Das LEP ist kein Allheilmittel - Unnötige Trassen verhindern, nicht verschieben!

    • Offizieller Beitrag

    Söder und Füracker wollen für Abstandsregelungen bei gesundheitsschädlichen Stromleitungen sorgen. Das ist ein überfälliger Schritt, er darf aber nicht dazu führen, dass sich die Bevölkerung jetzt befriedet zurücklehnt.

    Es wird zahlreiche Ausnahmen geben, und viele der geplanten Trassen sind unnötig und für die Energiewende schädlich, wie der Ostbayernring, der Atomstrom aus Tschechien ins deutsche "Atomaustiegsland" bringen wird.

    Eine weitere ist die P44 mod. Diese Trasse steht auch jetzt wieder im aktuellen Netzentwicklungsplan. Frohe Kunde gibt es für diejenigen, die vom Neubau der P44 nach Grafenrheinfeld betroffen gewesen wären, diese Variante scheint jetzt endgültig gestrichen worden zu sein. Übertragungsnetzbetreiber TenneT, der in Altdorf keine Neuigkeiten zu vermelden hatte und deshalb beim zugesagten Termin fehlte, bestätigt erneut: Der "Alternativplan sei 'grundsätzlich machbar'. Allerdings müssten dafür in Bayern Strommasten durch größere ersetzt werden, die vier Stromkreise tragen können." Alternativplan bedeutet: Die Trasse wird auf bestehende Leitungen von Schalkau im Kreis Sonneberg zur thüringisch-bayerischen Grenze führen und schließlich auch quer durch das Nürnberger Land bis nach Ludersheim. Des einen Freud, des anderen Leid.
    http://www.mdr.de/thueringen/sue…infeld-100.html

    Die Aufrüstungen zahlreicher kleinerer Trassen sollen dafür sorgen, dass der Ausfall einer großen Leitung wie der Gleichstromleitung Süd-Ost leichter zu verkraften ist. Die verstärkten Wechselstromtrassen spielen aber auch eine Rolle im geplanten Gesamtsystem: Es geht um den Ausbau eines riesigen europäischen Netzes, mit dem der grenzüberschreitende Stromhandel erweitert werden soll.

    Deshalb muss es weiterhin heißen: Für die Energiewende müssen schädliche Trassen verhindert, nicht nur aus den Wohngebieten verschoben werden! (Sorry, Herr Pschierer, da bin ich wohl eine Fundamentalistin ;) )

    Von der Regierung der Oberpfalz heißt es jetzt schon: "Mindestabstände sind mit dem geplanten Ausbau des Ostbayernrings unvereinbar". Hier würden neue Konflikte mit dem Naturschutz geschaffen. Söder gibt zu: "Wenn es gar nicht anders geht, gibt es die Möglichkeit, von der Mindestabstandsregelung abzuweichen. Dann muss aber intensiv dargelegt werden, dass es nicht möglich ist, den Abstand einzuhalten."

    Wie es bei all diesen Aufrüstungs-Plänen in Nähe des Umspannwerkes Ludersheim einmal aussehen wird, mag man sich gar nicht vorstellen. Denn Söders Landesentwicklungsprogramm kann bei einem Netzknotenpunkt kaum greifen.

    Und es reicht sicherlich nicht, den Schutz vor Gesundheitsgefahren durch Stromleitungen allein über das LEP zu sichern. Hier wurden erst kürzlich vom Bundesamt für Strahlenschutz weitere Forschungen angemahnt, die auch von der Bundesregierung für sinnvoll erachtet wurden. Der Haken: Eigentlich wollen die Verantwortlichen damit erklärtermaßen nur die Bevölkerung ruhig stellen. Wir fordern unabhängige wissenschaftliche Belege und tatsächlichen, rechtlich garantierten Schutz!
    (siehe Bankrotterklärung für den Gesundheitsschutz beim Stromnetzausbau)