- Offizieller Beitrag
Ist der umfangreiche Ausbau der Übertragungsnetze notwendig? Dies hat die Studie „Dezentralität und zellulare Optimierung – Auswirkungen auf den Netzausbaubedarf“ untersucht.
In der Studie „Dezentralität und zellulare Optimierung – Auswirkung auf den Netzausbaubedarf“ der Prognos AG, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Energie Campus Nürnberg wurde untersucht, wie sich veränderte Parameter im Bereich der erneuerbaren Energien und Flexibilität auf den geplanten Ausbau des Übertragungsnetzes auswirken.
Zentrale Ergebnisse der Analysen:
Die Analysen bestätigen, dass analog zu den Ergebnissen des Netzentwicklungsplans (NEP) unter aktuellen Rahmenbedingungen ein umfangreicher Ausbau der Übertragungsnetze notwendig ist, um die erneuerbare und konventionelle Stromerzeugung in die Verbrauchszentren zu transportieren. Durch die Nutzung von Flexibilitätsoptionen und die Anpassung der Rahmenbedingungen am Strommarkt kann der im Netzentwicklungsplan ermittelte Ausbau des Stromnetzes durch
Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) unter bestimmten Voraussetzungen um mehr als 50% reduziert werden.
Zu diesen Voraussetzungen gehören ein optimales Einspeisemanagement, die Einplanung von vermehrtem Redispatch, also Eingriffe in den geplanten Betrieb von Kraftwerken, als Alternative zum Netzausbau sowie die Installation flexibler Verbraucher in Regionen hoher erneuerbarer Erzeugung. Die Nutzung dieser Flexibilitätsoptionen beeinflusst die optimale Allokation der erneuerbaren Energien, insbesondere der Photovoltaik- und Wind-Onshore-Anlagen.
Würden zusätzlich regionale Preissignale verwendet, um Produktion und Verbrauch zu lenken, kann der notwendige HGÜ-Ausbau noch weiter reduziert werden. Im Umkehrschluss belegen die Ergebnisse der Studie auch, dass der sich derzeit stark verzögernde Netzausbau nicht zwingend einem ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Energien entgegensteht.