Der Herr Hartmann von den Grünen und sein Kampf mit den leidigen Fakten beim Trassengegner-Beschäftigungs-Kongress am 5. Juli 2014

    • Offizieller Beitrag

    Bedenkt man, dass die Grünen als Opposition im Bundestag zwar nicht direkt an politischen Entscheidungen beteiligt sind, so ist es doch ein Skandal, wie sie ihren Ruf als Öko-Partei missbrauchen, um für die Akzeptanz von Megatrassen in der Bevölkerung zu werben. Dazu auch eine Email an Herrn Hartmann, MdL, zu seiner befremdlichen Art, die Moderation bei dieser Medienfarce zu führen. Man beachte Minute 47.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    ------------------------------------------------------------------------------------------
    Sehr geehrter Herr Hartmann,

    in dem letzen Video auf Ihrer Homepage zum Kongress in Nürnberg (Forum1) ist nach dem sachlich absolut richtigen Vortrag von Herrn Emmer in Minute 47 von Ihnen eine "Richtigstellung" zur Rendite zu hören.

    Während von Herrn Emmer zuvor korrekt von 9% Rendite gesprochen wird (hier geht es um die exakt 9,05% Rendite, die 50Hertz und Amprion für den NEUbau der Trasse von der Bundesnetzagentur erhält), melden Sie sich unmittelbar nach dem Vortrag mit einer Falschaussage, die Sie auch noch als "Richtigstellung" deklarieren. Sie reden von 9,2 % und später von einer Rendite von 7 - 9% abhängig von der der Höhe des eingesetzten Eigenkapitals und des Fremdkapitals. Hier werfen Sie in einem Beispiel mit 40% Eigenkapital um sich. Sie wollten mit Ihrem Einwurf den "gleichen Wissenstand" schaffen. Leider liegen Sie aber völlig daneben und diskreditieren Herrn Emmer vor versammelter Zuhörerschaft.

    Es wäre durchaus angebracht und wünschenswert, sich für diese unqualifizierte Moderation bei Herrn Emmer öffentlich zu entschuldigen und für eine tatsächliche Richtigstellung auf Ihrer Homepage zu sorgen.

    Sie schreiben in Ihrem Positionspapier auf Ihrer Seite von Februar von einem NOVA-Prinzip (Netzoptimierung vor Netzausbau). Schön und gut, nur haben Sie da auch schon die Prozentsätze weggelassen. Wie ich weiß, wurde auch ein Telefonat und eine anschließende Email an Hr. Amannsberger, Hr. Stümpfig und Sie im Vorfeld des Kongresses genau auf diesen Finanzierungsaspekt als Grund für den Netzbau der Süd-Ost Passage hingewiesen.

    Die Bundesnetzagentur verzinst das eingesetze Kapital der Netzbetreiber für die Netzoptimierung mit 7,14% Rendite. Für den NetzNEUbau erhalten die hinter Amprion stehenden Finanzinvestoren 9,05%. Eine Teilnehmerin einer BI hat auf dem Kongress Herrn Stümpfig auch auf die Kompensationszahlungen an die Gemeinden angesprochen. Herr Stümpfig kannte diese Kompensationszahlung nicht, obwohl auch diese Info per Email einge Tage vor dem Kongress an sie alle verschickt wurde.

    Anbei sende ich Ihnen ein paar interessante Links, und für die weitere Lektüre empfehle ich Ihnen folgende Seiten. Es nützt alles
    nichts, in der Presse von einer schönen und entspannten Kongress-Stimmung zu schwärmen, unter dem Deckmantel der Bürgerbeteiligung dort aber weiterhin Lobbyarbeit für Energiekonzerne zu leisten.

    Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Vertreter der Grünen im Wirtschafts- und Energieministerium, Staatssekretär Rainer Baake, ganze Arbeit für die Informationen in Ihrer Partei leistet. So ein Atomausstieg ist sicher nicht umsonst zu haben. Die Ansichten von Lobbyismus-Anhägern wie Sigmar Gabriel sind jedenfalls mittlerweile auch bei den Grünen zu finden, und es gelingt Ihnen ganz gut, das Stimmvieh der Grünen für die Stromtrassen zu aktivieren.

    Hier die Fakten:

    Auf Seite 3 der angehängten Präsentation von Amprion
    (Netzbetreiber!) kommen die knallharten Aussagen zur Eigentümerstruktur:

    Finanzinvestoren und keine Fachinvestoren:
    → langfristig orientiert und kapitalstark !
    → Interesse: langfristig abgesicherte Rendite aus reguliertem Geschäft !

    Quelle:
    http://www.amprion.de/sites/default/files/pdf/01_Begr%C3%BC%C3%9Fung und Aktuelles von Dr. Brick.pdf

    ie Versicherungskonzerne haben bei den niedrigen Kapitalmarktzinsen ein Refinanzierungsproblem: Aus Altverträgen müssen sie ihren Kunden bis zu 4% Rendite auf ihre Einlagen ausbezahlen, erzielen am Markt derzeit aber nur rund 1% - 1,2% risikolos. Wie schön, dass es die Bundesnetzagentur gibt und diese 9,05% Rendite zusagt. Wenn ich als Netzbetreiber den Bedarf für den Bau neuer Netze selbst
    ermittele, dann selbst planen darf und zum Schluss auch noch mit der Umsetzung beauftragt werde, ist es nicht verwunderlich, dass die "Finanzinvestoren" sich auf solche Projekte stürzen und bauen wollen. Der Sinn der Süd-Ost-Passage liegt damit erwiesenermaßen in der "langfristig abgesicherte Rendite aus reguliertem Geschäft", wie uns Amprion freundlicherweise in der Präsentation selbst mitteilt.

    Zur Rendite und Eigentümerstruktur anbei ein interessanter Artikel, die genannten Prozentsätze wurden auch von Herrn Keldenich von der Bundesnetzagentur bestätigt.
    Quelle:
    http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/110906.htm

    Zum Vergleich anbei die Rendite der ähnlich risikolosen 10-jährigen Bundesanleihe:
    Quelle:
    http://www.finanzen.net/zinsen/10j-Bundesanleihen

    Fazit: vergleichbare sichere Anlagen,
    z.B. 10-jährige Bundesanleihe, liegen bei ca. 1,2%: Fatale Lenkungsfunktion, Investoren wollen hier nur Kasse machen. Erdverkabelung würde noch mehr geparktes Kapital mit 9,05% pro Jahr verzinsen. Die Kosten des Netzausbaus und die Rendite der
    Bundesnetzagentur wird durch das Aufschlagen auf den Strompreis von allen Verbrauchern bezahlt. Wer meint, er wohnt weit genug von der Stromtrasse weg und ist deshalb nicht betroffen, irrt. Alle Bürger zahlen über den Strompreis mit.

    Kompensationszahlungen an betroffene Gemeidende: einmalig bis zu 40.000.- pro Kilometer.
    Quelle:
    http://www.50hertz.com/de/Netzausbau/…gen-an-Kommunen

    Wenn die HGÜ-Trasse gesundheitlich unbedenklich ist, würden die Grundstücke der Eigentümer nicht weniger wert bzw. unverkäuflich. Welche Kompensationszahlungen erhalten die betroffenen Bürger?

    Mit freundlichen Grüßen

    Dörte Hamann
    für die BI Leinburg gegen die Stromtrasse Süd-Ost
    Aktionsbündnis Trassengegner