- Offizieller Beitrag
Pressemitteilung 24.01.2023
Dörte Hamann
Tennet will voraussichtlich am 26.01.2023 „Vorzugs“-Standort für zweites Umspannwerk in Ludersheim oder Winkelhaid bekannt geben – Trassengegner kündigen Widerstand an
Übertragungsnetzbetreiber Tennet ist mit den Planungen zu Juraleitung und Umspannwerk nicht im Zeitplan – und das ist gut so. Die Verzögerungstaktiken der Trassengegner zeigen Wirkung. Die Bekanntgabe für den Standort eines neuen Umspannwerkes, das aufgrund der geplanten Aufrüstung der Juraleitung notwendig wäre, wurde bereits von Jahresende 2022 auf Ende Januar 2023 verschoben. Der Standort hätte eigentlich vor dem im Sommer 2022 abgeschlossenen Raumordnungsverfahren für die Juraleitung bekannt sein müssen, da ohne ihn eine fachgemäße Beurteilung des Trassenverlaufes gar nicht stattfinden konnte. Die Betretungsverbote durch die Grundstückseigentümer haben jede Menge Zeit gekostet und verhindern, dass Kartierungen und Probebohrungen durchgeführt wurden.
Deshalb können keine ausreichenden und fachgerechten Untersuchungen von Boden und Natur in der betroffenen Region bei Altdorf und Winkelhaid stattgefunden haben.
Auch der jetzt in der Planung stehende sogenannte “Vorzugs”-Standort ist also mit vielen Unbekannten behaftet. Die Bürgerinitiativen im Nürnberger Land gehen davon aus, dass die Standortfrage weiterhin nicht abschließend geklärt sein kann.
Protest wird fortgesetzt
Der Widerstand gegen Juraleitung und zweites Umspannwerk hat 2022 an Intensität zugenommen, neue Bürgerinitiativen wurden gegründet. Auch in den letzten Tagen und Wochen sind betroffene Grundstücke mit Trassenkreuzen und Schildern “Widerstandszone – Zutritt für Tennet verboten!” markiert worden. Besonders problematisch ist, dass mit dem Bau eines neuen Umspannwerkes zahlreiche weitere neue Stromtrassen zu massiven Betroffenheiten in der Region um Altdorf und Winkelhaid führen würden.
Energiekrise erfordert Verteilnetzausbau und Speicher statt Übertragungstrassen
Der Widerstand gegen Juraleitung und gegen ein neues Umspannwerk wird gerade wegen der Energiekrise fortgeführt. Die einseitige Fixierung auf den europaweiten Stromhandel bedeuten Abhängigkeiten von weit entfernten, zu wesentlichen Anteilen fossil-atomaren Stromquellen, was der Versorgungssicherheit schadet. Für Klimaschutz und Energiewende erweisen sich die Pläne von Übertragungsnetzbetreibern und Energiekonzernen als kontraproduktiv. Dem stellen sich Menschen in Altdorf, Ludersheim, Weinhof, Winkelhaid und an vielen weiteren Orten entlang der Juraleitung entgegen. Von den Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft fordert das Aktionsbündnis Trassengegner ein Umdenken und eine Abkehr von den veralteten, zentralistischen Versorgungsstrukturen.