Resterampe für "gepamperte" Kohlekraftwerke - Aus für moderne Gaskraftwerke - Kohle-Siggi macht's möglich


  • Zum einen bin ich heute auf eine neuerliche Subvention für finanziell angeschlagene Energiegroßkonzerne gestoßen, zum anderen auf einen eher traurigen Artikel in der SZ zum Aus von modernen Gaskraftwerken. Beides hängt zusammen. Die dezentrale Energiewende wird durch falsche Allokation von Subventionen zum Erliegen gebracht.

    Warum die ollen Kohlekraftwerke nicht als Standby Kraftwerke zum x-ten mal subventionieren lassen? Auf die CO2-Abgabe hatte RWE und Co. keinen Bock!
    Lieber möchten Sie vom Kohle-Siggi Steuergeld für ihre Dreckschleudern haben. Und der Kohle-Siggi wird wieder den Geldbeutel zücken und es möglich machen. Darauf ist Verlass wie das Amen in der Kirche.

    https://wertpapiere.ing-diba.de/DE/Showpage.as…N=DE0007037129&

    Zitat: "Die Energiekonzerne verlangen laut Spiegel" 800 Millionen Euro
    jährlich für das Abschalten von Braunkohle-Kraftwerken und ihr
    Vorhalten auf Reserve. Pro Kilowatt wollten sie 300 Euro bekommen."

    "Dafür werden vor allem die Konzerne RWE und Vattenfall Geld bekommen.
    Endgültig festzurren will die Bundesregierung ihr Energiekonzept bei
    einem Spitzentreffen der großen Koalition am kommenden Mittwoch."

    Dabei dachte ich, dass gerade (Braun-)Kohlekraftwerke wenig flexibel im Rauf- und Runterfahren und deshalb denkbar
    ungünstig für das Vorhalten von Reservekapazitäten sind.

    Viel geeigneter wären da flexible, hochmoderne Gaskraftwerke. Die gibt es auch schon, nur laufen die immer seltener.
    Vorteil: diese sind bereits dezentral aufgestellt, benötigen keine HGÜ-Leitungen, sind grundlastfähig und verursachen weniger CO2-Emissionen als Kohlekraft
    Nachteil: das gefällt den Energiegroßkonzernen, den Übertragungsnetzbetreibern und der Bundesnetzagentur gar nicht und selbst E.ON möchte lieber am internationalen Stromhandel teilhaben und schreibt seine Gaskraftwerke schon mal ab

    http://www.sueddeutsche.de/bayern/energie…m-aus-1.2542644

    In der SZ beschreibt der Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg, Klaus-Peter Dietmayer, diese Schizophrenie und Rund-um-Sorglos-Paket wie folgt: "Der Kohlestrom wird gepampert - und unsere wirkungsvollere und umweltschonendere Technologie aus dem Markt gedrängt." Er wolle nicht an der Energiewende rütteln (das macht er damit auch nicht), "Aber dass wir mit dem vielen Kohlestrom in den Leitungsnetzen mehr CO2 emittieren als früher, ist ja wohl ein Schildbürgerstreich."

    Wer gedacht hat, wir verwöhnen nur unsere kleinen Hosenscheisser, der weiss nun, das der Kohle-Siggi auch die ganz großen Hosenscheisser verwöhnt.

    Ich frage mich nur, wie lange wir uns diesen Mist eigentlich noch anhören müssen. Ohne die Kohlekraft benötigen wir keine HGÜ-Leitungen, das ist mittlerweile wissenschaftlicher Konsens. Wer das Gegenteil behauptet, gehört ausser den Energielobbyisten entweder dem DGB (Jena), der IG BCE (der Grieche), der IG Metall (Wechsler), der IHK (Driessen), oder dem VBW (Brossardt) an - ansonsten liegen ja Gewerkschaften und Wirtschaft nicht unbedingt beieinander, wenn jedoch die Kohle der Energielobbyisten winkt, drückt man schon mal ein Auge zu und verzapft Blödsinn.

    So wurden auch Teile der Politik gekauft, dessen bin ich mir absolut sicher. Da reichen ein paar wenige Politiker in Lobbyistenvereinigungen wie dem Rat der Agora aus. Als Meinungsbilder sind sich dann auch nicht zu schade, sich von dem größten CO2-Produzenten (und Amprion Teilhaber) mit Judasgeld kaufen zu lassen. Ein besonders hübsches, sympathisches Exemplar habe ich hier gefunden:

    http://www.rwe.com/web/cms/de/170…liver-krischer/

    2 Mal editiert, zuletzt von Hubert (30. Juni 2015 um 21:34)