Die deutsche Atomausstiegs-Lüge

    • Offizieller Beitrag

    In einem aktuellen Spiegel-Artikel wird ausgesprochen, was viele "Old-School-Atomkraftgegner" lieber nicht wahr haben wollen und vehement bestreiten (z. B. zahlreiche Politiker der GRÜNEN), da sich damit ihr scheinbarer politischer Erfolg rasch in Luft auflösen könnte:
    "Zusätzliche Energie könnte aus anderen europäischen Ländern importiert werden. So würde die deutsche Energiewende auch gleich den europäischen Energiebinnenmarkt vorantreiben, den die EU-Kommission anstrebt."
    ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz…-a-1032505.html )

    Die Tatsache, dass in Deutschland mehr als genug Strom vorhanden ist und deshalb kräftig exportiert wird, ist ja eine durchaus richtige Feststellung, deshalb brauchen wir ja auch die AKW´s nicht mehr, und der Ausstieg aus der Braunkohle kann und muss mit Erneuerbaren Energien als Ersatz vehement vorangetrieben werden.

    Spannend wird es immer dann, wenn von Import und einem gemeinsamen europäischen Energiemarkt die Rede ist, denn dort gelten nicht die Regeln des deutschen Atomausstiegs. Dies endlich zu erkennnen und zuzugeben würde aber bedeuten, dass wir Deutschen uns gerade so richtig schön in die eigene Tasche lügen, weil das Märchen vom jahrzehntelang angestrebten Ende der Atomkraft mit Happy End und Ritt in den Sonnenuntergang plötzlich der bitteren Realität weichen müsste, dass Europa uns da leider einen Strich durch die Rechnung macht:

    Mit den geforderten HGÜ-Trassen für die Europäische Energieunion geht der Reibach mit Atomstrom ungehindert weiter.
    Deshalb die dringende Empfehlung: Das Positionspapier eben dieser Europäischen Energieunion genau durchlesen. Atomstrom wird explizit als Teil des geplanten Energiemixes genannt!

    Wir müssen leider feststellen: Der deutsche Atomausstieg ist das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt wurde.
    Er dient allein der politischen und sozialen Befriedung.
    Fakt ist, dass die deutsche Atomlobby ihre Aktivitäten teilweise ins benachbarte Europa ausgelagert hat - genau so, wie von ihr selbst 2011 angekündigt.

    ( http://www.kernenergie.de/kernenergie/se…nergiewende.php )

    Einer der ersten Schritte, um weiterhin mit Atomstrom Geld in die Kassen zu bekommen: Der Bau von neuen Reaktoren soll von der EU subventioniert werden (siehe Hinkley Point C).

    Hier die wichtigsten Feststellungen aus dem Positionspapier (oder ausführlicher unter Rahmenstrategie für eine europäische Energieunion mit einer rückwärtsgewandten Klimaschutzstrategie:(

    „Ferner sollte die EU dafür sorgen, dass sie ihre technologische Führungsposition im Nuklearbereich halten kann..“ (S. 19 f.) Und: "Die EU ist in hohem Maße von der Einfuhr von Kernbrennstoffen und damit
    verbundener Dienstleistungen in die Mitgliedstaaten abhängig, in denen die Kernenergie Teil des Energiemix ist. Die Diversifizierung der Versorgung ist wichtig, damit ihre Sicherheit gewährleistet ist." (S. 6)

    http://ec.europa.eu/prior…/energy-union/…/energyunion_de.pdf