Energiegroßkonzerne haben die Verzinsung der Rücklagen für den AKW-Rückbau zu hoch angesetzt

  • Heute schmiert an den Börsen, wie bereits gestern und in den letzten Wochen, E.on und RWE ab. Woran liegt's? Es gab eine Untersuchung, wonach die Gelder für den AKW-Rückbau von den Konzernen bei der errreichbaren Verzinsung zu hoch angesetzt wurden. Dort rechnet man noch mit sicher zu erzielenden 4% - 4,7% am Kapitalmarkt. Das ist völlig an der Realität vorbei kalkuliert. 4,7% sicher gab es am Kapitalmarkt zuletzt im letzten Jahrtausend, seit über einem Jahr liegen wir bei unter 1%, davor war es auch nicht viel höher.


    http://www.handelsblatt.com/unternehmen/in…d/12306688.html


     "Dem zufolge werfen vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragte Stresstests die Frage auf, ob die bisher vorgenommenen Rückstellungen
    in den Bilanzen für den Rückbau der Meiler von insgesamt 39 Milliarden Euro angemessen abgezinst sind. "Wenn wir den Zinssatz halbieren,
    müssen wir die Rückstellungen verdoppeln. Das wäre für uns der Killer", so eine Aussage aus einem betroffenen Unternehmen.
    Hintergrund ist, dass Unternehmen für künftige Zahlungsverpflichtungen geringere Summen zurücklegen, als sie später begleichen müssen.
    Die Differenz soll in der Zwischenzeit durch Zinserträge hereinkommen. Laut "Handelsblatt" haben die Unternehmen die Rückstellungen derzeit mit Zinssätzen
    zwischen 4,0 und 4,7 kalkuliert.
    Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsen an den Kapitalmärkten stelle sich aber die Frage, ob Zinssätze jenseits von vier Prozent noch realistisch seien.

    Durchgeführt wurden die Stresstests von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein, die sich zu den Inhalten auf Nachfrage erstmal nicht äußern wollte.
    Auch das Bundeswirtschaftsministerium wolle nichts zu den Ergebnissen sagen."


    Was hat das mit unseren HGÜ-Trassen zu tun? RWE ist mit 25,1% an Amprion beteiligt. Über den europäischen Stromhandel (und nur für den braucht es die HGÜ-Trassen) verdienen die Energiegroßkonzerne prächtig am Atom- und Kohlestromhandel.
    Ich habe bereits vor einem dreiviertel Jahr beim Energiedialog gesagt, dass die ÜNB gezwungen sind, sich sichere Anlagen, die mit 9,05% Eigenkapitalrendite von der BNetzA bezahlt werden, auszusuchen. Das erreichen sie beim HGÜ-Bau.

    Was mich nur an der ganzen Diskussion immer wundert. Das müssen mittlerweile doch mehr verstehen, als nur der BUND Naturschutz, die Freien Wähler und in Teilen Die Linke?
    Was ist mit den Grünen? Was mit Greenpeace, Campact, Umweltinstitut und wie sie alle heißen? Gegen Kohleabbau wird fleissig demonstriert, warum dann auch nicht gegen die HGÜ-Trassen, die den Kohlestrom abtransportieren sollen?

    2 Mal editiert, zuletzt von Hubert (14. September 2015 um 11:11)