Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt mit erstaunlichen Aussagen in der NN vom 25.07.

  • Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Haseloff,

    da Sie gestern morgen nicht telefonisch erreichbar waren, komme ich
    sehr gerne auf den Vorschlag von Frau Penning und Frau Bergholz zurück
    und wende mich per e-mail an Sie. Frau Penning hat mir dabei
    zugesichert, dass meine e-mail ohne Standardformulierungen Ihrerseits
    beantwortet wird. Da ich Ihre unglaublich naiven Aussagen in den
    Nürnberger Nachrichten gelesen habe, wurde der folgende Text auch an die
    Redaktion Leserbriefe der Nürnberger Nachrichten mit der Bitte um
    Veröffentlichung geschickt:

    "Da muss man sich schon wieder Sorgen machen um die
    Zurechnungsfähigkeit der Entscheidungsträger. Ich empfehle Herrn
    Haseloff dringend die Lektüre des NEP 2014, dann würde er unsere
    Intelligenz mit Äußerungen wie „Wir [in Sachsen-Anhalt] brauchen unseren
    Kohlestrom alleine“ und Behauptungen, es würde mit einer Verlängerung
    an die Ostsee nur noch Strom aus Windkraft durch die Megatrassen
    fließen, hoffentlich nicht mehr beleidigen. Einen Strommix wird es immer
    geben, und HGÜ-Trassen sind nun mal so konzipiert, dass sie mitnehmen,
    was geht. Äußerst fürsorglich ist ja auch immer noch das Angebot des
    russischen Rosneft-Chefs Igor Setchin, Deutschland über Seekabel mit
    Atomstrom aus dem Baltischen Kernkraftwerk in Kaliningrad zu versorgen.
    Denn für die paar Windräder, die es bis jetzt im Einzugsbereich der
    neuen möglichen Anschlussstelle Güstrow im Norden gibt, braucht man
    keine Netzkapazitäten für mindestens 4 Gigawatt.

    Aber 50Hertz und Amprion haben jetzt natürlich doppelten Grund zur
    Freude, bekommen sie doch 9,05 % Eigenkapitalrendite für den NEUbau von
    Leitungen, und die Leitung wird immer länger. Bei einer Netzoptimierung
    bestehender Netze gibt es nun mal nur 7,14 %. Hat sich jetzt eigentlich
    endlich mal unter den Politkern jemand gefunden, der verstanden hat,
    dass man nicht einerseits davon reden kann, man sei für das NOVA-Prinzip
    (Netzoptimierung vor Ausbau), gleichzeitig ist jedoch von einer
    Infragestellung dieses „netten“ Angebotes der Bundesnetzagentur an die
    Netzbetreiber nichts zu merken?"

    Kümmern Sie sich bitte um Ihre Gemeinden In Sachsen-Anhalt, die sie
    womöglich wegen der Erschließung neuer Braunkohleabbaugebiete umsiedeln
    müssen. Um in Ihren Gedankengängen zu antworten: wir wollen nämlich
    weder "Ihren" Braunkohlestrom noch den Windstrom aus Güstrow, der gehört
    nämlich Mecklenburg-Vorpommern, und wir verzichten auch liebend auf den
    Atomstrom von Putin. Somit ist alles gut, die Energiekonzerne verdienen
    nicht am internationalen Stromhandel (wie übrigens im NEP 2014 ganz
    eindeutig zu lesen ist, die 400 Seiten werden Sie aber sicher nicht
    gelesen haben), da die Trasse nicht gebraucht wird.

    Falls Sie sich doch einmal, neben den Meinungen der Atom- und
    Braunkohlelobby und deren wohlgesinnten Gutachtern, aus anderen Quellen
    informieren möchten, empfehle ich Ihnen folgende Seiten:

    https://www.stromtrasse1601.de/www.stromtrasse1601.de

    https://www.stromtrasse1601.de/www.stromautobahn.de

    P.S. Nehmen Sie sich bitte auch ein Beispiel an Ihrer
    Parteikollegin aus Thüringen und fragen Sie mal dort nach, was sie von
    der Süd-Ost Passage hält. Warum durchschaut Frau Lieberknecht die
    Spielchen der Lobbyisten und Sie nicht?


    Mit freundlichen Grüßen

    Hubert Galozy