Beiträge von olilsvja

    Netzentwicklungspläne lassen regionale Naturschützer und Energieerzeuger zusammenrücken

    Nachstehend die Links zu drei Berichten über diese Veranstaltung im Uhrenhaus der N-ERGIE in Nürnberg am 19. Juli 2017:

    Bayerische Staatszeitung
    Donaukurier
    my heimat Ellgau[/size]

    In einem Bericht der Zeitschrift ENERGIE & MANAGEMENT wird die Aussage von Hern Kleedörfer, dass die Übertragungsnetze als für Deutschland wesentliche Infrastruktur in Bundeshand gehören, nochmals speziell begründet.

    Hier geht`s zu einer kleinen Bildergalerie von der Veranstaltung.

    Aktionsbündnis demonstriert beim Münchener Energiedialog

    Unter dem Motto „Rote Karte für den überdimensionierten Netzausbau“ wurde der von Wirtschaftsministerin Aigner jährlich einberufene Energiedialog in der Landeshauptstadt diesmal von einer Protestaktion des Aktionsbündnisses gegen die Süd-Ost-Trasse vor dem Ministerium begleitet. Trotz des kurzfristig anberaumten Demo-Termins kamen Demonstranten aus ganz Bayern. Die Vertreter der Bürgerinitiativen aus dem Nürnberger Land beim Energiedialog sind sich einig: Es besteht weiterhin eine breite und starke Front gegen den Süd-Ost-Link und Folgeprojekte wie die Stromtrasse P44mod.

    Unterstützt wurden die Bürgerinitiativen von den Freien Wählern, den Linken, der Piratenpartei Bayern und der mut-Partei. Ziel war es, der Staatsregierung den Protest direkt vor die Tür zu tragen, da diese Gespräche mit den Kritikern des Netzausbaus grundsätzlich ablehne, so die Organisatoren. Die Trassengegner fordern weiterhin ein progressives neues Konzept für eine dezentrale Energiewende mit regionaler Wertschöpfung und den Verzicht auf einen überdimensionierten Netzausbau.

    Gemeinsamer Protest mit prominenten Politikern

    Der Bundestagskandidat der Freien Wähler Hans Martin Grötsch setzte von Oberfranken aus einen Bus ein, der die Gegner des Südostlink direkt nach München brachte. Auch aus den übrigen Regionen Bayerns waren Vertreter der Bürgerinitiativen angereist.

    Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger forderte eine Energiewende, an der nicht allein Großkonzerne und Investoren, sondern auch die Kommunen und Bürgerenergiegenossenschaften Geld verdienen. „Wir sehen es auch als Thema der Risikominimierung, wenn wir mit Sonne, mit Wind, mit Wasser und bestehenden Gaskraftwerken unsere Energieversorgung sicherstellen.“ Den Strom aus weit entfernten Regionen nach Bayern zu schaffen zerstöre die Heimat, dies müsse verhindert werden.

    Die Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Energie- und Klimapolitik Eva Bulling-Schröter von den LINKEN nannte den Netzausbau unnötig, da er nicht der Energiewende und dem Schutz vor dem Klimawandel diene. Die neuen Megatrassen würden nachweislich für den Transport von Kohlestrom gebaut werden. „Das ist für die Energiewende absurd“, betonte die Politikerin.

    Die Notwendigkeit für den geplanten massiven Netzausbau sei stark zu anzuzweifeln, stellte Reinhold Deuter von der Piratenpartei Bayern, Themenbeauftragter Energie, fest. Die Berechnungen von Netzbetreibern und Bundesnetzagentur zum Bedarf der Stromtrassen stellte Deuter aufgrund vorliegender Daten in Frage.

    Landtagsabgeordnete Claudia Stamm, nach ihrem Austritt bei den Grünen die Vorsitzende der neu gegründeten Mut-Partei, nannte es ein „Meisterstück bayerischer Politik“, dass Ministerin Aigner zwar zum Dialog einlade, dann aber selbst gar nicht bei der Sitzung anwesend sei. Der klimapolitische Sprecher der Partei Hajü Staudt forderte in seiner Rede den Ausbau von regenerativer Energieerzeugung vor Ort, die Förderung von Speichern, aber auch die Vermeidung von Energieverschwendung.

    Staatsregierung lehnt Diskussion um Netzausbau ab

    “Es kann nicht sein, dass ausgerechnet die brennendsten Fragen, die die Menschen in Bayern bewegen, einfach ausgeklammert werden“, kritisierte die Sprecherin des Aktionsbündnisses Dörte Hamann. Die Energiewende scheine im Wirtschaftsministerium nicht Chefsache zu sein.

