Artikel in EE - Das Magazin: Seehofers Trassenblockade kann Chance für Energiewende sein

    • Offizieller Beitrag

    Ein spannender Artikel in "Erneuerbare Energien - Das Magazin": Erkennt hier womöglich jemand die Chancen für die Energiewende, die Seehofers Ablehnung gegen HGÜ-Trassen mit sich bringt (ob er selbst das nun so beabsichtigt oder auch nicht...)?

    "Vor allem aber übersehen die Unterstützer von Wind-, Solar- und Bioenergie, dass Seehofer listig viele Argumente einsetzt, die unlängst noch ihre eigenen waren: Die von den Übertragungsnetzbetreibern im Bundesnetzplan geforderten drei Grünstromautobahnen wären bei einem gleichzeitigen Ausbau von hochflexiblen Gaskraftwerken, Pumpspeicherkraftwerken, Batterien, Power-to-Gas-Energieumwandlern oder intelligenter Netze nicht notwendig. Und möglicherweise verteuerten die Netzbetreiber mit ihren Planungen die Energiewende sogar mutwillig, um sie weiter in Misskredit zu bringen."

    Könnte wohl sein, dass die Netzbetreiber und deren alte Mütterlein, die großen Energiekonzerne (unser Lieblingsbeispiel: Dreckschleuder RWE und Töchterlein Amprion), die den Startschuss zur Energiewende nicht gehört hatten, nicht unbedingt Lust auf die Energiewende haben, und schon gleich gar nicht auf eine dezentrale.

    Auch schaffen es auf der anderen Seite vor allem die alten Ideologen nicht, aus ihrer bloßen Kontra-CSU-Haltung herauszufinden - zu lange hat man doch so schön eindeutig gewusst, wo der Feind zu finden ist.

    "Dass die Kritiker des Bayern das Potenzial der Debatte noch nicht erkennen, belegt leider auch der Grünen-Politiker und bekannte Unterstützer des EEG, Hans-Josef Fell. Fast irrlichternd hatte der Anfang Februar bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem schwäbischen Atomkraftgegner Raimund Kamm moniert, Gaskraftwerke seien schließlich die teuerste Form der Stromerzeugung. Dabei hatten doch die Erneuerbaren-Vertreter in den vergangenen drei Jahren Energiewendedebatte immer gewarnt, der Ausbau der Grünstromerzeugung dürfe nicht auf die Kostendebatte reduziert werden."

    So sind Gaskraftwerke auch deshalb ein durchaus sinnvoller Ansatz der Seehoferschen Politik, da deren Unterstützung den an ihnen beteiligten Stadtwerken (siehe N-Ergie und Irsching) zugute kommen würde. Und nicht zuletzt sollen gerade diese für die Energiewende eine wesentliche Rolle einnehmen.

    Dass es in Berlin zur Zeit noch gar nicht um die grundlegend wichtigen Schritte geht, um die es für eine ernstgemeinte Energiewende eigentlich längst gehen müsste, ist also nicht allein die Schuld des in der bundesweiten Presse ausgebuhten bayerischen Ministerpräsidenten.
    Denn: Die Behauptung, Seehofers Kurs "bedeute ein ganzes Energiewendekonzept wieder aufzuschnüren, greift indes fehl: Ein mühsam erstrittener Kompromiss war nur das EEG von 2014. Den Ausbau der Stromnetze, die Nutzung von Gaskraftwerken oder nicht sowie von Speichern, den Ausstieg aus der Kohle haben die Großkoalitionäre scheint´s bisher eigentlich noch gar nicht ernsthaft diskutiert."


    http://www.erneuerbareenergien.de/bitte-mehr-str…aign=Newsletter ERE 20150226&utm_content=Bitte%2C mehr Streit mit Seehofer!