstromtrasse P44mod betroffen, die durch das Nürnberger Land führen könnte und bei einem Ausfall der Süd-Ost-Trasse als Ersatz dienen soll. Dagegen organisiert das Aktionsbündnis seit Anfang 2014 den Widerstand der Bürgerinitiativen (BIs) in ganz Bayern.

    Infoabend in Nürnberg

    Um Auswirkungen der aktuellen Politik auf die Entwicklung der Erneuerbaren Energien, auf die zu erwartenden Energiekosten und auf das Erreichen der Klimaziele geht es auch in einer kommenden Veranstaltung am Mittwoch, 19. Juli 2017, um 19.30 Uhr im Uhrenhaus der N-ERGIE in Nürnberg-Sandreuth: „Energiewende – dezentral und regional“

    Dazu lädt das Aktionsbündnis gemeinsam mit der N-ERGIE, den Kommunen im Nürnberger Land und dem Bund Naturschutz Bayern ein. Als Gast wird Professor Dr. Lorenz Jarass von der Hochschule RheinMain zum Thema „Geplanter Netzausbau versus Energiewende“ referieren.

    Um Anmeldung wird gebeten unter pressestelle@stromautobahn.de. Weitere Informationen gibt es hier.