    „Ich haben noch nie einen so sinnlosen Energiedialog erlebt“, resümiert Hubert Galozy von der Bürgerinitiative Leinburg, der seit Ende 2014 als Vertreter des Aktionsbündnisses die Energiewende-Veranstaltungen begleitet. „Ein Konzept für die Energiewende in Bayern mit einer Wertschöpfung vor Ort ist schlicht nicht erkennbar“.

    Bayern ist sowohl von großen Gleichstromtrassen wie dem Südostlink als auch von Planungen zu Folgeprojekten wie der Wechselstromtrasse P44mod betroffen, die durch das Nürnberger Land führen könnte und bei einem Ausfall der Süd-Ost-Trasse als Ersatz dienen soll. Dagegen organisiert das Aktionsbündnis seit Anfang 2014 den Widerstand der Bürgerinitiativen (BIs) in ganz Bayern.

    Infoabend in Nürnberg

    Um Auswirkungen der aktuellen Politik auf die Entwicklung der Erneuerbaren Energien, auf die zu erwartenden Energiekosten und auf das Erreichen der Klimaziele geht es auch in einer kommenden Veranstaltung am Mittwoch, 19. Juli 2017, um 19.30 Uhr im Uhrenhaus der N-ERGIE in Nürnberg-Sandreuth: „Energiewende – dezentral und regional“

    Dazu lädt das Aktionsbündnis gemeinsam mit der N-ERGIE, den Kommunen im Nürnberger Land und dem Bund Naturschutz Bayern ein. Als Gast wird Professor Dr. Lorenz Jarass von der Hochschule RheinMain zum Thema „Geplanter Netzausbau versus Energiewende“ referieren.

    Um Anmeldung wird gebeten unter pressestelle@stromautobahn.de. Weitere Informationen gibt es hier.

    Das bayerische Wirtschaftsministerium hat für den 4. Juli 2017 zu einer Nachfolgetagung zum Energiedialog eingeladen. Die Agenda enthält kein Wort über den fatalen Netzausbau. Dafür gibt es die rote Karte. Nachstehend der Aufruf zu einer Protestaktion, an der sich neben dem Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse auch die Freien Wähler, die Linke, der BUND und viele weitere Gruppen beteiligen.


    BUND, Stromversorger N-ERGIE, regionale Kommunen und das Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse laden gemeinsam zu einer Veranstaltung ein:

    Mittwoch, 19. Juli 2017
    20 Uhr
    im Uhrenhaus der N-ERGIE in Nürnberg-Sandreuth

    Einladung-V.pdf

    Thema des Abends ist die Frage, ob die Energiewende in Deutschland auf einem guten Weg ist.

    Man darf durchaus daran zweifeln, wenn man feststellt, dass sich die Fachwelt immer häufiger und kritischer zu Wort meldet. Die Deckelung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien, ein Stagnieren der nationalen CO²-Emmisionen auf einem seit nunmehr zehn Jahren unverändert hohen Niveau von über 900 Mio. Tonnen jährlich, ein Strommarktdesign, das die Verstromung klimafeindlicher Kohle bevorzugt, oder auch die Planung eines überdimensionierten Trassenbaus, der für die Bürgerinnen und Bürger sowie die kleinen und mittleren Unternehmen Milliardenkosten über viele Jahre verursacht.

    Statt bürgerliches Engagement zu fördern, die Entwicklung von innovativen Technologien wie etwa Speichertechnologien voranzutreiben oder die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, wird das Oligopol der vier Übertragungsnetzbetreiber durch politische Entscheidungen weiter gestärkt.

    Hierdurch wird weder regionale Wertschöpfung gestärkt noch Beschäftigung gesichert. Vielmehr fließen gewaltige Beträge aus der Region ab und stärken die Anteilseigner der Übertragungsnetzbetreiber.

    Die Energiewende verkommt hierdurch immer mehr zu einem Spekulationsprojekt internationaler Investoren – zahlen müssen aber die Menschen vor Ort.

    Mit allen Mitteln versucht das Oligopol der Übertragungsnetzbetreiber, ihr zentrales Geschäft – den Bau und den Betrieb von möglichst vielen Stromautobahnen – voranzutreiben. Erdverkabelung mindert zwar den bürgerlichen Widerstand, verteuert aber die von den Menschen vor Ort zu tragenden Kosten.

    Fragen mit Gewicht, über die wir am 19. Juli 2017 zusammen mit kompetenten Referenten im Uhrenhaus der N-ERGIE Aktiengesellschaft in Nürnberg-Sandreuth diskutieren wollen.

