Aktualisierte Pressemitteilung vom 04.06.2019: Widerstand wirkt – Bau der Stromtrasse P44/P44mod gestoppt

    • Offizieller Beitrag

    "Eine Planung gegen die Totalablehnung in manchen Regionen war schlicht nicht erfolgsversprechend."

    Anleitung zum Widerstand von Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur

    Pressespiegel:

    Erfolgreicher Widerstand gegen Stromtrassen in Franken | BR24

    Stromtrassen: Initiative begrüßt Aus für Leitungen in Franken
    Widerstand gegen neue Stromtrasse in Franken erfolgreich

    Aktualisierte Pressemitteilung vom 04.06.2019

    Widerstand wirkt – Bau der Stromtrasse P44/P44mod gestoppt

    Der Bau der Wechselstrom-Trasse P44 oder deren Varianten P44mod sind definitiv vom Tisch. „Fundamentaler Widerstand wirkt“, stellt Dörte Hamann, Sprecherin für das Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse, fest. „Entlang der geplanten P44/P44mod-Strecke haben Trassengegner den Sinn dieser Stromtrasse von Beginn an grundsätzlich in Frage gestellt und nachdrücklich Transparenz für die Pläne der Übertragungsnetzbetreiber gefordert. Die Erfahrungen bei anderen Projekten wie dem Südostlink haben gezeigt: Nur mit öffentlich sichtbarem Protest werden die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ernst genommen. Der Endpunkt der P44mod, Ludersheim im Nürnberger Land, kann damit teilweise entlastet werden. Für kritiklosen Jubel sehen wir allerdings aufgrund zahlreicher weiter bestehender Netzausbau-Pläne und zu erwartender Alternativtrassen keinen Anlass. Eine schnellstmögliche dezentrale Energiewende mit Speichern und regionaler Wertschöpfung für Bayern ist für den Klimaschutz alternativlos.“

    Trassengegner bleiben wachsam
    Die Wechselstromtrasse P44/P44mod gilt als n-1-Ausfallsicherheit für die Gleichstromleitung Südostlink, steht also mit deren Bau unmittelbar in Zusammenhang. Der Südostlink soll nun mit unerprobten 525 kV (Kilovolt) Erdkabeln gebaut werden – ein sinnloses Milliardengrab mit Ansage.

    Das Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse wird die Planungen der Übertragungsnetzbetreiber weiterhin im Auge behalten. Der Kampf gegen den Südostlink und jede weitere unnötige Stromtrasse wird unvermindert fortgeführt. Das kürzlich in Kraft getretene verschärfte Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG 2) lässt befürchten, dass andere Trassenpläne durchgesetzt werden sollen. Mit dem neuen NABEG kann die Umweltverträglichkeitsprüfung bei einer Aufrüstung einer bestehenden Trasse entfallen, die Bürgerrechte werden deutlich eingeschränkt.

    Als positiv ist zu werten, dass der politische Widerstand in einigen Kommunen in sehr guter Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern verläuft. Erst im April hat sich das Bündnis gegen die P44mod vom Nürnberger Land bis Coburg neu aufgestellt, was sicherlich zu der Entscheidung beigetragen hat, die P44mod abzusagen. Grundlegend wichtig ist und bleibt es nach Auffassung der Beteiligten, dass sich die vom Netzausbau Betroffenen nicht gegeneinander ausspielen lassen und nur einen anderen Trassenverlauf suchen, sondern solidarisch zueinander stehen, um Projekte zu verhindern, die der Energiewende schaden und gleichzeitig auf Kosten der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger und auf Kosten der Natur gehen.

    Unnötige Trassen nicht vergraben, sondern verhindern!
    Weiterhin ist die Rendite für den Bau von Stromtrassen im Vergleich zu den Zinsen an den Kapitalmärkten zu hoch und bietet einen starken Anreiz für Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) und Finanzinvestoren. Noch immer gelten für den Neubau von Stromtrassen lukrative 9,05 Prozent Eigenkapitalrendite (bei Altanlagen 7,14 Prozent) für ein risikoloses, gesetzlich garantiertes Geschäft.

    Hubert Galozy vom Aktionsbündnis stellt die von Seiten der Politik immer wieder ins Gespräch gebrachten Erdverkabelungs-Pläne in Frage: „Es kann nicht im Sinne der Stromkunden sein, dass die Politik weitgehend kritiklos das Wünsch-Dir-Was der Konzerne beim Netzausbau begleitet. Gerade auch die immer wieder propagierte Erdverkabelung von Stromtrassen muss deshalb dringend hinterfragt werden: Damit werden massive Umweltschäden und Kosten verursacht. Die erste Frage ist immer: Braucht es diesen massiven Netzausbau? Es muss transparent dargestellt werden, warum diese Kosten statt in den Stromtransport nicht sinnvoller in den Ausbau Erneuerbarer Energien und Speicher vor Ort investiert werden.“

    Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dörte Hamann

    Sprecherin Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse (ABSOT)
    Für eine dezentrale Energiewende ohne überdimensionierten Netzausbau

    E-Mail: pressestelle@stromautobahn.de

    Internet: https://www.stromautobahn.de/
    Facebook: Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse