"Es geht um die Kohle!" - Unser Bericht über die Infoveranstaltung zum NEP-Einspruch am 19.04.2015

    • Offizieller Beitrag

    Es geht um die „Kohle“

    Bürgerinitiative hatte zur Trassen-Informationsveranstaltung eingeladen

    Die Bürgerbefragung zum 2. Netzentwicklungsplan der Bundesnetzagentur endet am 15. Mai 2015. Deshalb hatte die Bürgerinitiative Leinburg gegen die Stromtrasse Süd-Ost zu einem „Energiefrühschoppen“ ins Leinburger Sportheim eingeladen, um Interessierte auf den aktuellen Stand zu bringen. Dabei ermunterte besonders Landrat Armin Kroder alle Trassengegner, immer weiter zu arbeiten und die Reihen geschlossen zu halten: „Nur gemeinsam sind wir stark!“.

    Joachim Lang, 1. Bürgermeister der Gemeinde Leinburg, konnte gut 150 Interessierte im Saal des Leinburger Sportheims begrüßen. „Ich sehe, der Widerstand ist ungebrochen“, bedankte er sich damit bei der örtlichen Bürgerinitiative für ihr vorbildliches Engagement.

    Hubert Galozy von der BI Leinburg und Vertreter der mittelfränkischen Bürgerinitiativen beim Energiedialog von Ministerin Aigner in München legte noch einmal unmissverständlich dar, dass die geplanten HGÜ-Trassen zur Versorgungsicherheit nicht notwendig sind: „Die HGÜ-Trassen werden für den europaweiten Stromhandel gebaut und spielen den Stromversorgern maximale Gewinne und den Investoren eine gesetzlich garantierte Eigenkapitalrendite von 9,05 Prozent ein. Außerdem wird der Trassenbau die regionalen Versorgungskonzepte verhindern.“

    Landrat Armin Kroder verdeutlichte in einem anschaulichen Vergleich, bei dem er die Wasserversorgung einer Gemeinde mit drei Brunnen, von denen einer ausfällt, mit der Energieversorgung in Bayern gleichsetzte: Was passiert, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden? Welche Möglichkeiten hat eine Gemeinde, sich zu behelfen? (Energie-)Einsparung ist eines der angestrebten Ziele. Jeder kann mit seinem eigenen Handeln dazu beitragen. Aber das alleine reicht für eine Versorgung nicht aus. Die Lösung muss sein: „Wir bohren selber einen Brunnen – das heißt wir erzeugen unseren Strom dezentral, sauber, sicher und regenerativ mit konkreten, bezahlbaren Maßnahmen, die für die Region einen Gewinn bringen“, so Landrat Kroder.

    Am wenigsten komme für ihn eine Wasserleitung mit „dreckertem Wasser“ von weit her in Frage. „Genauso wäre das mit den HGÜ-Leitungen, die dreckigen Braunkohle- und Atomstrom transportieren. Das macht mir Sorgen“, so Kroder.

    „Es geht um die Kohle“, in diesem Punkt waren sich alle Redner des Tages einig. Die Energiekonzerne wollen ihre Machtposition und Profite sichern. Dafür werden die Stromkunden in Deutschland, egal ob sie an Trassen wohnen oder nicht, kräftig zur Kasse gebeten.

    Dies ist auch das Fazit von Ralph Kubala von der Bürgerinitiative Altdorf/Burgthann, der in seinem Vortrag an die Anwesenden appellierte, gegen den neuen Netzentwicklungsplan Einwand zu erheben: „Unsere Trasse ist nicht vom Tisch. Wir sind nach wie vor der Vorzugskorridor. Wir müssen die 26.000 Einwendungen vom Vorjahr toppen und haben hierzu Musterschreiben gegen den Netzentwicklungsplan vorbereitet“. Er machte noch einmal deutlich, dass jede Person, auch Kinder, einen Einspruch abgeben können.

    „Am Ende wird es eine rein politische Entscheidung auf Bundesebene sein, für die eine Gesetzesänderung nötig ist, und diese können wir nur dann gemeinsam erreichen, wenn wir immer wieder unsere guten Argumente vorbringen“, erklärten sowohl Kroder als auch Kubala „und die Chancen sind größer, wenn viele mitreden“. Die Muster-Einsprüche liegen in verschiedenen Geschäften und Gasthäusern sowie im Rathaus zur Unterschrift aus und sind auf den Infoseiten der BIs https://www.stromtrasse1601.de/www.stromtrasse1601.de oder https://www.stromtrasse1601.de/www.stromautobahn.de ins Netz gestellt.


    http://n-land.de/lokales/lok-de…ml#.VTaBcpPpVtG