    Wir freuen uns auf Ihr Kommen und auf einen informativen Meinungsaustausch. Ein Anfahrtsplan befindet sich im Anhang.


    Um entsprechend disponieren zu können, wird um formlose Anmeldung
    an bi-leinburg@stromautobahn.de gebeten.

    Tagesordnungspunkte BI-Sitzung am Mittwoch, 12.07.2017, 20.00 Uhr,

    Sportgaststätte 1.FC Altdorf, Weidentalstraße 10 (Parallelstraße der Umgehungsstraße)
    Telefon 09187-6140

    Moderation: Ralph Kubala

    TOP 1 Begrüßung, Genehmigung Tagesordnung

    TOP 2 Info über den aktuellen Stand des Trassenverlaufs

    TOP 3 Rückblick

    TOP 4 Ausblick
    Veranstaltung am 19.07.2017, Uhrenhaus Nürnberg in Zusammenarbeit mit der ENERGIE

    TOP 5 Guerilla-Strom – Solarstrom in die Steckdose für Jedermann

    TOP 6 Sonstiges, Fragen und Wünsche aus dem Teilnehmerkreis

    Stromtrasse -Thüringen schützt den ehemaligen Grenzstreifen. Das bedroht den Netzausbau.

    BERLIN taz | Ein neues Gesetz, mit dem das Land Thüringen den ehemaligen Grenzstreifen, das sogenannte grüne Band, unter besonderen Schutz stellt, gefährdet nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministeriums die aktuelle Planung für die neue Gleichstromtrasse SuedLink von Nord- nach Süddeutschland.

    Hier geht`s zum Artikel

    ALTDORF – Die taz hat in Altdorf eine Diskussionsrunde zum Thema Stromtrassen organisiert. Im Publikum waren neben vielen interessierten Bürgern Aktivisten der örtlichen Bürgerinitiativen und Zuhörer aus dem Regensburger Raum, die sich im Widerstand gegen die Trasse Süd-Ost-Link zusammengefunden haben. Der Grünen-Landtagsabgeordnete Martin Stümpfig war der Watschenmann des Abends.


    Online-Bericht N-LAND

    Bericht der taz: "Es scheitert am politischen Willen“

    Die Berliner Forscherin Claudia Kemfert über die Macht des fossilen Imperiums, postfaktischen Irrsinn und die To-Do-Liste der Regierung.

    Claudia Kemfert ist streitbar. Die Berliner Energieforscherin sieht die Energiewende in Gefahr – und benutzt drastische Worte, um den Rollback zu beschreiben. Die alten Energien und Klimaskeptiker gingen nicht kampflos vom Platz, sondern nutzten Propaganda und „Fake News“, um die öffentliche Meinung umzupolen.

    Hier geht`s zum vollständigen Artikel in der Frankfurter Rundschau.

    Zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen der BüfA Regensburg (Bündnis für Atomausstieg und für erneuerbare Energien) und dem Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse wurde diesmal (8.04.2017) das Kopfstellentreffen nach Regensburg verlegt. Nach fünfstündiger kreativer Diskussion wurde festgestellt, dass wir alle am gleichen Strang ziehen und auch in Zukunft, wenn immer möglich, gemeinsam agieren wollen.

    Auch wenn die sogenannte Monstertrasse inzwischen nach Osten verlegt wurde, ist unsere Region nach wie vor von einem unnötigen und überdimensionierten Trassenbau bedroht. Die BI-Leinburg lehnt all diese Trassenprojekte weiterhin ab, da sie den Bürgern großen Schaden zufügen. Weitere Informationen dazu gibt es während der diesjährigen Gewerbeschau (22. und 23. April) in der Diepersdorfer Sporthalle, Diepersdorfer Hauptstraße 38, bei der die BI Leinburg mit einem Infostand Präsenz zeigen wird.

    Dankbar wären wir auch für eine Unterstützung am Stand durch Aktive von anderen Bürgerinitiativen. Die geplanten Zeiten sind:
    Samstag 22. April von 13:00 bis 15:00 Uhr und 15:00 bis 17:00 Uhr, sowie
    Sonntag 23. April von 13:30 bis 13:00 Uhr und 13:00 bis 16:00 Uhr
    Über eine kurze Mail bi-leinburg@stromautobahn.de würden wir uns freuen.

    Bürgerinitiative Leinburg gegen Gleichstromtrassen
    Für eine dezentrale Energiewende ohne überdimensionierten Netzausbau!

    Eine Preiserhöhung der Netzentgelte um 80 Prozent zog der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) TenneT zum Jahreswechsel gnadenlos durch. Bei einer normalen Firma würde deshalb das Insolvenzgericht auf den Plan gerufen. Aber TenneT ist keine normale Firma. Sie hat das Monopol in ihrem Netzgebiet und unterliegt keinerlei Wettbewerb. Die zuständige Kontrollinstanz, die Bundesnetzagentur genehmigt offenbar so gut wie alles. Begründet wird diese Preisanhebung mit dem höheren Steuerungsaufwand, wenn zu viel erneuerbare Energie im Netz ist. Verschwiegen wird dabei, dass es der schmutzige Braunkohlestrom ist, der die Netze verstopft und der auch an Starkwindtagen nicht zurück gefahren wird.


    Nur deshalb werden die überdimensionierten und extrem teuren Gleichstromtrassen, wie der Süd-Ost-Link, gefordert. Jetzt wird von Herrn Keussen sogar mit Enteignung gedroht, wenn ein Landwirt seine Felder nicht für die Erdverkabelung zur Verfügung stellen möchte.

    Zum Bericht in der Wirtschaftswoche geht es hier.

    Wenn die Energiewende gelingt, dann wird das geografische Ungleichgewicht zwischen Stromerzeugern und Stromverbrauchern wohl weiter wachsen: Die großen Windparks sind vor allem im Norden, die industriellen Stromverbraucher eher im Süden. Die Energie müsste aber nicht unbedingt über die umstrittenen Stromautobahnen transportiert werden, meinen Forscher.


    Die Power-to-Gas-Technologie ist ausgereift und einsatzbereit. Über eine normale Gasleitung, von denen es in Deutschland genügend gibt, kann etwa zehnmal soviel Energie transportiert werden, wie über eine Stromtrasse."

    Ein Bericht von Ralf Krauter im Deutschlandfunk

    Die Power-to-Gas-Technologie ist aus technologischer Sicht heute einsatzfähig und bietet Power to Gas die Chance, von der Stromwende hin zu einer Energiewende zu gelangen.

    Bis 2022 kann mit einer großtechnischen und wirtschaftlichen Verfügbarkeit und der Markteinführung der Systemlösung Power to Gas gerechnet werden. Das liegt weit vor der Fertigstellung der geplanten Gleichstromtrassen und wird diese überflüssig machen. Wenn man jetzt die 36 Mrd. € nimmt, die der Bau der HGÜ-Trassen kostet und damit den Ausbau fördert, könnte man 2025 schon sehr weit sein. Dann könnte auch der Verkehrssektor seine Verbrennungsmotoren behalten oder besser noch auf Brennstoffzellen-Technik umsteigen.

    Hier der Link zur Strategieplattform Power to Gas von der Deutsche Energie-Agentur (dena).

    Trotz hoher Bürgerakzeptanz brechen wegen verfehlter Gesetzgebung die Investitionen in Erneuerbare Energien ein, was die Energiewende gefährdet.

    Am 20-21. März lud die Bundesregierung erneut die Welt zum „Energy Transition Dialogue“ nach Berlin ein. Wie jedes Jahr gab es große Reden der Bundesminister, die belegen sollten, dass Deutschland ein globaler Vorreiter der Energiewende und des Klimaschutzes ist.
    Doch stimmt dieses Bild immer noch? Nein. Inzwischen sind viele andere Nationen an Deutschland vorbeigezogen, zeigen ein wesentlich stärkeres Investitionsverhalten, haben offensivere politische Ziele und eine erfolgreichere politische Gesetzgebung.

    zum Artikel

    Dramatischer Appell von Prof. Volker Quaschning gegen die Klimaerwärmung:

    "Die deutsche Bundesregierung hat mit dem Pariser Klimaschutzabkommen beschlossen, die globale Erwärmung möglichst auf 1,5°C zu begrenzen. Keine im Bundestag vertretene Partei hat dafür aber ein schlüssiges Konzept. Wir müssten noch in den 2030er-Jahren alle fossilen Energieträger in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr durch erneuerbare Energien ersetzen. Neben der Windenergie wird dabei die Photovoltaik die Schlüsseltechnologie sein. Wir müssen die Ausbauziele signifikant anheben. Wollen wir die Zukunft unserer Enkelkinder nicht zerstören, müssen wir uns endlich entschlossen für den Wandel einsetzen."

    zum YouTube-Video (17 Min.)

    Ein weiterer Mythos der Energiewende – fehlende Netze

    Eine Stellungnahme von Klaus Müller von der Solarinitiative Dögerode (Energiewende Rocken) vom 23. Oktober 2016


    Es gibt jede Menge Mythen über die Energiewende. Dieser Mythos, die Mär von den fehlenden Stromtrassen, liefert der der Bundesregierung die perfekte Begründung dafür den Zubau von Wind- und Solaranlagen auszubremsen. Wir bekommen nun immer wieder zu hören, dass wir im Norden zu viel Windanlagen haben und diese Überschüsse produzieren, die wir aber nicht nach Bayern leiten können wo sie verbraucht werden könnten. Allerdings stimmt dieses Argument hinten und vorn nicht und es ist schon etwas merkwürdig, dass es keinem auffällt. Oberflächlich betrachtet klingt das natürlich logisch und ist es in dieser eingeschränkten Betrachtung auch. Wer sich aber mit der Energiewende ernsthaft auseinandersetzt, wird das völlig anders sehen und er wird schnell entdecken, dass dieses Argument sogar sehr kontraproduktiv gebraucht/missbraucht wird.

    Tatsache ist:  mehr

    Bevölkerung wünscht mit überwältigender Mehrheit regionalen Speicherausbau statt Nord-Süd Höchstspannungsleitungen

    1002 zufällig ausgewählte Personen wurden am 15. und 16. Februar 2017 im Rahmen einer telefonischen Mehrthemenumfrage befragt.
    Der Umfragetext lautete:
    Derzeit werden Höchstspannungsleitungen gebaut, um Windstrom von Nord- nach Süddeutschland zu übertragen. Sollte man stattdessen Strom-Speicher in allen Regionen Deutschlands errichten, damit jede Region ihren eigenen Windstrom speichern und verbrauchen kann?
    Das Ergebnis:
    Ja-Stimmen: 67%
    Nein-Stimmen: 23%
    Weiß nicht: 10%


    Link zum Bericht vom Solarenergie-Förderverein Deutschland mit weiteren Details.

    Am 13. Februar 2017 fand in Leinburg eine Veranstaltung mit Rainer Kleedörfer von der N-ERGIE statt, Thema: „Energiewende regional und dezentral – Auswirkungen auf den Netzausbau“. Eingeladen hatten verschiedene Kommunen des Nürnberger Landes und die regionalen Bürgerinitiativen des Aktionsbündnisses gegen die Süd-Ost-Trasse. Mit den Aussagen gegen einen überdimensionierten Netzausbau und pro dezentrale Energiewende unterstützt die N-ERGIE die Forderungen des Aktionsbündnisses nach einem politischen Umdenken und nach einer Wiederaufnahme von Gesprächen zum Thema Netzausbau.
    Hauptreferent Kleedörfer formulierte seine zentrale Forderung unmissverständlich: Die Vorgehensweise beim Netzentwicklungsplan muss geändert werden. Planung und Bau der Trassen dürfen nicht allein den Firmen überlassen werden, die damit sehr viel Geld verdienen wollen. Dafür brauche es keine neuen Gesetze, sondern vor allem eins: politischen Willen.
    Das derzeitige NEP-Verfahren beschreibt Rainer Kleedörfer als einen „geschlossenen Raum mit zu wenigen Akteuren“ – sprich: Die Übertragungsnetzbetreiber sind derzeit die einzigen, die sich in diesem exklusiven NEP-Zimmerchen aufhalten und ihre Netzausbau-Wünsche ungestört ausarbeiten dürfen, ohne jede gesunde Konkurrenz. Wettbewerb tut Not. Es müssen neutrale Wissenschaftler mit ins Boot geholt und es muss das Konzept der Energiewende komplett neu überarbeitet werden. Dann wäre es auch für die Politik leichter erkennbar, dass es viel günstigere, realistische Alternativen zu einem Netz aus Megatrassen gibt. Bei einer vernünftigen Planung könnten beim Netzausbau Milliardenbeträge eingespart und damit das Netzentgelt für die Verbraucher deutlich reduziert werden.
    Selten zuvor hat sich die N-ERGIE so eindeutig politisch gegen den überdimensionierten Trassenbau positioniert. Die Energiewende findet zu 97 Prozent im Verteilnetz statt, so die Feststellung des fränkischen Energieversorgers, sie kann und muss deshalb dezentral erfolgen. Der Ausbau eines europaweiten Übertragungsnetzes dagegen ist unwirtschaftlich und für die Energiewende kontraproduktiv.
    Zudem führen die massiven Kosten dieser Megatrassen zu wachsenden gesellschaftlichen Problemen: Ohne eine regionale Wertschöpfung bei der Energieerzeugung wird Strom immer mehr zu einem Luxusgut, wie die massiven Preiserhöhungen durch Netzbetreiber TenneT jetzt schon zeigen. Dies ist weder demokratisch noch sozial gerecht.